Pandemiebekämpfung „made“ in Gronau
GMPTEC beliefert Pharmaindustrie aus Leinestadt
Gronau (gök). Die Pharmaindustrie hat in den letzten Jahren auch „dank“ Corona an enormer Bedeutung gewonnen, musste doch ein passender Impfstoff unter Zeitdruck entwickelt werden. Geprägt war die Pandemie in den letzten zwei Jahren aber auch von Lieferschwierigkeiten, die auch Auswirkungen auf Impfstoffhersteller oder andere wichtige Firmen hatten. Die Firma GMPTEC aus Gronau hat sich diesem Problem mit angenommen und versucht dank breit aufgestelltem Geschäftsbereich Lieferschwierigkeiten zu verringern und gewinnt dabei immer mehr Kunden, die diese Unterstützung und das fachliche Knowhow zu schätzen wissen.
Die Firma wurde bereits 2013 gegründet und anfangs noch als Nebengewerbe betrieben. Damals konzentrierte sich das Geschäft vor allem auf Schutzeinrichtungen für Werkzeugmaschinen, während in den letzten Jahren der Produktbereich für die Pharmaindustrie in den Fokus rückte und stark ausgebaut wurde. Die beiden Unternehmer Marco John und Dominic Marx haben ihre Wurzeln als Techniker und im Vertrieb, wo sie eine Zeitlang auch zusammen arbeiteten und sich anfreundeten. Gerade in den Anfangsjahren ihrer Selbstständigkeit sammelten die beiden Gründer einige Erfahrungen, von denen sie jetzt profitieren. Vom Schlauch über Fittinge, Beutel oder Flaschen liefern die gebürtigen Hildesheimer mittlerweile unzählige Artikel, die sonst oft mit langer Lieferzeit aus den USA bestellt werden müssten. Bei der Produkterweiterung wird dabei immer wieder auf den Bedarf der Kunden eingegangen und neue Produkte in das Sortiment aufgenommen.
„Wir produzieren an mehreren Standorten und verkaufen die Waren in Deutschland und auch in die ganze Welt“, so Marco John im Gespräch. Immer mehr Produkte werden dabei auch am Unternehmenssitz im Gewerbegebiet „Zur Deßel“ in Gronau hergestellt. Im Frühjahr 2021 wurden die neuen Räumlichkeiten in dem Gewerbegebiet bezogen, nachdem der bisherige Standort nicht mehr ausreichend Kapazität bot. Seitdem ist der Betrieb immer mehr gewachsen und hat neben den Gründern schon sieben Mitarbeiter, wobei ständig im Bereich Vertrieb, Produktion oder Lager weitere Mitarbeiter gesucht werden und auch Initiativbewerbungen gerne gesehen sind. “Wir freuen uns immer über Bewerbungen und suchen derzeit konkret einen Mitarbeiter im Bereich der Lagerlogistik, der später auch Leitungsaufgaben dort übernehmen soll. Auch im Kundenservice suchen wir weitere Verstärkung, die sich in unserem Team mit einbringt “, so John und Marx. Wenn der Betrieb weiter wie bisher wächst, wird die Anzahl der Mitarbeiter wohl auch dieses Jahr deutlich ansteigen. Wenn alles passt, können sich die Unternehmer auch die Einstellung von Auszubildenden in diesem Jahr vorstellen, geplant ist das aber erst für 2023. Stolz sind die beiden „Macher“, dass man mit der Firma bei null gestartet ist und ohne Bankfinanzierung sehr gesund und organisch gewachsen ist.
Gerade im Pharmabereich haben laut den beiden Unternehmern viele amerikanische Hersteller von Verbrauchsmaterialien eine Monopolstellung. Während der Pandemie wurden dann amerikanische Firmen im Rahmen des „Project Warp Speed“ bei der Belieferung oft bevorzugt. Dadurch entstehen außerhalb von den USA immer wieder Lieferengpässe, die GMPTEC als eins von mehreren Zahnrädern bekämpfen will. „Wir sind dabei sehr nah an unseren Kunden, wobei unsere große Stärke unsere Kundenzufriedenheit darstellt. Wir investieren aber auch viel Arbeit in den Dialog und gehen auf die jeweiligen Wünsche ein“, verrät Marx ein Erfolgsgeheimnis der jungen Firma. Den Kunden der Gronauer Firma wird durch gute Lagerbestände Sicherheit geboten und dadurch teilweise Liefermöglichkeiten über ein ganzes Jahr garantiert.
„Wir sind in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen, sind aber trotzdem die nächsten Jahre in Gronau noch gut aufgestellt“, so John. Gebaut wurde in der Firma auch ein bislang noch nicht zertifizierter Reinraum, in dem Einweg-Ware produziert und im Anschluss verschickt werden kann. In der Pharma-Industrie geht der Weg schon seit Jahren zu Einwegprodukten, da die Reinigung bei Mehrwegprodukten zu aufwendig ist. Dieser Trend spiegelt sich auch im Warenlager von GMPTEC wieder, wo eine Vielzahl an Einwegprodukten vorrätig sind.
Zwar arbeiten die beiden Unternehmer in ihrer jetzigen Selbstständigkeit deutlich mehr als in früheren Anstellungen, doch die Belastung ist eine andere. „Es fühlt sich nicht wie Arbeit an“, schildert Marx. In der Firma wird ein sehr kollegiales Klima gepflegt, wo Probleme gleich angesprochen und ausgeräumt werden. Auch bei der Einstellung wird besonders auf die menschlichen Qualitäten geachtet, was gerade bei einem kleineren Team nach Meinung der Geschäftsführer besonders wichtig ist. Im Großraumbüro haben auch die beiden „Chefs“ ihren Schreibtisch, so dass der Teamgedanke dort gelebt wird.
Nicht vergessen haben die beiden 33jährigen ihre Herkunft. Beide wurden in der Werner-von-Siemens-Schule in Hildesheim ausgebildet und können sich in Zukunft eine Zusammenarbeit mit der Schule vorstellen. „Bei uns sind dann auch Projekte in Zusammenarbeit mit der Werner-von-Siemens-Schule denkbar, die etwa im Bereich Wareneingang in die Tat umgesetzt werden könnten“, so die beiden Gründer, die zusammen mit ihrem Team der Pandemie den Kampf angesagt haben.
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