Gemeinsam für eine bessere Welt
Aufstellungspredigt von Pastorin Franziska Albrecht in Elze
Elze. In einem gut besuchten Gottesdienst in der Elzer Peter-und-Paul-Kirche hat Pastorin Franziska Albrecht am Samstag ihre Aufstellungspredigt gehalten. Die 40-Jährige aus dem Landkreis Göttingen ist die einzige Kandidatin für die Superintendentur-Pfarrstelle imAmtsbereich Elze des KirchenkreisesHildesheimer Land-Alfeld. EndeNovember entscheidet die Wahlsynode, ob Franziska Albrecht die Nachfolge des kürzlich verabschiedeten Superintendenten Christian Castel antritt.
In ihrer Predigt ging die Pastorin auf die aktuellen Probleme der Menschheit ein: „Wir leben in einer Welt, in der die Ressourcen immer knapper werden. Lieferketten brechen zusammen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine führt zu unvorstellbaren Leid. Gleichzeitig stellt uns der Klimawandel vor größte Herausforderungen“, sagte Franziska Albrecht.
In vielen Gemeinden seien die Energiekrise und die hohe Inflation die entscheidenden Themen. Das schüre Sorgen und Ängste. Doch gemeinsam könne daran gearbeitet werden, dass diese Welt eine bessere werde: „Wir tun das dort, wo Gott uns ins Leben stellt. Privat und beruflich, politisch, gesellschaftlich, sozial und auch kirchlich. Wir machen dabei die Erfahrung, dass wir – wenn wir viele sind – etwas bewegen. Das gilt auch für diesen Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld.“
Menschen mit unterschiedlichen Gaben und Begabungen, Ideen und Visionen, struktureller Weitsicht und lebenspraktischen Projekten brächten sich hier ein: Vor Ort in den Gemeinden, in der Diakonie und bei der evangelischen Jugend werde spürbar, dass Menschen nicht nur auf sich selbst, sondern über sich hinausschauten.
Wie schön diese Gemeinschaft sein kann, habe ihr die Berichterstattung zum Konzert „Gloria“ in Alfeld gezeigt, wo nach der langen kulturellen Durststrecke aufgrund der Pandemie ein grandioser Auftakt und Neubeginn gelungen sei. Obendrein noch mit der Weitsicht, dass Musik für jeden Menschen zugänglich sein sollte und daher der Eintritt dank großzügiger Spenden gratis war: „Das ist ein Zeichen für wirklicher Teilhabe.“
Nach den Worten von Franziska Albrecht müsse bei den aktuellen Herausforderungen die richtige Balance zwischen der Perspektive auf das eigene Wohl und den Notwendigkeiten der Gemeinschaft gefunden werden. So wie in ihrem Predigttext „Lass die Bedürftigen dein Herz finden“. Denn wer mit dem Herzen an etwas herangehe, sehe und handele anders. Das habe ihr die Arbeit als Interimsleiterin des Forums„KINDERarMUT“ im Diakonischen Werk Leine-Solling gezeigt. Immer auf Augenhöhe und mit Respekt seien dort gemeinsam nachhaltige Lösungen gefunden worden: „Da wo wir unser Herz berühren lassen, da bricht eine neue Wirklichkeit an.“
Franziska Albrecht kommt aus dem Kirchenkreis Göttingen, wo die 40-Jährige seit Dezember 2019 als Pastorin der St.Martinikirchengemeinde Elliehausen-Esebeck und der St. Margarethenkirchengemeinde Holtensen arbeitet. Sie ist Mitglied der Kirchenkreissynode und des Kirchenkreissynodalvorstands Göttingen.
Nach dem Aufstellungsgottesdienst haben Gemeindeglieder das Recht, Einspruch zu erheben, falls es gegen die Bewerberin schwerwiegende Bedenken geben sollte. Die endgültige Entscheidung trifft die Kirchenkreissynode in geheimer Wahl am Mittwoch, 30. November, um 18 Uhr in der Elzer Peter-und-Paul-Kirche. Dort wird sich Franziska Albrecht vor der Wahl den Mitgliedern der Synode vorstellen. Peter Rütters
BU Altar und Vor der Kirche:
Pastorin Franziska Albrecht (Mitte) hat ihre Aufstellungspredigt gehalten. Am Gottesdienst in Elze wirkten mit: Nicole Baumgarten-Müller vom Kirchenvorstand, Christoph Bauch als Vorsitzender des Wahlausschusses, Pastor Jens-Arne Edelmann und Bernhard Neelen vom Kirchenvorstand (v.l.).
Text/Foto: Peter Rütters
BU Predigt: Franziska Albrecht bei ihrer Predigt in der Peter-und-Paul-Kirche. Foto: Peter Rütters