Schüler leben Nachhaltigkeit in Natur
Bunter Einblick in die Naturschutzarbeit
Osterwald/Hameln/Eldagsen (gök). Einen nicht alltäglichen Besuch hatte Thomas Maschke in Osterwald. Das Viktoria-Luise Gymnasium in Hameln hat dort in Kooperation mit der Biotop-Management-Initiative BIOTOP e.V. eine Projektwoche zu dem Oberthema “Nachhaltigkeit” durchgeführt.
Unter der Auswahl mehrere Untertitel, hat sich die Klasse 7b mit ihrer Klassenlehrerin Hanna Begemann, für das Thema Artenschutz und Biodiversität entschieden. Für die Einführung und praxisgerechte Erörterung zu dem Thema, haben sich die Schüler und Schülerinnen am ersten Tag in dem Projektgebiet “Ziegeunerwäldchen” bei Eldagsen getroffen, welches von dem gemeinnützigen Verein seit über 20 Jahren gepflegt und entwickelt wird. Die Eltern der Schüler und Schülerinnen hatten sich bereit erklärt, die Kinder in Fahrgemeinschaften zum Einsatzort zu bringen, wo sie unter der sachkundigen Leitung des Vereinsvorsitzenden Thomas Maschke in das Thema eingeführt wurden. Unterstützt von der Referendarin Katrin Völk und drei Schülern des zwölften Gymnasialjahrgangs haben die Mädchen und Jungen allerlei Wissenswertes zu dem Gebiet und dem Projektthema erfahren und des Weiteren insbesondere auch selbst, ganz praktische Tätigkeiten zum Arten- und Biodiversitätsschutz durchführen können. Mit sichtlicher Begeisterung wurden etwa Äpfel alter Sorten gepflückt und probiert. Neben den Erklärungen, warum der Erhalt alter Obstbäume- und Sorten auch für den Artenschutz sehr wichtig ist, hatten die Kinder ein offensichtlich neues “Geschmackserlebnis”, wie lecker und vielseitig die verschieden alten Apfelsorten, wie etwa “Berner Rosenapfel”, “Kaiser Wilhelm” oder “Blenheimer Goldrenette” schmecken. Zusätzlich wurden auf den Vereinsflächen Samen von Wildstauden wie wilder Möhre gesammelt und Jungpflanzen von Margeriten und wildem Dost für die Verwendung an den beiden weiteren Praxistagen in dem zweiten Projektgebiet bei Osterwald geworben.
Hierzu reiste die Klasse mit der Bahn an und bewältigte die verbleibende Wegstrecke vom Bahnhof Osterwald zu Fuß, um an die beiden Einsatzorte zu gelangen. Ausgerüstet mit Spaten, Pflanzschaufeln und Astscheren, wurden zwei Gruppen gebildet, um bei den vorbereiteten Pflegemaßnahmen kräftig Hand anzulegen und weitere eigene Erfahrungen im praktischen Arten- und Biodiversitätsschutz zu sammeln. Mit großem Elan und sichtbarem Erfolg wechselten sich die beiden Gruppen ab, um einerseits nicht standortgemäße Sträucher an einem von der Biotop-Management-Initiative betreuten Feldweg zu entfernen. Danach wurden die zuvor geworbenen Samen und Jungpflanzen von Wiesenblumen auf einer Wiese des Vereins ausgesät und eingepflanzt. Die entfernten Sträucher sollen Platz machen, um im kommenden Winter durch standortgerechte Wildsträucher wie etwa Weißdorn, Schlehe oder Heckenrose ersetzt zu werden. Die Samen und Jungpflanzen der Wiesenkräuter sollen die bislang relativ artenarme Wiese bereichern. Beide Maßnahmen verfolgen den Zweck, die Wildpflanzenvielfalt der örtlichen Biotope zu erhöhen und somit die Grundlagen für eine reichhaltige Tierwelt wie etwa von Vögeln, Schmetterlingen und Wildbienen zu fördern.
An zwei weiteren Tagen werden die Schüler die erworbenen Erkenntnisse und Erfahrungen in der Schule zusammenfassen und in selbst erarbeiteter Form vortragen, womit die Projektwoche zu dem umfassenden Thema der Nachhaltigkeit seinen Ausklang findet. Thomas Maschke hofft, dass die Eindrücke dieser spannenden Projektwoche bei den Schülern noch weiter nachwirken. „Das kann so dazu beitragen, dass das Bewusstsein, insbesondere der jungen Generation, für die Herausforderungen im Umgang mit unserer gefährdeten Natur als unserer Lebensgrundlage, tatsächlich noch weiter “nachhaltig” geschärft wird“, so Maschke.
Foto: Die Schüler des „Vikilu“ mit Thomas Maschke