Radwanderweg noch in weiter Ferne
Gespräche mit Grundstücksbesitzern stocken
Thüste/Weenzen (gök). Mit Hilfe von LEADER-Maßnahmen wurde in den letzten Jahren auch das Radwegenetz in der Region ausgebaut. 2014 etwa wurde der Radwanderweg zwischen Thüste und Weenzen eingeweiht, der sich auf der ehemaligen Bahntrasse entlang der Thüster Beeke einer großen Beliebtheit bei Wanderern und Radfahrern erfreut. 2018 wurde der Radwanderweg noch einmal um 1 200 Meter erweitert und in Thüste quasi eine Ortsumgehung für Radfahrer und Wanderer geschaffen. Der Weg durch den Ort auf der für Radfahrer nicht ungefährlichen Landstraße wurde dann überflüssig und so der Tourismus in der Region noch einmal gestärkt. Mittlerweile endet der Radwanderweg am ehemaligen Bahnübergang am nördlichen Ende von Thüste. Von dort können Fahrradfahrer durch die Feldmark entlang der Biogasanlage Richtung Schwarzer Bär fahren und gelangen dort wieder auf den Fahrradweg Richtung Salzhemmendorf, wobei die Feldwege mittlerweile aber in einem schlechten Zustand sind und von vielen Radfahrern gemieden werden.
In der Vergangenheit hatte sich die Salzhemmendorfer Politik auf die Fahnen geschrieben, den Radwanderweg auf der ehemaligen Bahntrasse Richtung Salzhemmendorf weiterzuführen. In dem Verfahren herrscht mittlerweile aber Stillstand, wie an den wachsenden Bäumen auf der stillgelegten Bahnstrecke auch für jeden zu sehen ist. Im Sommer 2021 erklärte Wallensens Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD) noch im Tourismusausschuss, dass man die Bahnstrecke für den Ausbau gekauft hat. Die alte Bahnstrecke von Thüste zum Bahnhof Levedagsen hat eine Länge von 1650 Metern und führt zum größten Teil an der Thüster Beeke entlang, wobei die Beeke mittels einer Brücke auch einmal gequert wird. Aufgrund der Lage im Landschaftsschutzgebiet und zwei geschützter Biotope an der Strecke wurde von der Verwaltung besonderes Augenmerk auf den Naturschutz gelegt. Dazu hat in der Vergangenheit auch schon eine Begehung mit dem Naturschutzamt des Landkreises stattgefunden.
Auf Nachfrage erklärte Salzhemmendorfs Bürgermeister Clemens Pommerening, dass es derzeit keinen neuen Sachstand zum Ausbau gibt. „Für die Planung und den späteren Bau müssten umfangreiche naturschutzrechtliche Belange beachtet werden, wozu noch Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde laufen. Zu eventuellen Alternativstrecken laufen ebenfalls Gespräche mit den Eigentümern, wo es aber auch noch kein abschließendes Ergebnis gibt“, so Pommerening. Grießner bedauert zudem, dass die Fläche entlang der Thüster Beeke in die Bilanz der Naturschutzgebiete von Land und Bund aufgenommen wurde. „Wenn die Fläche herausgelöst werden sollte, müssten Ersatzflächen benannt werden, was auch kein einfacher Prozess ist. Leider sind auch die Grundstückseigentümer der alternativ zu nutzenden Wirtschaftswege derzeit nicht bereit, diese Wege für einen ausgeschilderten Radweg freizugeben. Damit stehen wir uns im Flecken wieder einmal selbst im Wege. Die Gespräche laufen aber noch und wir halten an dem Weiterbau des Radweges fest“, gibt Grießner die Hoffnung auf einen Anschluss des Radwanderweges nicht auf.