Polizei wird Streifentätigkeit wieder verstärken

Schwerpunkt in Salzhemmendorf Betrugsdelikte

Salzhemmendorf (gök). Auch die Polizei hatte unter der Pandemie zu leiden. Bedingt durch feste Schichtgruppen, die untereinander nicht gewechselt haben, wurde in der Regel nur ein Streifenwagen vom Polizeikommissariat Bad Münder im Bereich Bad Münder, Coppenbrügge und Salzhemmendorf eingesetzt, wie Kommissariatsleiter EKHK Ulrich Mathies in der Sitzung des Feuerschutzausschusses in Salzhemmendorf erklärte. Mathies ist zuversichtlich, dass sein Team ab Juni oder Juli wieder den bedarfsorientierten Schichtplan aufnehmen kann, wodurch dann auch weitere Streifenfahrzeuge eingesetzt werden können. Mathies stellte aber klar, dass sich im Bedarfsfall die Polizeikommissariate aus der ganzen Region aushelfen und Streifenwagen dann zu Einsatzschwerpunkten disponiert werden. Er gestand ein, dass wie überall auch bei der Polizei mal Fehler passieren, aber trotz manchmal auftretender Wartezeiten werden die Einsätze abgearbeitet. Zuständig für die Region Salzhemmendorf ist zwar das Polizeikommissariat Bad Münder, doch Notrufe über die 110 laufen in der Regionalen Leitstelle in Hameln auf. Von dort werden die Einsatzaufträge dann in die jeweiligen Dienststellen verteilt.

„Die Polizeistation Salzhemmendorf ist nur eine Ermittlungsstation und fährt grundsätzlich keine Einsätze“, stellt Mathies dabei klar. Die im Normalfall drei Kollegen in Salzhemmendorf sind mit rund 300 Straftaten im Jahr bei der Ermittlung voll ausgelastet. Die meisten Straftaten stellen dabei Betrugsdelikte mit einem hohen zweistelligen Bereich dar, wobei es meistens um Internetdelikte geht. Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen fallen in Salzhemmendorf mit jeweils rund 50 Delikten pro Jahr an, wobei gerade die Körperverletzungsdelikte meistens im jeweiligen Bekanntenkreis auflaufen. Lediglich bei der Bearbeitung von Kapitaldelikten übernehmen Spezialisten von größeren Dienststellen die Ermittlungsarbeit in Salzhemmendorf. Salzhemmendorf war im letzten Jahr bei den Straftaten anders als andere Regionen zwar mit einer etwas ansteigenden Anzahl von Straftaten aufgefallen, was laut Mathies aber immer wieder als Wellenbewegung über die Jahre wahrzunehmen ist. Bad Münder hat im Vergleich rund doppelt so viele Straftaten, wobei das aber auch proportional zur höheren Einwohnerzahl passt. Etwas aus der Reihe fällt positiv Coppenbrügge, wo lediglich rund die Hälfte der Anzahl der Straftaten von Salzhemmendorf anfällt. „Grundsätzlich ist das Leben auf dem Land hier sicher“, stellte er in der Sitzung klar. Erfreut ist Mathies über die hohe Aufklärungsquote in der Region, wo sich das Weserbergland in der Statistik von Niedersachsen im oberen Bereich wiederfindet. Die genauen Zahlen dazu werden erst später im Laufe des Jahres vom Innenministerium bekanntgegeben.

Generell ist die Belastung für die Polizei laut Mathies größer und vielfältiger geworden. Aufgaben wie die Begleitung von Montagsspaziergängen waren zuletzt personell fordernd, auch wenn in diesem Bereich ein Rückgang wahrzunehmen ist. Der Altersschnitt beim Polizeikommissariat Bad Münder ist mit 42, 43 Jahren sehr jung für ein Kommissariat auf dem Land, worüber Mathies sehr froh ist. Jedes Jahr zum 1. Oktober werden die neuen Kollegen den Dienststellen zugeteilt, wodurch der Altersschnitt dann meistens wieder gesenkt wird. Mathies selber wird zum Jahresende nach mehr als 40 Jahren in den Ruhestand gehen, macht das aber mit einem guten Gewissen. Er sieht die Polizei in Bad Münder gut aufgestellt, damit das Leben auf dem Land weiter sicher bleibt und die Mitglieder des Ausschusses für Feuerschutz und Ordnung in Salzhemmendorf weiter beruhigt sind.

Foto: Der Erste Kriminalhauptkommissar Ulrich Mathies erklärt in der Sitzung des Feuerschutzausschusses die derzeitige Lage der Polizei