Autonome Shuttles als Mobilitätssicherung im ländlichen Raum?

Forschungsprojekt simuliert neues Mobilitätsangebot und führt Umfrage durch

Wissenschaftler der Frankfurt University of Applied Sciences und Hochschule Hannover untersuchen im Rahmen des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Forschungsprojektes “Kombinom_2” ein neues Mobilitätsangebot und Belieferungsdienst für den ländlichen Raum am Beispiel eines Untersuchungsgebietes im Raum Hildesheim.

Das ausgedünnte Fahrplanangebot des öffentlichen Verkehrs im ländlichen Raum sowie Taktung und Umsteigeverbindungen passen häufig nicht zu den Bedürfnissen der Bewohner, sodass der ÖPNV oft als unattraktiv im ländlichen Raum wahrgenommen wird. Das Forschungsprojekt „Kombinom_2“ nimmt sich dieser Herausforderung an und forscht an einem bedarfsgerechteren Mobilitätsangebot für ländliche Regionen. Autonome Shuttles können hierbei neue Chancen bieten, um den ländlichen Raum für Menschen als Wohnraum attraktiver zu gestalten und gleichzeitig die Daseinsvorsorge zu sichern.

Synergien zwischen Mobilität und Logistik

Die im Forschungsvorhaben angestrebte Angebotsform beruht auf autonomen Fahrzeugen, welche bedarfsgerecht für individuelle Personenbeförderungswünsche gebucht werden können und flexible Abfahrtszeiten und –orte anbietet. Bewohner/innen können sich beispielsweise für den Einkauf von einem autonomen Shuttle an einer virtuellen Haltestelle in unmittelbarer Nähe von zu Hause abholen lassen und in die nächstgelegene Gemeinde zum Einkaufen befördert werden.

Um Verkehre zu reduzieren sollen die Fahrzeuge in Zeiten niedriger Mobilitätsanfragen zusätzlich für den Transport von Waren und Gütern eingesetzt werden. Dieser kombinierte Ansatz soll dazu dienen Leerfahrten der Fahrzeuge einzusparen sowie Standzeiten zu reduzieren. Gleichzeitig bietet dies die Chance den lokalen Einzelhandel im ländlichen Raum zu stärken, indem Einzelhändler zusätzlich zum Verkauf im Laden auch Waren verschicken können.

Simulation als Potenzialanalyse und Umfrage

Um das Potenzial des bedarfsgerechteren Mobilitätsangebots sowie des kombinierten Transports von Personen und Gütern zu untersuchen, wird im Rahmen des Forschungsprojektes eine Simulationsanwendung am Beispiel der Gemeinden Nordstemmen, Sarstedt und Pattensen sowie den angrenzenden Nachbargemeinden entwickelt.

Darüber hinaus ist die Akzeptanz der Bevölkerung eine wichtige Prämisse, um neue Mobilitätsangebote nachhaltig zu implementieren. Aus diesem Grund führt die Frankfurt University of Applied Sciences hierzu aktuell eine Befragung durch, um die Meinung und Akzeptanz potentieller Nutzer/innen zu erfassen. Ziel der Umfrage ist es vor allem die Bedarfe und Anforderungen an ein solches Angebot aus Nutzersicht zu identifizieren.

Die Frankfurt University of Applied Sciences bittet um eine möglichst rege Beteiligung an der Umfrage. Um an der Befragung teilnehmen zu können, gehen Sie auf folgenden Link bzw. scannen Sie den folgenden QR-Code ein:

https://survey.questionstar.com/kombinom

Quelle Frankfurt University of Applied Sciences