16jährige in Dritter Liga unterwegs
Finja Ziegenmeyer startet im Volleyball durch
Salzhemmendorf/Hildesheim (gök). Aktivität wurde Finja Ziegenmeyer schon früh von ihren Eltern in die Wiege gelegt. Ihr Vater Torsten Ziegenmeyer hat früher erfolgreich für Blau-Weiß Salzhemmendorf Handball gespielt und auch ihre Mutter Kathrin Ziegenmeyer war im Tischtennis-Bereich aktiv. In der Grundschule kam die junge Salzhemmendorferin erstmals mit Volleyball in Berührung, als Marius Müller und Anna Dehmann den Sport dort vorstellten. Mit neun Jahren nahm sie das erste Mal an einem Volleyballtraining teil und ist seitdem von dem anspruchsvollen Sport fasziniert.
Erste Erfolge errang sie mit ihrem Heimatverein Blau-Weiß Salzhemmendorf, wo auch die Volleyballgrundlagen von den Trainern geschaffen wurden. Nachdem erste Meisterschaften in der Region errungen wurden, wurde sie im Sommer 2018 für den NWVV-Kader des Landesverbandes gesichtet. Um ihre Fähigkeiten noch weiter auszubauen, entschied sie sich dann zur Beantragung eines Doppelspielrechtes. In der Folge spielte sie für den GfL Hannover, was dann aber besondere Opfer erforderte. Neben ein bis zwei Trainingseinheiten in Salzhemmendorf reiste die Jugendliche zusätzlich noch zweimal wöchentlich zum Training nach Hannover. Hausaufgaben und Vorbereitung auf die Schule wurde dann meistens im Zug gemacht. „Das war dann zeitweise schon sehr stressig und auch Freunde habe ich viel weniger gesehen. Der Sport war mir aber wichtig und daher das Opfer wert“, so Ziegenmeyer im Gespräch. Zur Saison 2021/22 wechselte Finja Ziegenmeyer nach zwei Saisons in Hannover schließlich nach Paderborn, um dort weitere Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn das Training und die Spiele in Paderborn sehr lehrreich und wertvoll für die junge Spielerin waren, war der Aufwand aber aufgrund der Entfernung immens hoch. Neben Spielen am Wochenende war die Woche über noch dreimal Training, wofür Ziegenmeyer meist mit dem Zug anreiste. Die einfache Zugstrecke betrug anderthalb Stunden, wobei sie aufgrund der fortgeschrittenen Zeit auf dem Rückweg oft noch von ihren Eltern abgeholt wurde. „Trotzdem war ich dann in der Woche oft erst Mitternacht Zuhause, was auf Dauer einfach zu viel wurde“, gibt Ziegenmeyer mit Blick auf die Schule zu. Dort besucht die 16jährige derzeit den elften Jahrgang der KGS Salzhemmendorf und strebt in zwei Jahren ihr Abitur an.
Vom Jugendbereich wechselte sie daher zur laufenden Saison 2022/23 zum MTV Hildesheim. Mit den dortigen Damen spielt sie in der 3. Liga um die Meisterschaft mit und wurde auch als eigentliche Jugendspielerin sehr gut aufgenommen. „Im Jugendbereich hat man in der Region einfach nicht die Möglichkeiten“, begründet Ziegenmeyer ihren frühen Schritt in den Seniorinnen-Bereich. Die Saison läuft für die Hildesheimerinnen wieder sehr gut, wurden von elf Spielen doch zehn gewonnen. Der Aufstieg in die 2. Liga wäre ein sehr großer Schritt in den semi-professionellen Bereich, weshalb eine Meisterschaft nicht auch unbedingt eine Meldung dafür bedeutet. „Wir wollen aber unter den ersten drei Mannschaften landen und erfolgreich spielen“, hat die junge Spielerin ehrgeizige Ziele. In der Vergangenheit kamen 16jährige Spielerinnen in der 3. Liga zwar schon mal vor, derzeit ist Finja Ziegenmeyer aber mit Abstand die jüngste Spielerin im Hildesheimer Kader. In Hildesheim ist Ziegenmeyer als eigentliche Außenspielerin aber als Diagonal-Spielerin aktiv. Später möchte sie aber wieder als Außenspielerin spielen, wobei sie derzeit noch jede Erfahrung im Damen-Bereich regelrecht aufsaugt. „Die Unterschiede bei den Positionen sind aber auch nicht so groß, dass kann man sicherlich später noch verändern“, ist die Salzhemmendorferin zuversichtlich.
Angesprochen auf ihre sportlichen Ziele möchte sie das Maximum erreichen, was auch einen Einstieg in den Profi-Bereich nicht ausschließt. Beruflich hat sie aber das Ziel der Grundschullehrerin, was aber gerade im Studienbereich gut mit Sport gekoppelt werden kann. „Mir ist aber wichtig, dass ich wie in Hildesheim in der Nähe spielen kann und der Sport mit der Schule kombinierbar ist“, so Ziegenmeyer. Auch in Hildesheim ist der Aufwand mit zweimal wöchentlichem Mannschaftstraining, zusätzlichen Krafttraining und den weiten Auswärtsfahrten zu den Spielen bis nach Aachen nicht zu unterschätzen. Ziegenmeyer stellt klar, dass so ein Sport ohne die Unterstützung ihrer Familie und auch der Trainer aus Salzhemmendorf nie möglich gewesen wäre und sie sehr dankbar dafür ist. Ihre Eltern sind noch immer bei allen Heimspielen dabei, wobei sie zu den Auswärtsspielen immer mit ihrer Mannschaft in Vereinsbullis anreist.
Den Kontakt zu ihren Salzhemmendorfer Trainern hat sie nie verloren und bringt sich dort auch weiter ein. Nach Möglichkeit unterstützt sie dort auch die neue Kindermannschaft und ist auch manchmal bei Spieltagen dabei. Mit Anna Dehmann hat sie im Beachvolleyballbereich auch schon Turniere zusammengespielt, was sie auch in Zukunft gerne noch möchte. „Der Weg für eine mögliche spätere Karriere wurde mir definitiv in Salzhemmendorf geebnet“, was ich den Beteiligten auch nie vergessen werde.
Foto1+2: Finja Ziegenmeyer spielt mittlerweile für den MTV Hildesheim in der 3. Liga
Foto3-5: Spielszenen mit Finja Ziegenmeyer (Flyeragent Magdeburg als Fotoquelle)