Nachfrage nach Gewerbeflächen ungebrochen
Gronauer Gewerbegebiet soll erweitert werden
Gronau (gök). Der Kämmerer Markus Ziese kann sich auf künftige Einnahmen für die Stadt Gronau freuen. Von den rund 100 000 Quadratmetern der Flächen im Gewerbegebiet Gronau-West sind laut Thomas Mensing von der Samtgemeindeverwaltung schon rund 70 000 vertraglich gebunden. „Wenn die restlichen Verhandlungen realisiert werden, sind dann sogar alle Flächen vermarktet“, so Mensing. Für den Fall der Fälle stehen sogar noch weitere Interessenten in Wartestellung, weshalb Mensing in der Sitzung des Finanzausschusses der Stadt Gronau auch um Zusage für eine Erweiterung des Gewerbegebietes warb. „Die Weiterentwicklung des Gewerbegebietes schafft Arbeitsplätze und entsprechende Einnahmen“, so Mensing.
Weitere sieben Hektar sind für eine Erweiterung des Gewerbegebietes nun vorgesehen, wofür der Finanzausschuss der Stadt Gronau nun in seiner Sitzung im Lachszentrum die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen hat. Mensing wies daraufhin, dass beim Handeln Eile geboten ist. Die bisherige GRW-Förderung vom Land läuft zum 30. Juni aus und über ein Anschlussprogramm ist noch nicht entschieden. Nach seiner Einschätzung ist eine Förderung von 60 Prozent bei der Erweiterung des Gewerbegebietes möglich. „Die neuen Konditionen kenne ich noch nicht, doch bei einer Millionen-Investition ist so eine Förderung schon sehr interessant“, so Mensing.
Auch wenn grundsätzlich alle Ausschussmitglieder den Ausbau des Gewerbegebietes befürworten, gab es zur Gestaltung noch Diskussionen. Guido Sackmann (WGL) etwa bat darum, dass die Flächen naturnah gestaltet und nicht „zugepflastert“ werden. Mensing entgegnete, dass die Käufer der Grundstücke dann auch Ausgleichsmaßnahmen selber vornehmen müssen. Auf den Grundstücken kann nicht alles versiegelt werden, wobei dann auch bestimmte Anzahlen von Büschen oder Bäumen vorgeschrieben sind.
Albert Rehse (SPD) wünscht sich in dem Gewerbegebiet zudem sanitäre Anlagen, die vor allem LKW-Fahrer nutzen können. „Im Gewerbegebiet kann man jetzt schon nachts viele LKWs beobachten, die dort übernachten“, so Rehse. Für die LKW-Fahrer sind aber keine Toiletten vorhanden, weshalb sich Rehse jetzt schon fragt, wo diese ihre „Geschäfte“ erledigen. „Diesen Schuh sollten wir uns nicht anziehen und ich würde dafür auch kein Geld ausgeben wollen“, entgegnete Henry Glenewinkel (CDU). Für Cord-Friedrich Tenne (CDU) besteht die Problematik auch in der Nähe zur Bundesstraße 3. „Die Idee ist zwar gut, aber wir müssten da eine andere Regelung finden“, so Tenne. Schon jetzt nutzen die Flächen in dem Gewerbegebiet bereits LKW-Fahrer, die dort eigentlich nichts zu tun haben. Laut Tenne bestehen auch in der Verwaltung für die Erstellung sanitärer Anlagen große Bedenken mit dieser Begründung. Thomas Mensing erklärte, dass mit Blick auf diese Problematik auch schon Gespräche mit einem Unternehmen geführt wurden, dass dort für einen großen Anteil des LKW-Verkehrs verantwortlich ist. „Diese Gespräche waren hinsichtlich einer Lösung aber nicht erfolgreich“, so Mensing.
Foto: Im Gronauer Gewerbegebiet finden derzeit einige Arbeiten statt. Die Nachfrage nach weiteren Flächen ist weiter hoch.