„Alte Schule“ jetzt ganz neu

Großer Andrang bei Einweihung in Eime

Eime (gök). Schon bei der offiziellen Einweihung waren rund 100 Einwohner und Interessierte in die „Alte Schule“ nach Eime gekommen, ehe am Nachmittag dann noch mehr folgten. Eingeweiht wurden die nach rund zwei Jahren Bauzeit neu gestalteten Räumlichkeiten der ehemaligen Sonnenbergschule, wo im Anbau mittlerweile das CJD wieder eine Grundschule beheimatet hat.

Sogenannte Ankermieter sind in den neuen Räumlichkeiten neben dem CJD die Kirche, die Heimatstube und KidS mit den zwei Kindergartengruppen. Eimes Bürgermeister Jörg Stichnoth (SPD) freute sich, dass so viele Besucher den Weg in das rund um sanierte Gemäuer gefunden hatte. 2018 fristete das Gebäude noch ein trauriges Dasein, als die letzte Grundschulklasse die Sonnenbergschule verließ. Der Eimer Rat wollte das Gebäude schließlich vor Leerstand bewahren und kümmerte sich um ein Nachnutzungskonzept. Auch Volker Senftleben (SPD) ist als Samtgemeindebürgermeister und Eimer Gemeindedirektor froh, dass sich die Schule nun zu einem Multifunktionsort weiterentwickelt hat.

Nicht möglich wäre die Umsetzung vermutlich ohne die Förderprogramme aus dem IEK (Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept) und der Dorferneuerung gewesen, wo ein großer Teil der insgesamt 1,3 Millionen Euro übernommen wurde. Ursprünglich hatte der Rat mal mit Gesamtkosten von 650 000 Euro gerechnet, wobei die Baustelle und die Entwicklungen im Ort dann für eine Vergrößerung der Maßnahme sorgten. Zwingend für die Förderung im IEK war auch die Barrierefreiheit, weshalb auch ein Fahrstuhl eingebaut wurde. Zudem wurden viele Wege wie etwa die bekannte Schultreppe verlegt. Dadurch mussten sich einige Besucher auch erstmal in dem Gebäude zurechtfinden.

Insgesamt verfügt das Gebäude über 1 260 Quadratmeter Nutzfläche, wobei durch die Grundschulräume des CJD sogar noch knapp 1000 Quadratmeter dazukommen. Während KidS im Erdgeschoss Zuhause ist, sind im Obergeschoss die Heimatstube und die Räume der Dorfgemeinschaft zu finden. Zusätzlich gibt es auch noch Lager- und Archivräume im Dachgeschoss. Den großen Finanzbedarf erklärte Verena Weduwen vom Bauamt mit dem großen Aufwand, der betrieben werden musste. „Neben dem aufwendigen Brandschutz wurde in der Grundsanierung jede Wand angefasst“, so Weduwen. Zusätzlich zum Fahrstuhleinbau, dem geänderten Treppenhaus, die Änderung der Straßenfassade mit drei Eingangsportalen wurde auch die komplette Elektrik neu verlegt, wo teilweise noch zweiadrige Leitungen vorhanden waren.

2023 soll auch die Ausstellung der Heimatstube fertigwerden. Erste Eindrücke konnten die Besucher aber jetzt schon sammeln, da der Ortsheimatpfleger Norbert Poschmann die Räumlichkeiten öffnete und auch Führungen durch das ganze Gebäude anbot. Besonders die digitalen Eindrücke in die Ortsgeschichte beeindruckten dabei die Besucher.

Zeitweise war es in den vergangenen Jahren für die KidS-Mitarbeiter etwas unheimlich, wenn man alleine im Gebäude aktiv war. Mit der Umgestaltung des Hauses und der umliegenden Parkflächen ist es auch rund um das Haus laut der Vereinsvorsitzenden Petra Brandes viel heller geworden. Begrüßt wurde der Umbau auch von CJD-Schulleiter Oliver Krause. „Die kurzen Wege im Haus erleichtern mit jetzt enorm die Arbeit bei der Zusammenarbeit“, so Krause zufrieden. Für einen ersten Farbtupfer in den Räumen sorgte Brigitte Fischer, die dem Haus ein in einem Jahr gefertigtes Bild mit den Sehenswürdigkeiten von Eime schenkte.

Eine Legende unter den Schulleitern in Eime war aber Annegret von Bucholtz, die bei ihren Grußworten besonders emotional wurde. 41 Jahre hat sie die Schule bis zu ihrem Ruhestand 2006 geprägt und zeigte sich jetzt sehr beeindruckt von den hellen neuen Räumlichkeiten. Sie störte aber bei allen positiven Eindrücken der Arbeitstitel „Alte Schule“ aus dem Sanierungsprojekt. „Sie sollten über den Namen nachdenken und etwas zukunftsorientierter denken“, so von Bucholtz. Stichnoth sicherte aber zu, dass sich der Rat darüber noch Gedanken machen wird.

 

Foto1670: Volker Senftleben bei seinen Grußworten

Foto1671: Die offizielle Einweihung war sehr gut besucht

Foto1672: Der Eimer Posaunen-Chor sorgte für die musikalische Umrahmung

Foto1674: Eimes Bürgermeister Jörg Stichnoth

Foto1677+1678+1686: Norbert Poschmann und Brigitte Fischer enthüllten das Gemälde

Foto1691: Ingo Stichnoth mit den Vertretern der Ankermieter

Foto1693: Ein Modell des Eimer Kali-Werk findet sich jetzt schon in den Räumlichkeiten wieder

Foto1695: Der digitale Ausstellungsteil erfreute sich einer großen Nachfrage

Foto1697: Das CJD nutzte die Möglichkeit zu einem Tag der offenen Tür

Foto1700+1701: Ein historischer Schulraum wurde von der Heimatstube gestaltet

Foto1703: Norbert Poschmann führte viele Personen durch die Räumlichkeiten

Foto1705: Zur Straße hin wurde die Fassade mit den Eingängen neu gestaltet und der Charakter des Gebäudes so wieder betont