Hoffnung auf den Breitbandausbau
Verhandlungen über das Külftal laufen
Weenzen/Hoyershausen (gök). Peter Gärtner ist Stammbesucher der Ratssitzungen im Flecken Duingen. Hartnäckig fragt der Einwohner von Hoyershausen immer wieder nach, wie es um den Breitbandausbau im Külftal steht. Auch bei der letzten Ratssitzung in 2022 war Gärtner in Weenzen vor Ort und fragte in der Einwohnerfragestunde nach den neuesten Entwicklungen und bemängelte zugleich die Informationsweitergabe an die Bewohner.
Duingens Gemeindedirektor Volker Senftleben bestätigte, dass der Ausbau in greifbare Nähe gerückt ist und Hoffnung auf eine Verkündung des Ausbaus in 2023 besteht. Eine Firma aus Österreich hat Lübbrechtsen bereits an das Glasfasernetz in Deinsen durch eine eingebaute Leitung verbunden und will diese Leitung nun nach Möglichkeit an einen Telekommunikationsanbieter verkaufen, wofür die Verhandlungen gerade laufen. Die Konkurrenzsituation von zwei Interessenten aus dem Telekommunikationsbereich nährt dabei in der Verwaltung die Hoffnung auf eine zeitnahe Umsetzung. „Wir hoffen da auf eine schnelle Entscheidung, haben aber auf den freien Wettbewerb keinen Einfluss“, so Senftleben in seiner Stellungnahme. Offen ist auch noch, wie dann der Anschluss an Rott und Hoyershausen erfolgen wird.
Marius Mogck neues Ratsmitglied in Duingen
Duingen (gök). Vor wenigen Wochen verkündete Wolfgang Schulz seinen Rücktritt von seinen politischen Ämtern. Dadurch wurde auch im Rat des Flecken Duingen ein Platz frei. Bei der aktuellen Ratssitzung verpflichtete Bürgermeister Klaus Krumfuß nun Marius Mogck als Nachrücker aus der Wählergemeinschaft Leinebergland (WGL). Der verheiratete Familienvater von drei kleinen Kindern ist Verwaltungsbeamter im Landkreis Hildesheim, weshalb er auch die Finanzen des Flecken Duingen als seinen Schwerpunkt für die politische Arbeit betitelt. Passend dazu wurde er auch als neues Mitglied in den Ausschuss für Soziales, Sport, Kultur, Tourismus, Wirtschaftsförderung und Finanzen des Fleckens gewählt. Vertreter ist er zudem im Verwaltungsausschuss. „Als Familienvater ist ein weiterer Schwerpunkt für mich aber auch die Interessenvertretung junger Familien“, erklärt der 31jährige im Gespräch.
Foto2354: Bürgermeister Klaus Krumfuß (rechts) verpflichtet das neue Ratsmitglied Marius Mogck
Grundstück ja, Kosten nein!
Duinger Rat macht Weg für Freie Schule frei
Duingen (gök). Fünf Familien aus der Region möchten das Heft des Handelns in die eigene Hand nehmen und eine eigene Schule gründen. Die Familien haben mit elf Kindern bereits Erfahrungen mit einer freien Schule gesammelt und ein klares Bild bekommen, wie eine freie Schule aussehen soll. Auch Verbesserungsmöglichkeiten haben sich die Initiatoren schon überlegt, die sie dann in das Projekt einfließen lassen wollen.
Geplant ist eine von Eltern geführte und verwaltete Schule, wo die Eltern im Schultag präsent sind und mitarbeiten. So sollen auch Betreuungsaufgaben übernommen werden, wobei als Schulträger ein gemeinnütziger Verein fungieren soll. Geplant ist eine möglichst kleine Schulgruppe mit 24 bis maximal 30 Schülern von der ersten bis zur zehnten Klasse, die von zwei Lehrkräften unterrichtet werden. Geplant ist auch der teilweise Unterricht im Homeschooling sowie der Einbau von Projekttagen, wo zusammen mit den Familien etwas unternommen werden soll. Mit der Landesschulbehörde stehen die Eltern bereits in Kontakt, um das besondere Konzept genehmigen zu lassen. Nach Möglichkeit ist ein Start bereits in diesem Winter geplant, weshalb jetzt schnelle Beschlüsse der politischen Gremien umso wichtiger sind.
Der Rat des Flecken Duingen hat jetzt einstimmig zugestimmt, dass das Grundstück des Spielplatzes Rott für die freie Schule kostenfrei genutzt werden kann. Der Spielplatz ist auf einem 5 000 Quadratmeter großen Grundstück angesiedelt, wobei der künftige Verein den Spielplatz noch weiter aufwerten will. Dieser soll außerhalb der Schulzeiten dann aber auch weiterhin von Kindern genutzt werden können. Zusätzlich könnte auf dem Grundstück auch ein Dorfgarten entstehen. Die Bewirtschaftung des Grundstückes will die Elterninitiative übernehmen. Duingen stellvertretender Gemeindedirektor Andreas Goslar stellte in der Ratssitzung aber noch einmal klar, dass lediglich das Grundstück zur Verfügung gestellt wird. Eine Übernahme von weiteren Kosten ist auch aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht vorgesehen.
