Quadfahrer bringen Kinder zum Lächeln
Ferienpassaktion sorgt für Spaß / Spenden für Kinderhospiz
Salzhemmendorf (gök). „Quadfahrer haben Herz“, erklärt einer der Fahrer bei der Salzhemmendorfer Ferienpassaktion während der Vorstellung. Zahlreiche Kinder nutzten in Salzhemmendorf jetzt die Gelegenheit, während der Ferienpassaktion eine Runde auf einem Quad mitzufahren. Fünf Fahrer aus ganz Südniedersachsen waren extra nach Salzhemmendorf gekommen, um dort den Kindern das besondere Erlebnis zu ermöglichen.
Mit Kindern sind die Quadfahrer öfter unterwegs, doch das erste Mal jetzt im Rahmen einer Ferienpassaktion. Die in Salzhemmendorf anwesenden Fahrer sind mit ihren Quads sonst für die Initiative „Quadkinder“ aktiv. Mittlerweile über 600 Fahrer aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz sind in der Interessengemeinschaft mittlerweile für den guten Zweck organisiert. Benachteiligten, bedürftigen und oft auch kranken Kindern wird mit kostenlosen Quadfahrten dann ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, damit der meist sehr „graue“ Alltag etwas Farbe bekommt. Wenn Eltern dann dabei eine Spende geben, lassen die Fahrer diese immer einem guten Zweck zukommen und tragen sonst selber alle Kosten. In Salzhemmendorf kamen so jetzt auch einige Spenden zusammen, die an die Trostinsel Wolfsburg gehen, wo Kinder im Hospiz betreut werden. „Während der Fahrten können die Kinder ihre Sorgen für einen Moment vergessen und glücklich sein“, beschreibt etwa Gerhard Kasper aus der Nähe von Gifhorn sein Engagement, dass ihn nun auch die knapp 100 Kilometer nach Salzhemmendorf geführt hat.
Über soziale Netzwerke tauschen sich viele Quadfahrer aus, wo sie dann auch schnell in den Facebook-Gruppen der „Quadkinder“ landen und für eine Teilnahme nicht lange überzeugt werden müssen.
Schon vor einigen Jahren entstand die erste Gruppe dazu im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen. Der Gründer Robert Möllers wollte damals ohne Zwang etwas Gutes tun und die Gesellschaft in seiner Region etwas bereichern. Eine der ersten Ausfahrten betraf Menschen der Lebenshilfe Münster, die danach schwer begeistert waren und sich das ganze so entsprechend herumsprach. Die Resonanz war dann sehr gut und die teilnehmenden Kinder bekamen teilweise einen richtig positiven Schub, der oft wochenlang anhielt.
Sascha Fiebig aus Hameln etwa fährt schon seit einigen Jahren auch für den guten Zweck und stellte jetzt auch den Kontakt zu seiner Heimatgemeinde nach Salzhemmendorf her. Die anwesenden Kinder dankten es den Fahrern dann auch mit entsprechendem Grinsen im Gesicht, als sie die Helme anprobieren konnten. Quer durch die Gemeinde führten dann die kleinen Touren, wo die Kinder als Beifahrer dabei sein konnten. Die Quadfahrer hatten extra Sturmhauben dabei, die nach der Aktion auf Kosten der Fahrer auch wieder gereinigt werden. So konnten dann auch die Hygienebestimmungen in Coronazeiten beachtet werden. Da nicht alle Kinder gleichzeitig auf den Quads mitfahren konnten, sorgte Jugendpflegerin Simone Berg im Salzhemmendorfer Jugendtreff unter der Schwimmhallte für entsprechende Unterhaltung. Bei Tischfußball, Billard oder Hot Dog-Essen kam da dann auch keine Langeweile während der Wartepausen auf. Simone Berg zeigte sich begeistert, dass die Quadfahrer für nächstes Jahr auch wieder eine Teilnahme am Ferienpass zusagten.
Unter www.Quadkinder.com können sich Interessierte und Eltern informieren und sich verabreden. Die Kinder selber müssen sich bei den Fahrten nur festhalten können. Die Sicherheit ist den Fahrern natürlich sehr wichtig.
Foto1727: Auch aus dem Kreis Northeim waren Fahrer zur KGS nach Salzhemmendorf gekommen
Foto1710: Insgesamt fünf Quadfahrer waren nach Salzhemmendorf gekommen
Foto1706: Vor der Fahrt müssen die Kinder Sturmhauben unter den Helmen anziehen