Box-Leistungssport soll in Gronau heimisch werden

Box-Weltmeister kooperiert mit Gronauer Fitness-Insel

Gronau (gök). In den letzten Jahren hat sich die Fitness-Insel zu einem Mekka des Freizeitsportes entwickelt. Der Inhaber Ramón Gorrin de León hat unter anderem dafür gesorgt, dass die Fitness-Insel zum Tae Bo-Leistungszentrum wurde und auch schon prominente Sportler wie Billy Blanks dort zum Training vorbeischauten. Neben dem Freizeitsport hat de León mittlerweile aber auch den Leistungssport im Blick. Schon seit einigen Jahren befindet sich in der Fitness-Insel auch ein Boxring, der vor allem in den letzten Monaten viel intensiver genutzt wird.

Erkan Doru aus Elze verwirklicht sich derzeit unter seinem Trainer de León auch im Alter von 37 Jahren den Traum vom Sprung in das Profilager beim Boxen. Zur Unterstützung hat de León sich dabei nun prominente Unterstützung nach Gronau geholt. Der amtierende Box-Weltmeister Christian Pawlak ist zusammen mit seinem Boxer Riza Baydilli extra nach Gronau gekommen. Die beiden erfolgreichen Boxer wohnen in Espelkamp in Ostwestfalen, weshalb der Weg nach Gronau nicht zu weit ist. Der 42jährige Pawlak hat eine bewegte Karriere hinter sich, nachdem er 2006 und nach über 100 Kämpfen im Amateurlager Berufsboxer wurde. Die 2018 verstorbene deutsche Boxlegende Graciano Rocchigiani nahm den jungen Boxer 2007 unter seine Fittiche und machte ihn in seinem elften Profikampf schon zum Deutschen Meister im Supermittelgewicht, wodurch er der erste und einzige Titelträger des mittlerweile aufgelösten Boxstalls von Rocchigiani wurde. 2015 gewann Pawlak schließlich seinen ersten Weltmeistertitel in Hameln vor 1000 Zuschauern. Weltmeister wurde er in den Weltverbänden WBU, UBO und WBF. Ähnlich wie Rocchigiani dem Ostwestfalen ein Mentor war, gibt Pawlak seine Erfahrung mittlerweile auch sehr erfolgreich als Trainer weiter. Unter seiner Führung ist Baydilli nicht nur Deutscher Meister, sondern auch schon Europameister im Schwergewicht geworden.

De León lernte Pawlak schon vor dreizehn Jahren bei einem Trainingslager mit Rocchigiani kennen, wo er die Boxer aus dem „Rocky“-Stall mit Tae Bo ordentlich ins Schwitzen brachte. Zusammen mit dem Box-Weltmeister will de León nun auch Erkan Doru in den Profisport bringen, wobei dann neben Profi-Boxtraining später auch große Box-Veranstaltungen in der Region geplant sind. „Vielleicht können wir dann hier auch eine Box-Gala mit WM-Kampf veranstalten“, ist de León zuversichtlich. Ob diese dann etwa im Gronauer Lachszentrum oder in einer der größeren Hildesheimer Sporthallen stattfinden würde, lassen die beiden Trainer noch offen.

„Wir wollen das Boxen wieder beleben, da es auch eine gute Lebensschule darstellt. Durch das Boxen verfolgen die Sportler klare Ziele und müssen Durchhaltevermögen zeigen“, erklären Pawlak und de León unisono. Um den Boxsport in Gronau zu etablieren, ist man aber auch auf Sponsorengelder angewiesen. Auch mit geringeren Zuschauereinnahmen durch die hier kleineren Veranstaltungsorte wären im Zusammenspiel mit Sponsoren und Maßnahmen wie etwa Live-Stream attraktive Box-Veranstaltungen in Gronau möglich. Optimal wäre dazu noch ein Boxverein in Gronau, über den de León und sein Boxer Doru auch schon nachgedacht haben. Angedacht sind jetzt schon Box-Wochenend-Camps mit dem Box-Weltmeister, wo dann auch Freizeitboxen gefördert werden würde. „Am Ende sollen in Gronau alle zufrieden sein“, sind sich Pawlak und de León einig.

Foto9302: Erkan Doru aus Elze wird im Box-Ring von Christian Pawlak trainiert

Foto9311: Erkan Doru, Christian Pawlak, Riza Baydilli und vorne Ramón Gorrin de León wollen den Leistungsboxsport in Gronau etablieren