Etwas Wehmut bei der Grenzbeziehung in Eime

Rückblick auf fünf Jahre Ratsarbeit

Eime (gök). Grenzbeziehungen gibt es schon seit vielen hundert Jahren im ganzen Land. Früher kontrollierten die wehrhaften Bürger einer Gemeinde oder einer Stadt, ob heimtückische Nachbargemeinden in dunkler Nacht die Grenzsteine versetzt hatten. Recht und Ordnung stellten die Grenzbezieher notfalls mit Waffengewalt wieder her, was teilweise zu blutigen Scharmützeln führte.

Natürlich geht es heute friedlicher zu, auch wenn die Bürger vieler Gemeinden auch heute noch viele Meter rund um ihre Orte, oft entlang alter Grenzen, zurücklegen. In Eime finden schon seit Mitte der siebziger Jahre nach der Erinnerung einiger ehemaliger Politiker Grenzbeziehungen statt. Dabei werden aber zum Glück für die Nachbarn nicht mehr Waffen mitgeführt, sondern nur noch Getränke gereicht und gute Gespräche geführt. Der Rat des Flecken Eime nutzt diese Gelegenheit der Begegnung dafür, zurückliegende oder aktuelle Projekte vorzustellen und darüber ins Gespräch zu kommen.

2020 hatte die Grenzbeziehung aufgrund der Pandemie nicht stattgefunden. „Dieses Mal wird sich aber nur draußen bewegt und wir haben die Registrierung digital über App und altmodisch per Zettel organisiert“, erklärte Eimes Gemeindedirektor Thomas Mensing im Gespräch zu Beginn der Veranstaltung. Später war er dann dafür verantwortlich, die rund 100 Teilnehmer der Grenzbeziehung in der Feldmark mit Getränken zu versorgen. Vorher begrüßte Gemeindebürgermeister Volker Senftleben die Teilnehmer aber standesgemäß mit dem Lockstedter am Schützenplatz, wo er auch Joachim Stief dankte. Dieser hatte die neue Halterung für den Maibaum gestiftet und gebaut, die nächstes Jahr beim Maibaumaufstellen das erste Mal genutzt wird. Ein großes Metallschild mit „Gewidmet den Einwohnern unseres Dorfes“ in Latein wird die Halterung dann zieren.

Senftleben nutzte auch dieses Jahr die Gelegenheit und führte die Gruppe an markanten Punkten in Eime entlang. Zu Beginn der Wanderung wurden im Ortskern nach der Begutachtung der Straße zum Freibad und der in der Nähe befindlichen Hundetoilette der Schulhof hinter der Schule aufgesucht. „Dort herrscht mittlerweile soviel Leben wie wohl noch nie“, erklärte Senftleben im direkten Gespräch zufrieden. Neben der derzeitigen Schulklasse und der Kindertagesstätte sowie des Horts mit zusammen rund 40 Kindern finden dort auch örtliche Vereine oder das Pfarrbüro ein Zuhause. Senftleben bedauerte nur, dass sich die Bauarbeiten dort etwas verzögert haben. Er ist aber zuversichtlich, dass bald alle beabsichtigten Institutionen dort ein Zuhause finden. Nach den ersten Stationen wurde den Teilnehmern noch der Fortschritt des laufenden Glasfaserausbaus, die Erschließungsarbeiten an den neuen Bauabschnitten im Wohnbaugebiet „Pastor-Bauer-Weg“ und die Abbrucharbeiten für das geplante barrierefreie Wohnbauprojekt besichtigt.
Im zweiten Teil ging es dann durch die Feldmark zur Gemeindegrenze und weiter bis zum Ortsteil Dunsen. Für die Zukunft wünscht sich Senftleben, dass Eime dann auch ein Teil der wanderbaren Region wird. Dazu will man das Duinger Konzept mit den dortigen sechs Wanderwegen etwas kopieren. In Eime sollen dann wahrscheinlich vier Wanderwege entstehen. In Dunsen hatte der Förderverein Dorfgemeinschaft Dunsen dann Zelte vorbereitet, wo das vorbestellte Essen für die Teilnehmer ausgegeben wurde und der Abend in geselliger Runde ein Ende fand. Senftleben dankte der Dorfgemeinschaft vor den am Ende rund 130 Teilnehmern auf dem Dorfplatz für die „überwältigende“ Unterstützung. „Ich muss zugeben, dass ich etwas wehmütig bin. Zwar freue ich mich auf die neue Aufgabe, doch als Bürgermeister von Eime war das neben der Ratssitzung dann die letzte öffentliche Veranstaltung als Bürgermeister“, blickte Senftleben am Abend im Gespräch zurück auf den bewegenden Tag. Sofern der Rat in Eime es dann will, möchte Senftleben aber als Gemeindedirektor Eime wie die anderen Mitgliedsgemeinden auch noch weiter unterstützen.

Foto2882+2888+2889+2890+2893: Volker Senftleben stößt mit den Eimern zu Beginn der Grenzbeziehung an

Foto2884: Viele Eimer nehmen an der Grenzbeziehung teil

Foto2887: Joachim Stief hat die Maibaumhalterung für Eime gestaltet

Foto2895: Treffpunkt war auf dem Schützenplatz

Foto2897: Unterwegs wurde sich ein Überblick über die verschiedenen Projekte verschafft

Foto2899: Die Teilnehmer zogen auf verschiedenen Wegen durch Eime

Foto2908: In Dunsen wurde das Essen ausgegeben

Foto2911: Die Dorfgemeinschaft Dunsen hatte für die passende Zeltunterkunft beim Essen gesorgt

Foto2912: In geselliger Runde fand der Abschluss der Grenzbeziehung statt