CDU Salzhemmendorf wünscht sich gemeinsamen Weg
Ärztliche Versorgung soll sichergestellt werden
Salzhemmendorf (gök). Die Diskussionen in den letzten Monaten waren teilweise sehr emotional, wenn es um die ärztliche Versorgung in Wallensen ging. Mit den Gegenstimmen der CDU wurde letztes Jahr beschlossen, für 85 000 Euro das ehemalige Volksbank-Gebäude in Wallensen zu kaufen. Im Gespräch begründeten die CDU-Fraktionsangehörigen Michael Lang, Eckhard Füllberg und Marita Schütte diese Gegenstimmen vor allem mit dem Umstand, dass ein Architekt damals von einer Nutzung als Praxis abgeraten hatte. „Eine Nutzung als Praxis sei nur mit großem Aufwand möglich war die Einschätzung des Architekten“, erklärte Lang nun im Gespräch. Die Mehrheitsgruppe stellte nun weitere 50 000 Euro im Haushalt für weitere Maßnahmen zur Verfügung, was die CDU daher erneut ablehnte.
Lang beklagte zudem, dass der Antrag der Mehrheitsgruppe erst sehr kurzfristig vor den entscheidenden Haushaltsberatungen bekannt wurde und so nicht in der Fraktion besprochen werden konnte. „Erst am 8. Februar morgens erreichte uns der Antrag und am 9. Februar folgte schon die Sitzung des Finanzausschusses und am 10. Februar des Verwaltungsausschusses“, so Lang. Eine Woche später vor der Ratssitzung suchte dann Karsten Appold (Grüne) mit Lang das Gespräch, wie man sich hinsichtlich der Vorschläge einigen könnte. Die meisten Vorschläge des Änderungsantrages konnte die CDU auch tragen, doch der Sperrvermerk für die 50 000 Euro bezüglich der Räumlichkeiten in Wallensen reichten der CDU nicht aus. „Der Sperrvermerk kann jetzt nur im Verwaltungsausschuss hinter verschlossenen Türen aufgehoben werden. Wir haben zwar auch im Rat keine Mehrheit, aber da wäre es dann wenigstens öffentlich besprochen worden“, erklärt Lang die Entscheidung der CDU zu der Ablehnung des Antrages und schlussendlich des ganzen Haushaltes.
Die drei Fraktionsmitglieder stellen jetzt aber noch einmal klar, dass sie sich für eine gute ärztliche Versorgung im Flecken und auch in Wallensen einsetzen. Lediglich das jetzt ausgesuchte Gebäude in Wallensen halten sie nicht für sinnvoll. „Ich vermisse parteiübergreifende Gespräche, in denen wir uns alle zusammen Gedanken über die ärztliche Versorgung im ganzen Flecken machen. Man kann ja am Ende unterschiedlicher Meinung sein, aber offene Gespräche wären schon sinnvoll. Egal welche politische Farbe man unterstützt, am Ende wollen alle Kommunalpolitiker doch für die Bürger die bestmögliche Versorgung“, so Füllberg. Für einen zukünftigen Weg bei der ärztlichen Versorgung sind für die CDU-Mitglieder viele Wege möglich. In der Vergangenheit hat die CDU-Fraktion auch schon das Gespräch mit den Ärzten aus der Gemeinde gesucht. Derzeit ist die Versorgung mit Masse noch gut, doch in zehn Jahren sieht das aufgrund des fortgeschrittenen Alters vieler Ärzte vermutlich schon ganz anders aus. „Wir müssen uns jetzt generell Gedanken machen und gemeinsam überlegen, was wir uns leisten können“, so Lang. Verschiedene Denkmodelle wie Prämien, zinslose Darlehen, Mobilitätsverbesserung, Werbemaßnahmen oder Zusammenarbeit mit Universitäten können laut Lang alle ergebnisoffen diskutiert werden. „Wir sind da wirklich aufgeschlossen und würden gemeinsam nach der besten Lösung suchen. Die ehemalige Volksbank in Wallensen ist für uns aber ein Fass ohne Boden und keine gute Lösung. Bei der Abstimmung dazu sind wir uns daher auch nur treu geblieben“, stellt Lang klar. Nach gemeinsamen Beratungen wünscht sich die CDU dann eine öffentliche Diskussion um solche wichtigen Themen. „Wir sind doch nicht grundsätzlich Opposition, sondern unterstützen sinnvolle Sachen gerne“, erklärt auch Marita Schütte, die sich als Thüsterin in Wallensen auch eine ärztliche Versorgung wünscht.
Foto: Eckhard Füllberg, Marita Schütte und Michael Lang wünschen sich eine parteiübergreifende Diskussion um die ärztliche Versorgung