Kinder sind gefordert beim besonderen Hausbau
Mehrgenerationentreff baut Papphaus mit Kindern / Anmeldungen erforderlich
Alfeld (gök). „Die Vorbereitungen haben einige Einwohner auch schon ordentlich irritiert. Vor dem Schaufenster blieb schon eine Frau stehen und empörte sich, dass jetzt Senioren schon mit Eierpappen spielen müssen“, amüsiert sich Brunhilde Heinrich immer noch beim Gedanken daran. Zusammen mit einigen Mitstreitern vom Mehrgenerationentreff hatte sie in der Kurzen Straße 7 das neue Projekt vorbereitet, womit im Herbst und in der Vorweihnachtszeit Alt und Jung zusammen aktiv werden sollen.
Bereits vor vielen Jahren hatte sie im Kindergarten Marienhagen mit vielen Kindern ein sehr robustes Haus aus Eierpappschachteln gebaut, was sie nun in Alfeld wiederholt. Lediglich aus Holz werden zwei Rahmen für Fenster und ein Rahmen für eine Tür vorgegeben. Die kompletten Wände und das Dach werden dabei aus Pappe entstehen, die Kinder aus Alfeld unter Aufsicht zusammenkleben. Lediglich die ersten beiden Reihen wurden durch Mitglieder der Seniorenakademie schon zusammengeklebt. Den Auftakt machten jetzt sechs Kinder aus der Nachbarschaft, die direkt von den Mitgliedern des Mehrgenerationentreffs angesprochen wurden.
Während etwa Samia die Pappkartons immer schön mit Leim vorbereitete, klebten die anderen Kinder die Pappen passgenau aufeinander und schnell war der Ehrgeiz geweckt. Ursprünglich gingen die Mitglieder des Mehrgenerationentreffs davon aus, dass das Haus erst in der Vorweihnachtszeit fertig werden würde. Doch bei dem Tempo der Kinder vom ersten Tag gehen die Senioren davon aus, dass es eventuell sogar vorher fertig wird. Für die Gestaltung hatte Heinrich vorher im Internet gesucht und wurde auch schnell fündig.
Künftig soll von montags bis freitags ab 14 Uhr jeweils gebaut werden. Dabei dürfen maximal drei Kinder immer für eine Stunde bauen, wobei an den einzelnen Tagen drei Stunden lang gebaut werden kann. Eine Anmeldung ist im Seniorentreff telefonisch unter 05181-8552577 notwendig.
„Wenn das Haus steht, werden wir uns passend zu Weihnachten auch Verschönerungen überlegen. Vermutlich im Januar kann es dann auch von den Kindern wieder geplündert werden“, stellt sich Lieselotte Herwig vom Organisationsteam vor. Das Haus soll dann ähnlich wie ein Hexenhaus mit Leckereien geschmückt sein. Möglich wurde die Aktion aufgrund der guten Kontakte von Brunhilde Heinrich zu einem Hühnerhof, der die Pappen als Rückläufer von den Kunden vorrätig hatte. Als Dachpfannen wird man dann voraussichtlich die 30er-Eierpappen nehmen, um die notwendige Stabilität zu erreichen. „Wir haben immer überlegt, wie wir die verschiedenen Generationen zusammenführen. Solche Aktionen eignen sich dafür hervorragend“, erklärte Herwig in der ersten „Baustunde“, als sechs Kinder aus der direkten Nachbarschaft eingeladen wurden.
Foto3629: Im Internet wurden passende Vorlagen gefunden
Foto3630: Die Senioren hatten den Grundstock schon vorbereitet
Foto3639: Die Senioren bauen am Anfang mit den Kindern zusammen und geben Tipps