Vorstellung des Vereins ist es, dass auf dem Spielplatz für den Unterricht ein etwa zwölf mal drei Meter großer Bauwagen aufgestellt werden soll, wobei später ein weiterer Bauwagen dazukommen könnte. Geplant ist auch eine überdachte Holzterrasse, was die Möglichkeiten dann noch einmal erhöhen würde. Geplant ist auf dem Gelände ein naturnahes Lernen, wo man nach Möglichkeit auch gerne die Dorfgemeinschaft mit einbeziehen möchte.
Foto2326: Auf dem Spielplatz in Rott soll die freie Schule entstehen
Anonymer Hinweis sorgt für Bewegung
Wird der „Große Rehnhof“ in Coppengrave saniert? / Weitere Baumaßnahmen
Coppengrave (gök). Anonym hat ein Bürger aus Coppengrave die Verwaltung der Samtgemeinde Leinebergland auf den schlechten Zustand der Straße „Großer Rehnhof“ in Coppengrave aufmerksam gemacht. Dem stellvertretenden Duinger Gemeindedirektor Andreas Goslar sowie dem Fachbereich Bau war der Zustand der Straße aber schon bekannt, weshalb das Thema sowieso beraten werden sollte. Aufgrund des Zustandes der Straße reichen laut dem Bauamt Reparaturmaßnahmen für die Straße aber nicht mehr aus. Wahrscheinlich muss ein Vollausbau der gesamten Straße erfolgen, wofür sich ein niveaugleicher Ausbau anbietet. Der „Große Rehnhof“ ist eine Sackstraße mit einer Länge von rund 180 Metern. Bei einem Ausbau wären die Anlieger der Straße mit einer Beteiligung an den beitragsfähigen Kosten von 75 Prozent betroffen.
Voruntersuchungen der Straße und des Kanals in der Straße haben noch nicht stattgefunden. Diese Untersuchungen sollten im nächsten Jahr erfolgen. Der Ausbau der vergleichbaren Straße „Zur Alten Schule“ in Coppengrave hat Kosten von 285 000 Euro im Jahr 2017 verursacht. Duingens Gemeindedirektor Volker Senftleben bestätigte, dass ein möglicher Ausbau schon Thema im Verwaltungsausschuss war. „Wir werden jetzt des Ist-Zustand konkretisieren und danach gezielt das Gespräch mit den Anliegern suchen. Dann wissen wir auch, was auf die rund 15 Anlieger ungefähr zukommt. Joachim Grutzeck (SPD) hofft, dass sich eventuell auch noch Synergieeffekte durch einen möglichen Kanalausbau ergeben. „Ein Prüfauftrag ist daher der richtige Weg für die weitere Vorgehensweise“, bestätigte auch Grutzeck die einstimmige Entscheidung.
Einig waren sich die Politiker im Rat auch darüber, dass das Baugebiet Tegge in Marienhagen eine neue Baustraße erhalten soll. Dadurch sollen auch die letzten Baugrundstücke erschlossen werden. Auf der alten Baustraße müssen zudem Schäden behoben werden, wofür Mittel aus den Vorjahren auch noch zur Verfügung stehen. Der Betrag wird aber um 10 000 Euro aus neuen Haushaltsmitteln erhöht. 2023 soll jetzt die neue Baustraße „Vor der Tegge“ gebaut werden, ehe später über den Endausbau gesondert beraten werden soll.
Neu beraten will der Rat auch den für Autofahrer gesperrten Weg zum Sportplatz. Das Ratsmitglied Markus Engel (SPD) wurde von Einwohnern angesprochen, ob der Weg nach rund fünf Jahren Sperrung für Autofahrer wieder freigegeben werden kann. „Vielleicht ist eine eingeschränkte Nutzung des Weges mit umlegbaren Pollern auch möglich. Übungsleiter könnten bei Trainingseinheiten den Weg dann selber freigeben. Das würde den Weg zum Sportplatz deutlich sicherer machen“, so Engel in seinen Ausführungen im Rat. Gerhard Knoke (WGL) gab aber zu bedenken, dass sich Anwohner 2017 eine Sperrung gewünscht hatten. Damals wurde der Weg zeitweilen als Umgehungsstraße genutzt und der schlechte Zustand durch viele Autofahrer noch verstärkt. „Der Weg wird bei einer Öffnung schnell wieder schlecht aussehen, daher sollten wir das vorsichtig prüfen“, erklärt Knoke. Einstimmig wurde dann aber die Erteilung eines Prüfauftrages beschlossen, unter welchen Rahmenbedingungen eine Öffnung erfolgen könnte. „Die Verhandlungen waren 2017 zwar eindeutig, vielleicht ist jetzt aber auch ein anderes Ergebnis möglich“, erklärte Knoke in der Sitzung.
