Bolzplatz als Langzeitprojekt
„Dorfmanagerinnen“ wollen in Haus Escherde aktiv sein
Klein Escherde (gök). Klein Escherde hat jetzt auch Dorfmanagerinnen. Stephanie Moyzeschewitz und Britta Platz haben auch an der Fortbildung zum Dorfmanager vom Landkreis Hildesheim teilgenommen, wo sie durch Dr. Hartmut Wolter geschult werden.
Die beiden engagierten Frauen sind seit letztem Jahr auch schon im Ortsrat aktiv und dort auch Ortsbürgermeisterin und Stellvertreterin. Als Langzeitprojekt haben sich die beiden Jung-Politikerinnen die Umgestaltung des Bolzplatzes vorgenommen. „Durch die Fortbildung haben wir gelernt, Dörfer auch aus anderen Perspektiven wie etwa als Kind, Senior oder Erwachsener zu sehen. Dadurch sehe ich jetzt den Ort auch schon ganz anders“, gesteht Moyzeschewitz. Klein Escherde ist laut der Ortsbürgermeisterin zwar sehr schön und sauber mit vielen Sitzmöglichkeiten, doch hier und da fehlen Aufenthaltsorte für manche Gruppen. „Daher wollen wir auch mit Jugendlichen einen Dorfrundgang machen. Wo halten die sich gerne auf und was kann man verbessern? Wir haben nur zwei Spielplätze für kleinere Kinder. Für die Generation ab zwölf Jahren fehlt im Ort wohl etwas“, glaubt auch Platz als stellvertretende Ortsbürgermeisterin.
Eine Umgestaltung des Bolzplatzes könnte da eine Lösung sein. Ein unbekümmertes Spielen ist dort derzeit eher nicht möglich, da Maulwurfshügel oder Erdlöcher ein ungefährliches Spiel nicht erlauben. Aus Sicht der beiden engagierten Mütter könnte man den Platz auch etwas verkleinern, für das Spiel herrichten und auch anderen Personengruppen wie etwa Senioren oder Jugendlichen einen Aufenthaltsort schaffen. Klein Escherde hat im Vergleich zu anderen Orten schon einige Vorteile. So gibt es keinen Durchfahrtsverkehr, viele normale Sitzmöglichkeiten und auch einen kleinen Park. „Wir wurden bei der Fortbildung überrascht über die Inhalte und aber auch motiviert, neue Ideen und Projekte voranzutreiben. Damit wollen und sollen wir das Dorfleben noch attraktiver machen“, so Moyzeschewitz, die sich und Britta Platz generell mit den Posten im Ortsrat schon am richtigen Platz sieht. Auch wenn sie den Ort etwas moderner gestalten wollen, möchten sie die Einwohner alter Altersgruppen dabei aber gerne mitnehmen.
Neben dem Bolzplatz als Langzeitmehrgenerationenprojekt haben die beiden Verantwortlichen aber noch mehr Ziele. So soll der Ort einfach digitaler werden, wobei man sich über die künftigen Medien noch nicht ganz klar ist. Bisher wurden für die 512 Einwohner regelmäßig 125 Infozettel erstellt und verteilt, weshalb man durch eine digitale Verteilung auch Ressourcen sparen würde. Dies würde auch den örtlichen Vereinen und Institutionen wie Feuerwehr, Heimatverein, Kirchen oder Parteien entgegenkommen. Digital fand schon während der Fortbildung zum Teil die Kommunikation statt, weshalb sich die beiden auch in Zukunft am „netzwerken“ beteiligen möchten und von anderen Orten so auch lernen wollen. „So können wir gegenseitig auch voneinander profitieren“, ist Moyzeschewitz überzeugt.
In Arbeit ist in Klein Escherde auch schon eine Willkommensmappe, wo Stephanie Moyzeschewitz bereits einige Dinge zusammengetragen hat. Durch die geplante Umsetzung eines Neubaugebietes rechnet der Ortsrat auch die nächsten Jahre mit ordentlich Zuzug, wobei so eine Willkommensmappe Neubürgern bei der Integration gut helfen könnte. „Wir sind dabei auch dankbar für jeden, der sich dann hier bei verschiedenen weiteren Projekten mit engagiert, um den Ort lebenswert zu erhalten“, sind sich die beiden Ortsratsmitglieder einig. Das Dorfmanager-Projekt wurde finanziert über den Landkreis Hildesheim, wo sich Interessierte auch bei Barbara Benthin zum Thema Bürgerschaftliches Engagement unter Tel 05121-3091919 melden können.
Foto: Britta Platz und Stephanie Moyzeschewitz möchten als Langzeitprojekt den Bolzplatz gerne umgestalten
Foto: Sitzgelegenheiten gibt es in Klein Escherde ausreichend, aber richtig Aufenthaltsorte für Jugendliche fehlen