Industrieverein zieht Bilanz

2022 keine JobDatingDays

Brunkensen (gök). Für den Industrieverein Alfeld war es nach rund zwei Jahren die erste Präsenzsitzung. Die Jahreshauptversammlung im Pöttchen Peine in Brunkensen war dementsprechend gut besucht, wo die Vorsitzende Anke Hoefer auch Stellung zu ihrer eigenen Zukunft nahm. Hoefer hatte zum 31. August die Firma Top-Label verlassen und wird sich beruflich neu orientieren. Dem IVA-Vorstand hatte sie zwar ihren Posten zur Verfügung gestellt, doch dieser sprach ihr das Vertrauen aus. Da sie ihre ehemalige Firma aber bis zum 31. Dezember noch in verschiedenen Gremien vertritt, wird sie für diese auch bis zum 31. Dezember auch noch im IVA tätig werden. Ab 1. Januar hat sie dann eine Einzelmitgliedschaft im IVA, um dort zumindest bis zur nächsten Jahreshauptversammlung noch als Vorsitzende zu wirken. „Bei uns gibt es aber keine Erbhöfe im Vorstand und wir freuen uns über weitere Interessierte für die Posten“, stellte Hoefer klar, dass sie nicht an ihrem Posten klebt, auch wenn sie diesen gerne ausfüllt. Zu der aktuellen Versammlung gab es nur die Änderung, dass die Schriftführerin Christina Pollmann aus dem Vorstand ausgeschieden ist und durch Oliver Wychowaniec ersetzt wurde.

Auch das Vereinsleben des IVA war vergangenes Jahr sehr eingeschränkt. Lediglich ein gemütlicher Abend im Auenpark im Sommer sowie eine Führung bei „Neue Meere“ in Gronau wurde zum Netzwerken genutzt. Kritik übte sie noch an der Regierung für die zögerlichen Entscheidungen bei der Impfproblematik. Sie rät den Alfelder Firmen eindringlich zur Kontaktaufnahme mit den Betriebsärzten für weitere Impfungen. „Wir verspielen sonst unsere bisherigen Impfschritte“, warnt Hoefer.

Ein durchwachsenes Fazit zog Andreas Gundelach für die im Frühjahr und Oktober stattgefundenen JobDatingDays. Erstmals wurde dieses Jahr die Ausbildungsmesse des IVA als Digital-Variante veranstaltet, wobei wieder viele Schüler erreicht wurden. Allerdings stellte das Orga-Team fest, dass die Schüler digital einfach etwas „satt“ sind und auch das Engagement bei einigen Schulen nicht sehr hoch war. „Solch ein Angebot steht und fällt einfach mit dem Engagement von Ausbildungsbetrieben und Schulen. Digital fehlt einfach etwas die Energie“, erklärte Gundelach den Anwesenden. Ein Problem stellt auch die Anonymität bei Digital-Varianten da. Auf eine einzelne Beleidigung gab es aber eine überraschende Entschuldigung des Schülers. Ein Problem war aber eher, dass die Schüler den jeweiligen Stand dann schneller wieder verließen als in der Präsenzveranstaltung. Da das Orga-Team in den nächsten Monaten in anderen Bereichen gefordert sein wird, wird man bei den JobDatingDays 2022 eine Pause einlegen. Nach den Osterferien im nächsten Jahr wird man dann beraten, wie eine Veranstaltung 2023 aussehen kann. Klar ist nur, dass es ein rein digitales Angebot nicht mehr geben soll. Nutzen und Aufwand stehen dort für Gundelach und das Team nicht im Verhältnis.

Neu aufstellen wird sich der IVA auch mit seiner Homepage. Der IVA versteht sich dort als Dienstleister für die Mitglieder und will weiter das Netzwerken fördern. In der Versammlung gab es dafür aber auch unterschiedliche Meinungen. Ein Mitglied wünschte sich etwa eine vermehrte Nutzung von Social Media, da über diese Medien gerade junge Menschen für die Jobsuche besser angesprochen werden können. Einem anderen Mitglied dagegen ist die Homepage wichtiger für das „netzwerken“. „Für den Betrieb von Social Media-Plattformen ist aber eine regelmäßige Pflege mit mindestens einem Post pro Woche notwendig. Wir werden das aber mit dem Vorstand beraten, wie wir uns da aufstellen“, so Gundelach.

Konzentrieren will sich der IVA zukünftig etwas intensiver auf die Zusammenarbeit mit dem Welcome-Center in Hildesheim. Die Zahl der Studienabbrecher nimmt immer weiter zu, die für die Arbeit in den Firmen der Region begeistert werden sollen. Der Schwerpunkt ist dort mittlerweile die Fachkräftesicherung und das Fachkräftemarketing. Eigentlich wurde das Welcome-Center gegründet, um Fachkräfte aus dem Ausland zu holen. Doch nach Registrierung konnten schon einige Bewerber auch aus der Region an die Firmen im Landkreis vermittelt werden.

Auf großes Interesse stieß auch der kurze Vortrag von Frederik Wille vom ÜWL, der die Steigerung der Energiekosten erklärte. Im Strombereich liegt das vor allem an den gestiegenen Erzeugerkosten. So wirken sich die Abschaltung der AKW’s, ein windarmes Jahr und preislich gestiegene CO²-Zertifikate negativ auf den Strompreis aus. Beim Gas gibt es einen Versorgungsengpass, was vor allem an den Lieferproblemen mit Russland sowie der langen Heizperiode im vergangenen Winter bis fast in den Juni zusammenhing.

Bei den Veranstaltungen für nächstes Jahr hat sich der IVA zumindest schon mal einen Vortrag über die ab 1. Januar vorgeschriebene Öko-Bilanz von Firmen vorgenommen, damit die Mitglieder auch in dem Bereich gut aufgestellt sind.

Foto: Der Vorstand des IVA während der Versammlung

Foto: Die Versammlung im Pöttchen Peine war sehr gut besucht

Foto: Andreas Gundelach zog ein durchwachsenes Fazit der JobDatingDays