Einig war sich der Rat in der ungewohnt harmonischen Sitzung auch darüber, dass der Duinger Sport-Club einen Zuschuss von 1 000 Euro für die Sanierung der Tennisplätze im Pottlandstadion in Duingen bekommt. „Der verstorbene Klaus Mühlhausen hat die Tennisanlage in den letzten Jahren liebevoll gehegt und gepflegt. Mittlerweile ist aber die Drainage verstopft, so dass bei Regen sofort Pfützen entstehen und den Zustand verschlechtern“, so Ratsmitglied Dirk Borovka (CDU). Der DSC rechnet bei der Sanierung mit Gesamtkosten von 10 590 Euro, wovon der Verein nach Förderung durch Landessportbund und Landkreis einen Eigenanteil von derzeit 4 766 Euro tragen muss. Felicitas Niederau-Frey (Grüne) hinterfragte in der Sitzung kritisch überhaupt die Nachfrage nach dem Tennissport mit Blick auf die hohen Kosten. Duingens Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) konnte die Bedenken von Niederau-Frey aber entkräften, da nach seiner Aussage dort derzeit etwa 20 Kinder und zusätzlich noch Jugendliche regelmäßig in der Saison trainieren. „Jedes Angebot für Kinder und Jugendliche ist eine wunderbare Sache“, bekräftigte auch Joachim Grutzeck eine Unterstützung bei der Sanierung. Aus dem Budget für Vereine mit Kinder- und Jugendarbeit soll der DSC nun 1 000 Euro als Unterstützung bei der Sanierung bekommen. Die restlichen Mittel von 1 500 Euro möchte der Rat noch für weitere etwaige Vereinsprojekte zurückhalten. Einig waren sich die Politiker, dass bei der Vergabe der Mittel kein Verein bevorzugt werden soll und sonst die Zuschussbeträge auch nicht höher waren.
Foto2324: Der „Große Rehnhof“ in Coppengrave soll eventuell voll ausgebaut werden
Foto2328: In Marienhagen soll hier eine neue Baustraße entstehen
Foto2329: Es wird geprüft, ob der Weg zum Sportplatz in Marienhagen eventuell wieder für den Autoverkehr freigegeben wird
Duingen kommt mit einem blauen Auge davon
Keine Nettoneuverschuldung in Duingen
Duingen (gök). Der Kämmerer Markus Ziese gab in der Sitzung des Duinger Rates zu, dass die Haushaltsberatungen dieses Mal auch aufgrund des Angriffskrieges in der Ukraine und der Pandemieauswirkungen sehr anstrengend waren. Trotz der schwierigen Umstände wurde das Defizit des Flecken Duingen im Ergebnishaushalt von rund 1,5 Millionen auf ein Minus von 809 300 Euro reduziert. Im Vorjahr wurde in der fusionsbedingten Übernahme der Fehlbetrag der ehemaligen Samtgemeinde Duingen in Höhe von knapp zwei Millionen Euro abgewickelt, was natürlich zu einer entsprechenden Belastung führte. „Ohne diese Abwicklung hätte sich sogar ein struktureller Überschuss in 2022 ergeben“, erklärte Ziese in der Ratssitzung. Im Finanzhaushalt 2023 stehen Auszahlungen von 300 700 Euro Einzahlungen von 172 700 Euro entgegen, wodurch sich eine Kreditermächtigung von 128 000 Euro ergibt. Da die Tilgung höher als die Kreditaufnahme ausfällt, gibt es in Duingen aber keine Nettoneuverschuldung. „Die Schulden in Duingen werden daher weiterhin abgebaut“, so Ziese erfreut in der Sitzung.
Auch bei der Beratung über ein etwaiges Haushaltssicherungskonzept erklärte Ziese, dass die Maßnahme der erhobenen Hebesätze aus dem letzten Jahr gezogen haben. „Der Haushalt gibt keinen Grund zum Jubeln, aber wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, so Joachim Grutzeck (SPD) in der Ratssitzung.
Schlechte Nachrichten hatte Duingens Gemeindedirektor Volker Senftleben in seinen Mitteilungen aber trotzdem. Eine externe Überprüfung aller Spielplätze hatte ergeben, dass vier Spielgeräte im gesamten Flecken Duingen abgebaut werden mussten und neue Geräte dann über den Haushalt kompensiert werden müssen. Neben der Lübecker Straße in Duingen hat das auch die Spielplätze in Fölziehausen, Marienhagen und Weenzen betroffen. Geprüft werden soll auf Anregung des DSC-Vorsitzenden Hartmut Steins die Installierung von PV-Anlagen auf dem Duinger Hallenbaddach. „Wir sind von der Idee zwar sehr angetan, aber in der Vergangenheit gab es da auch mal Probleme mit der Statik. Der Verwaltungsausschuss wird das nochmal genau beraten. Vielleicht bietet sich da auch die Cafeteria an“, so Senftleben. Keine Neuigkeiten gibt es bei der direkten Stromnutzung aus dem Blockheizkraftwerk für das Hallenbad. Die Verwaltung beobachtet die Entwicklung der Rechtslage aber weiter und wird bei Veränderungen dann reagieren mit Blick auf die Direktvermarktung.