Sommerkino als Publikumsmagnet

Sommerkino als Publikumsmagnet

Kulturkreis Gronau trifft genau den Geschmack der Zuschauer

Gronau (gök). Viel besser hätte das Wochenende für den Kulturkreis Gronau wohl nicht laufen können. Als die Band Folkstones ihr Programm beendet hatte, forderten die Zuschauer noch eine Zugabe, die die Salzhemmendorfer Band dann auch gab. Erst danach startete der Kulturkreis den Hauptprogrammpunkt mit der Vorführung des Films „Es ist nur eine Phase Hase“.

Der Andrang war so groß, dass schon zu Beginn des Films die ersten Getränkeangebote ausgegangen waren. Rund 200 Besucher waren dem Angebot des Kulturförderkreises laut Karsten Mentzendorff gefolgt. Die Besucher hatten dazu in der Mehrzahl eigene Sitzmöglichkeiten mitgebracht, was den Wohlfühlfaktor bei vielen Besuchern deutlich erhöhte. „Das ist hier eine so tolle Atmosphäre, da nehme ich den Weg gerne auf mich“, erklärte Kerstin Müller, die extra aus dem Hildesheimer Bereich angereist war. Für die übrigen Zuschauer hatte der Kulturförderkreis aber auch Tische und Bänke aufgebaut, auf denen man dem Film und dem Konzertangebot auch folgen konnte. „Wir kommen schon seit Jahren zu den Open-Air-Filmen, wobei uns der Film fast egal ist. Das Flair hier ist toll“, lobte auch ein Gronauer Paar die Veranstalter.

Für diese ist das Event aber kein Spaziergang, verriet Mentzendorff im Gespräch. Während im eigenen Kino alles fest installiert ist, benötigt das Open-Air-Event ein deutlich größeres Engagement. „Nach dem Wochenende geht man schon auf dem Zahnfleisch. Am Freitagnachmittag beginnt der Aufbau und erst in der Nacht zu Sonntag nimmt die Arbeit dann ein Ende. Meistens helfen uns am Ende noch die Besucher beim Wegräumen, was die Arbeit natürlich erleichtert“, ist Mentzendorff den Beteiligten dankbar.

Nachdem am Freitagabend erst die „Alte Falter“ aus Hildesheim für musikalische Unterhaltung sorgten, wurde dann als Film „A star was born“ gezeigt, der ehemals für das zweite Wochenende aus dem letzten Jahr geplant war. Das fiel der Pandemie aber zum Opfer, weshalb der Film dann dieses Jahr gezeigt wurde. Der Besuch am Freitag war zwar nicht so gut wie am Folgetag, doch ab 100 Besuchern lohnt sich der Aufwand für den Kulturkreis, der mit den Überschüssen dann das bestehende Kino in der Bahnhofstraße fördert. „Das wir Geld für unser Kino frequentieren hat nicht immer funktioniert, doch dieses Mal sind wir sehr zufrieden“, verriet Mentzendorff schon zu Beginn der Komödie am Samstag. Der größte Kostenfaktor ist immer die Veranstaltungstechnik, die aber auch sehr aufwendig ist. Die Folkstones dagegen ließen nur den Hut unter den Zuschauern einmal kreisen. Der Kulturkreis musste nichts für den Auftritt zahlen, da die Musiker im Gegenzug auch ein Musikvideo in dem historischen Gronauer Kino drehen durften.

Besonders zufrieden ist Mentzendorff, dass so eine Veranstaltung keinen Ärger und keinen Dreck produziert. „Meistens denken wir auch intensiv über das Filmangebot nach. Am liebst ist uns dann etwas Heiteres“, so Mentzendorff, wobei nach seinem Willen auch der Tiefgang nicht zu kurz kommen soll. Nächstes Jahr ist die Veranstaltung wieder geplant, aufgrund der benötigten Dunkelheit dann aber erst nach den Sommerferien. Der Kulturkreis wird aber darauf achten, dass das nicht mit anderen Veranstaltungen wie etwa dem Weinfest konkurriert.