Keine Beteiligung beim Atemschutzverbund?
Feuerschutzausschuss ärgert sich über vollendete Tatsachen
Lauenstein (gök). Michael Lang (CDU) stellte als Vorsitzender des Ausschusses für Feuerschutz und Ordnung klar, dass er für einen Atemschutzverbund ist, aber die Art und Weise der Beteiligung missbilligt. Der im März letzten Jahres neugewählte Gemeindebrandmeister Rolf Schmidt zeigte den Ausschussmitgliedern auf Nachfrage auf, wie es zum Atemschutzverbund im Landkreis gekommen sei. Ohne Beteiligung der Politik wurde entschieden, dass auch der Flecken Salzhemmendorf dem Atemschutzverbund im Landkreis beitritt und mittelfristig neue Atemschutzgeräte für die Feuerwehrmitglieder in der Gemeinde beschafft. Dies wird sich vermutlich im Haushalt 2024 mit Kosten von 150 000 Euro niederschlagen. 2030 wäre aufgrund einer EU-Verordnung ein Umstieg bei der Technik zwar notwendig gewesen, doch der zeitlich frühe Wechsel auf die neue Technik sorgte bei den Ausschussmitgliedern für einiges Unverständnis. „Warum hat da niemand interveniert? Die Altgeräte kauft doch keiner“, konnte Lang etwa eines der Argumente für einen früheren Wechsel nicht nachvollziehen. Dem Modell eines Leasings oder Mietkaufs konnten einige andere Kommunen nicht folgen, weshalb ein Verbund dann nicht mehr möglich gewesen wäre. Folglich werden alle Kommunen dann vermutlich die Gelder für einen Kauf bereitstellen und so den Atemschutzverbund analog zu anderen Verbünden wie etwa bei den Feuerwehrschläuchen gründen. „Die Info über diese Entscheidung ist irgendwo steckengeblieben, was ich auch im Landkreis noch einmal zur Sprache bringen werde“, kündigte auch Kreistagsmitglied Manfred Roth (SPD) merklich verärgert an.
Zum Beginn der Sitzung wurde aber zunächst Manfred Roth zum neuen stellvertretenden Ausschussvorsitzenden einstimmig gewählt. Bei den folgenden Haushaltsberatungen gab es dagegen kaum Diskussionen. Kämmerer Thomas Hölscher ging auf die vielen verschiedenen Haushaltsansätze ein, wobei einige kleinere Maßnahmen erklärt wurden. So sind etwa 17 500 für die Erneuerung von Sirenenanlagen vorgesehen. In Lauenstein ist etwa ein Ersatz für die abgebaute Sirene auf der ehemaligen Grundschule am Feuerwehrhaus geplant, die dann noch etwas weiter oberhalb in Lauenstein eine noch bessere Position hat. Der Ansatz für die Sirenenanlagen war früher 6 000 Euro, doch laut Hölscher sind aufgrund des Sirenen-Förderprogramms vom Bund die Preise bei den Firmen unverhältnismäßig gestiegen. Ebenfalls in Lauenstein ist auch der Einbau von Sektionaltoren im Feuerwehrhaus für 15 000 Euro geplant.
Aufgrund der neuen Legislaturperiode stellte die im letzten Jahr gewählte Gemeindefeuerwehrführung auch die Ziele für die nächsten Jahre vor. Neben der natürlich weiteren Verbesserung der Ausstattung und der Modernisierung des Fahrzeugparks sollen auch die Alarmierungsmöglichkeiten optimiert und die Einsatzhygiene verbessert werden. So sollen die Feuerwehrkameraden im Brandfall schnell von der kontaminierten Einsatzkleidung befreit und mit neuer versorgt werden. Noch weiter verbessert werden soll zudem die Zusammenarbeit in der Gemeindefeuerwehr, da die Feuerwehren schon jetzt bei den verschiedenen Einsätzen meist zusammenarbeiten. „Daher soll auch die Kameradschaft noch weiter gefördert werden, weshalb jetzt auch oft Dienste gemeinsam angesetzt sind“, so Schmidt. Um die Feuerwehren auch zukünftig in den Einsatzabteilungen und beim Nachwuchs gut aufgestellt zu wissen, will die Gemeindefeuerwehr auch die Öffentlichkeitsarbeit noch weiter intensivieren.
Foto: Am Lauensteiner Feuerwehrgerätehaus soll eine Sirenenanlage installiert und neue Sektionaltore eingebaut werden