Brücken beschäftigen weiter Salzhemmendorf
Stützmauern sollen saniert und Brücken gepflegt werden
Salzhemmendorf (gök). Im Salzhemmendorfer Bauausschuss ging es wie schon in vorherigen Zeiten mal wieder um die Brücken im Gemeindegebiet. Sorgen bereiten derzeit vor allem neben der Sanierung der Brücke „Bachstraße“ in Wallensen auch die Stützmauer an der sogenannten „weißen Brücke“ entlang der Angerstraße in Wallensen und die Stützmauer an der bereits sanierten Brücke „Neuer Weg“ in Thüste. Nach einstimmigen Beschluss des Ausschusses soll nun die Sanierung der Stützmauer „Neuer Weg“ in Thüste angegangen werden. „Schon jetzt stehen an der Brücke Big Packs zur Sicherung im Wasser. Man weiß aber nie, was unter dem Beton los ist“, so der Ausschussvorsitzende Karsten Appold (Grüne) im Gespräch. Die Planungskosten für Thüste sind im Verwaltungsausschuss bereits beschlossen worden, die erforderlichen Haushaltsmittel zur Ausführung der Arbeiten müssen aber für den Haushalt 2023 dann erst noch bereitgestellt werden. Nicht regelkonform sind in Thüste derzeit die Absturzsicherung in die Thüster Beeke, der fehlende Gehweg entlang der Brücke und die zu gering bewehrte Stahlbetonstützwand, an der bereits breite Risse in der Wand sichtbar sind.
Hinten angestellt wurde die Stützmauer an der Angerstraße in Wallensen. Hier will man laut Appold für den Übergang versuchen, die Haltbarkeit noch etwas zu sichern. Durch Fugenausbesserungen soll etwa vermieden werden, dass das Wasser die Fugen noch weiter ausspült und dann die Standsicherheit gefährdet. Ein Planer wird dann später aufzeigen, wie dann künftig die Verkehrsführung in dem Bereich ausfallen könnte. Nach jetzigem Stand ist es kaum möglich, weiter einen gleichzeitigen Verkehr in beide Richtungen nördlich der Saale in der Angerstraße nach der Sanierung zu gewährleisten. Der Gehweg auf der Seite an der Saale ist deutlich zu schmal, wie das Ingenieur-Team in seiner Präsentation aufzeigte.
Nach der Sanierung der Brücke „Neuer Weg“ in Thüste und der bevorstehenden Maßnahme an der Brücke „Bachstraße“ in Wallensen stehen gemeindeweit aber noch weitere Maßnahmen im Raum, wie in der Sitzung veröffentlicht wurde. Die geprüften sieben Brücken in Hemmendorf, Benstorf, Thüste und Wallensen entlang der Saale haben Noten zwischen 1 und 4 in der Bewertung bekommen. „Insgesamt wurden einige kleinere Schäden erfasst, wobei nach jetzigem Stand aber keine große Baumaßnahme droht“, so Appold. Für bisher geplante 190 000 Euro sollen die Schäden ausgebessert und so weitere Schäden in der Zukunft verhindert werden. Die dafür benötigten Haushaltsmittel sollen aus der gestoppten Sanierungsmaßnahme Brücke „Bachstraße“ entnommen werden, da ein Baubeginn dort für dieses Jahr eh nicht mehr erwartet wird. Für eine bessere Umsetzung will die Verwaltung das auch fachlich durch das Ingenieurbüro Habenicht aus Oldendorf begleiten lassen. „So wollen wir hier diesen kleinen Sanierungsstau abbauen“, ist Appold mit dem positiven Votum zufrieden.
Für Bauchschmerzen sorgt in Salzhemmendorf aber noch der Zustand der Brücke „Quellweg“ in Salzhemmendorf. Ähnlich wie in der Bachstraße in Wallensen ist auch diese Brücke denkmalgeschützt. Letztes Jahr wurden dort die ersten Untersuchungen durchgeführt und über eine ähnliche Sanierung wie in Wallensen nachgedacht. Aufgrund der dort negativen Erfahrungen konnte das angedachte Sanierungsverfahren aber nicht mehr empfohlen werden. Zur Wahl steht jetzt eine denkmalgerechte Sanierung oder auch ein Brückenneubau. Nach einer ersten Kostenschätzung würde eine Sanierung mit rund 500 000 Euro brutto und ein Neubau mit knapp 570 000 Euro brutto ohne jeweilige Ingenieur- und Nebenkosten zu Buche schlagen. Da aber das Ortsbild entsprechend durch die Brücke geprägt ist, wird der Vorgang nach Beschluss des Bauausschusses noch einmal zur Beratung in den Ortsrat zurückgegeben. Laut dem Ausschussvorsitzenden und Salzhemmendorfer Ortsbürgermeister Karsten Appold deutet aber vieles auf einen Neubau hin. „Eine Sanierung würde zwar Ressourcen sparen und nachhaltig sein, aber die Standsicherheit hat hier natürlich oberste Priorität. Wenn es weniger kostet und am Ende nicht hält, haben wir auch nichts gewonnen“, so Appold. Das Planungsbüro schlägt einen Abriss und Neubau vor, wozu auch die Denkmalschutzbehörde schon beteiligt wurde. Laut Appold kann jetzt schon keiner mehr sagen, wieviel und wie lange die Brücke noch hält. Nach dem Votum aus dem Ortsrat wird der Bauausschuss dann über die weitere Verfahrensweise entscheiden.
Foto: Die Brücke am Quellweg ist ein Fall für die Sanierung oder einen kompletten Neubau