Planung für Quartierskonzept in Wallensen und Thüste vergeben
Bürger sollen sich beteiligen
Wallensen/Thüste (gök). Derzeit sind die Energiekosten neben dem Ukraine-Krieg das beherrschende Medien-Thema in Deutschland und sorgen vielerorts für Verzweiflung. Schon weit vor der Energiekrise hatte sich der Ortsrat Wallensen Gedanken gemacht, wie man die Energieversorgung in Wallensen und Thüste anders strukturieren könnte. Mit der Biogasanlage in Thüste oder der warmen Solequelle im Bereich des Saaleparks gibt es durchaus Möglichkeiten, mit denen Häuser in den beiden Orten von einer alternativen Wärmequelle profitieren könnten. „Auf eine Leitung von der Biogasanlage zum Thüster Sportplatzgelände wurde seinerzeit aus Kostengründen verzichtet. Heute würde sich das wohl rechnen“, bedauerte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD) in der Ortsratssitzung im Ockenser Dorfgemeinschaftshaus die damalige Entscheidung. Grießner hatte auch mit örtlichen Firmen schon mehrmals Kontakt, die selber schon auf der Suche nach günstigen Energieversorgungsmöglichkeiten sind. Auch viele Dächer in den beiden Orten sind noch frei für mögliche Photovoltaik-Anlagen, wodurch sich weitere Möglichkeiten ergeben könnten.
Ein Quartierskonzept für Wallensen und Thüste wurde bereits im Klimaschutzplan des Flecken Salzhemmendorf aufgeführt und soll nun genauer geprüft werden. In diesem Konzept soll schwerpunktmäßig die Fragestellung einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger geklärt werden. Für die Erstellung des Quartierkonzeptes ist insgesamt ein Jahr eingeplant und soll nun beginnen. Das Konzept wird mit 90 Prozent durch KfW-Bank und die NBank gefördert und kostet insgesamt 75 000 Euro. „Die Maßnahme wurde von der Verwaltung ausgeschrieben und der Auftrag ist mittlerweile auch vergeben. Den Erfolg kann zwar keiner versprechen, es ist aber eine Chance für eine alternative Denkweise. Erfasst wird dann auch die Bausubstanz, wobei der Ablaufplan durch das Planungsbüro noch nicht bekannt ist. Ich rechne mit einer Bekanntgabe dieses Plans in wenigen Wochen“, so Grießner zuversichtlich in der Sitzung.
Die Ortsratsmitglieder stellten dabei klar, dass es am Ende auf die Beteiligung der Bürger ankommt. Kim-Arne Wiegmann (SPD) merkte in diesem Zusammenhang aber an, dass die Bürger erst bei der Auswahl von mehreren Varianten beteiligt werden sollten. Aus seiner Sicht werden sonst eventuell falsche Erwartungen geweckt. Klar ist, dass auf die Bürger und Vereine in den Orten in nächster Zeit einiges an Arbeit zukommt, da neben dem Quartierskonzept noch weitere Projekte durch den Ortsrat vorangetrieben werden. „Wir müssen daher aufpassen, dass das Interesse der Bürger auch erhalten bleibt“, stellte auch Marita Schütte (CDU) in der Sitzung klar. Tim Haase (CDU) bedauerte in der Sitzung, dass Ockensen nicht in das Quartierskonzept mit einbezogen wird. Grießner begründete das aber mit den von Ockensen vermeintlich zu weit entfernten Energiequellen wie der Biogasanlage und der Sole-Quelle.
Foto: Örtlichen Firmen wie SMT in Thüste suchen nach Einsparmöglichkeiten bei der Energieversorgung