Külftal steht alleine auf dem Schlauch
Breitband-Ausbau im Flecken Duingen schreitet mit einer Ausnahme voran
Duingen (gök). „Seit 20 Jahren bemühen wir uns im Külftal um Internet. Wir werden alle älter, bekommen aber kein schnelles Internet“, bemängelte Peter Gärtner als Anwohner von Hoyershausen in der gemeinsamen Sitzung von Bau- und Sozialausschuss des Flecken Duingen in Weenzen. Nach seiner Meinung ist das Külftal der weißeste Flecken von allen, da es nur an einigen Stellen vernünftiges Handynetz gibt, aber kein Breitband. Homeoffice und digitaler Schulunterricht sind dort nicht möglich. „Es kann doch nicht sein, dass man in 2022 drei Ortschaften nicht mit einem Minimum an Breitband versorgen kann. Es werden doch Millionen überall freigegeben“, fand er drastische Worte.
Duingens Gemeindedirektor Volker Senftleben nahm sich in der Sitzung Zeit und erläuterte vorher ausführlich den Stand des Breitbandausbaus im ganzen Flecken. „Auch wenn es für einige schwer zu ertragen und für die Bewohner des Külftals ein Schlag ins Gesicht ist, der Flecken Duingen im Ganzen steht insgesamt nicht schlecht da“, erklärte Senftleben mutig und erläuterte seine These auch. Duingen, Coppengrave, Marienhagen und Weenzen haben derzeit großes Glück und bekommen durch die Deutsche Glasfaser Breitbandausbau. „Die Baustellen machen nicht immer glücklich und es gibt eine lange Nachlaufzeit für die Wiederherstellung der Gehwege“, zählte er auch einige Nachteile auf, doch aus seiner Sicht überzeugen die Vorteile. Er bat aber darum, dass Mängel beim Ausbau von den Anwohnern auch mit dokumentiert werden, da die Verwaltung bei der Betreuung der Baustellen schon an die Kapazitätsgrenzen kommt. Teile der Orte, die nicht ausgebaut werden, sollen mit Hilfe des sogenannten Weiße Flecken-Programms nach Auskunft des Landkreises bis Ende 2023 von der Telekom ausgebaut werden. „Für die vier Orte ist das ein großer Glücksfall, nur der Faktor Zeit ist noch nicht genau bekannt“, so Senftleben.
Der Ausbau in Capellenhagen und Fölziehausen war ein großes Problem, wo der Weg des Wettbewerbs vom Landkreis zunächst nicht aufging. Die Telekom hat vor Kurzem aber den Ausbau dort zugesagt, der laut Senftleben nach derzeitigem Plan Anfang 2023 abgeschlossen sein soll. Auch bei einer späteren Fertigstellung wäre er aber mit diesem Ergebnis glücklich.
2019 hatte der Rat entschieden, das Külftal nicht in das Weiße Flecken-Programm aufnehmen zu lassen, da durch zwei andere Anbieter deutliche Signale zum Ausbau kamen. Zu dem Ausbau kam es bisher leider nicht, weshalb die Zukunft des Breitbandausbaus dort weiter unklar ist. Senftleben erläuterte die aktuellen Entwicklungen, die trotz diverser Gespräche bisher aber nichts gebracht haben. „Bei den Gesprächen ist es jetzt aber zu früh, Erfolge zu vermelden. Wir arbeiten mit Nachdruck daran und man darf dabei aber nicht vergessen, dass wir als Kommune Bittsteller sind. Das Külftal steht alleine auf dem Schlauch“, so Senftleben. Zuletzt hatte man das Külftal für das Graue Flecken-Programm angemeldet, was sich laut dem Gemeindedirektor aber weiter hinziehen wird.
Foto: Der Breitbandausbau geht in den meisten Gebieten des Flecken Duingen gut voran