Zukunftschancen jetzt in Lauenstein
Jugendwerkstatt Salzhemmendorf ist umgezogen
Oldendorf/Lauenstein (gök). Die Jugendwerkstatt Salzhemmendorf war in Oldendorf eine Institution. Seit mehr als dreißig Jahren ab 1989 wurden in Oldendorf in den dortigen Räumen Hunderte von Jugendlichen an Ausbildungen und Beschäftigung herangeführt oder konnten auch ihren Schulabschluss nachmachen und wurden auf das Berufsleben vorbereitet. Das Motto „Deine Chance für eine gute Zukunft“ war keine Floskel, sondern wurde mit vielen jungen Menschen gelebt. Die dortigen Räumlichkeiten genügten dann aber nicht mehr den Ansprüchen, weshalb über einen Umzug nachgedacht wurde.
Mit dem Verkauf des ehemaligen Volksbank-Gebäudes in Lauenstein ergab sich die Möglichkeit für die Jugendwerkstatt, neue Räumlichkeiten zu beziehen. Schnell erkannte Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening zusammen mit Jugendwerkstattsleiter Martin Schumacher die Gelegenheit, die Lauenstein für die Einrichtung bot. Neben modernen und großzügigen Räumlichkeiten sprach auch die Verkehrsanbindung für den neuen Standort. Mit der Linie 50 fährt morgens ein Bus direkt von Hameln nach Lauenstein, wodurch der Weg für die Jugendlichen und der Aufwand für die Jugendwerkstatt stark minimiert wurden. Nicht nur aus der Region, sondern Jugendliche aus dem ganzen Landkreis finden den Weg in die Salzhemmendorfer Jugendwerkstatt.
Nach dem Umbau durch den Vermieter stehen in der ehemaligen Bankfiliale der Jugendwerkstatt hervorragende Räumlichkeiten zur Verfügung, so dass der Umzug Schritt für Schritt vollzogen wurde. Neben ausreichend Besprechungs- und Büroräumen gibt es auch einen großzügigen Sozialraum und einen großen Werkstattbereich, wo früher noch Bankkunden empfangen wurden. Begeistert ist Schumacher auch von den Unterrichtsmöglichkeiten im Schulungsraum. „Aufgrund des größeren Schulungsraums können auch zu Pandemiezeiten mehr Jugendliche als zuvor am Unterricht teilnehmen und dennoch die erforderlichen Abstände einhalten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Computerplätze für Recherchezwecke zu installieren,“ so Schumacher. Besonders stolz ist Schumacher auf die Leistung der Jugendlichen in der Werkstatt, die sich beim Umbau stark mit eingebracht haben. So haben diese unter Anleitung im Trockenbau oder bei den Malerarbeiten tolle Ergebnisse zum Umbau mit beigetragen. „Das war für die Jugendlichen auch eine gute Gelegenheit, beim Bau solcher Gewerke dabei zu sein und wertvolle Erfahrungen zu sammeln“, so Schumacher. Dankbar ist Schumacher auch dem Vermieter und den beteiligten Behörden, die für den Umbau Hand in Hand gearbeitet haben. Insgesamt hat sich die Jugendwerkstatt in Lauenstein im Vergleich zu Oldendorf vom Platz her leicht vergrößert. In Lauenstein stehen für die Teilnehmenden jetzt etwa 380 Quadratmeter innen und 1000 Quadratmeter als Außengelände zur Verfügung.
Bis auf wenige Restarbeiten ist der Umzug mittlerweile vollzogen und die Jugendlichen kümmern sich schon um die nächsten Projekte mit ihren Anleitern. Hinter der Jugendwerkstatt entsteht unter der Anleitung der Mitarbeitenden eine Terrassenfläche, ein Schuppen für Arbeitsgerät sowie eine Überdachung durch die Jugendlichen. Später ist dann auch noch eine weitere Gestaltung des Außenbereichs sowie die Renovierung der Kellerräume geplant, wodurch sich dann weitere Nutzungsmöglichkeiten in Lauenstein ergeben. Angetan ist Schumacher auch von dem guten Verhältnis zu den weiteren Mietern in dem Gebäude. Zum weiteren Kennenlernen ist zusammen mit dem Vermieter später auch noch ein Treffen geplant, wenn das die Pandemie wieder zulässt.
Derzeit sind nicht alle 25 Plätze für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Lauenstein besetzt, doch Schumacher rechnet nach der Pandemie mit einer stärkeren Nachfrage. Der Sozialpädagoge vermutet, dass mehr Jugendliche, verstärkt durch die Pandemie, mit dem Übergang von Schule in den Berufseinstieg Schwierigkeiten haben und weitere Hilfe benötigen werden. Im Rahmen der Aktivierungshilfe durch das Jobcenter, der Jugendberufshilfe auf freiwilliger Basis oder der Schulpflichterfüllung nach Zuweisung durch berufsbildende Schulen finden die Jugendlichen auf unterschiedlichen Wegen in die Jugendwerkstatt, wo ihnen durch Martin Schumacher, Florian Faßmann, Andreas Schmidt, Claudia Schmidt und Jörg Henning auf dem Weg in das Berufsleben geholfen wird. „Im persönlichen Gespräch helfen wir gerne auch besorgten Eltern weiter und beraten diese, was für Möglichkeiten ihre Kinder bei uns haben“, motiviert Schumacher auch zur selbstständigen Kontaktaufnahme mit der Jugendwerkstatt, wovon auch schon einige Eltern zusammen mit ihren Kindern Gebrauch machen.
Zielgruppe der Jugendwerkstatt sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren, die noch ohne Ausbildung, Arbeitsplatz, Schulabschluss oder Arbeitserfahrung mit fehlender Berufs- und Lebenswegplanung dastehen. Während des Aufenthaltes werden persönliche Probleme oder Lebensverhältnisse geklärt, berufliche Perspektiven mit Ausbildung oder weiterführende Schulen entwickelt und soziale Kontakte aufgebaut. Das Team in Lauenstein gibt dabei keinen auf und versucht mit verschiedenen Maßnahmen zu unterstützen. Bei Bedarf können Gesprächstermine auch gerne telefonisch unter 05153-808-400 oder per E-Mail unter info@jugendwerkstatt-salzhemmendorf.de vereinbart werden.

Foto7861: Die Küchenmöbel konnten aus Oldendorf komplett übernommen werden

Foto7862: Im großen Sozialraum kann ohne Probleme auf Abstand geachtet werden

Foto7863: Der Schulungsraum ist auch sehr großzügig gestaltet worden

Foto7865: Neu sind auch die Sanitärräume

Foto7866: Das Jugendwerkstattsschild wurde von Oldendorf natürlich mitgenommen

Foto7867+7869: In der großzügigen Werkstatt müssen noch Kleinigkeiten erledigt werden

Foto7870: Für das Frühjahr werden schon mal Pflanzen angezogen

Foto7871: Auf dem Außengelände wird mit Terrasse und Schuppen schon das erste Projekt umgesetzt

Foto7873+7876: Martin Schumacher freut sich als Leiter der Jugendwerkstatt über die neuen Räumlichkeiten in Lauenstein