„Weenzen Ellaa“ erklingt immer wieder

„Weenzen Ellaa“ erklingt immer wieder

Prunksitzungen voller Begeisterung beim Weenzer Karneval

Weenzen (gök). Die Jahre der narrenfreien Zeit sind vorbei. Nachdem 2020 die letzte Prunksitzung stattfand, war jetzt die Nachfrage riesig. „Eigentlich hätten wir gar keine Bekanntmachung gebraucht. Schnell waren beide Prunksitzungen ausverkauft“, war auch Kassiererin Beate Weßling vom Start in diesem Jahr beeindruckt. Beide Prunksitzungen kamen zügig auf den Siedepunkt, so dass Sitzungspräsidentin Marina Bodenstedt auch nicht lange bis zur ersten Stimmungsrakete wartete und diese in fünf Stufen in den Weenzer Nachthimmel jagte.

Für ein paar Stunden wurden so die Sorgen aus Ukraine- oder Energiekrise zur Seite geschoben und ausgiebig gefeiert, wozu auch das ansprechende Programm animierte. Mit Prinz Ludwig II. und Prinzessin Anna II sowie dem Miniprinzenpaar Maximilian Treger und Pia Richter übernahmen die närrischen königlichen Hoheiten wieder die Macht in der Samtgemeinde, die Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben auch ohne Widerspruch schon in der ersten Prunksitzung abgab.

In den Prunksitzungen sorgte zu Beginn vor allem die Mini-Garde für den ersten lautstarken Applaus, als die jungen Nachwuchstänzerinnen mit viel Niedlichkeitsfaktor über die Bühne wirbelten. Emotional wurde es auch im traditionellen Gesang vom Vereinsvorsitzenden Peter Fuchs, als er „Wir sind wieder hier. Wir sind Weenzer Karneval“ anstimmte und einige sogar mitsangen. „Weenzen Ellaa“ klang schließlich immer wieder als Weenzer Karnevalsruf durch die Halle, was wohl auch in den Nachbarorten zu hören war.

Sportlicher Höhepunkt der beiden Sitzungen war sicherlich wieder das Tanzmariechen Sontje Lorenz, der auch „Flic Flac“, „Spagat“ oder „Kopfstände“ nicht zu schwierig waren. Später tanzte sie auch bei der Garde mit, die nicht nur mit dem Gardetanz, sondern auch mit dem Showtanz im Feuerwehrlook das Publikum begeisterte. Passend zum Karneval waren natürlich auch wieder Adele Hartung und Gitta Brinkmann mit ihren Büttenreden dabei. Polizeikontrolle, Karl Lauterbach oder Corona-Witze sorgten dabei für viel Spaß in der Halle.

Besonders einfallsreich waren dieses Jahr auch die „Midi’s“, die für den Tanz in der Garde noch zu jung sind. Zu Ray Parkers Jr. „Ghostbusters“ zeigten die „Midi’s“ nicht nur ihre Kreativität bei den Kostümen, sondern auch ihr Talent beim Tanz, so dass der Weenzer Traditionsverein für die nächsten Jahre beim Nachwuchs keine Angst haben muss. Ungeplant war eher der Achsbruch, den Jörn-Werner Gülke mit seinem 30 Jahre alten Spielzeugtraktor hinlegte und so dem Sketch der „Weenzer Jungs“ nochmal die besondere Würze gab. Gülleverseuchung der Schulstraße oder ein rasender Rollstuhl mit einer vermeintlichen Leiche im Kofferraum hätten aber auch ohne Achsbruch für so manchen Lacher gesorgt.

Musik im Blut und viel Elan in den Beinen haben aber auch die Weenzer Frauen, die der Garde schon entsprungen sind. Die „Maxi’s“ etwa waren dieses Jahr zwar in blaue und rote Tücher gehüllt, doch zur Musik von „Schwanensee“, „Tetris“ oder „Eye of the tiger“ begeisterten sie das Publikum. Die „Weenzer Damen“ versetzen die Besucher in der voll besetzten Mehrzweckhalle zurück in die Siebziger Hitparade. Neben „Fiesta Mexicana“ oder dem Finale „Dschingis Khan“ mit allen Damen war sicherlich „Die Wanne ist voll“ ein Höhepunkt der Show, als Helga Feddersen und Didi Hallervorden fast nicht mehr aus dem Pool kamen.

Nachwuchssorgen muss der Verein auch im Gesangsbereich nicht haben. Wie schon in den Vorjahren gab auch Felix Richter einen Gesangspart und stand dabei seinem Opa Peter Fuchs in nichts nach. Neben der Garde war aber die Männergarde wieder einer der vielen Höhepunkte. König Heiner ließ sich von neuen Narren belustigen, doch erst der Bauchtanz zu Mambo Nr. 5 ließ ihn nach allerhand Katzengejammer frohstimmen. Bei der Tanzeinlage der Männergarde hielt es dann aber keinen Zuschauer mehr auf seinem Sitz. Nach dem Showtanz der Garde und dem traditionellen Finale feierten die Weenzer schließlich noch alle zusammen bis in die Morgenstunden.