Vom Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, aber nicht alle
- Ith-Hils-Ultratrail zieht wieder Läufer aus ganz Deutschland und dem Ausland
Salzhemmendorf/Leinebergland (gök). Über das sonnige Wetter freuten sich im Leinebergland vermutlich mehr als 99 Prozent der Menschen und genossen die Sonnenstrahlen nach vielen unbequemen Tagen in den letzten Monaten. Den Läufern beim siebten Ith-Hils-Ultratrail aber war es eindeutig zu warm, wie auch der Sieger Dennis Jakob fand. Der gebürtig aus Varrigsen bei Delligsen stammende und jetzt für Tübingen startende Ultraläufer gewann das Rennen mit glatt neun Stunden in einer Fabelzeit für diese Temperaturen von über 20 Grad. „Es war sehr warm, aber unglaublich schön“, war der Sieger nach dem Zieleinlauf noch ganz beeindruckt von der Strecke, die er das erste Mal im Laufen hinter sich brachte. 2022 war er die über 80 Kilometer des Ith-Hils-Weges zur Vorbereitung in zwei Tagen abgewandert. „Die Temperatur setzte mir so zu, dass ich an jedem Bach hielt und mich erfrischte“, so Jakob. Begeistert war er von den zwei Startgruppen, so dass er die nicht so schnellen Läufer vor sich hatte und so immer wieder mit jemandem unterwegs sprechen konnte.
Die erste Startgruppe mit den langsameren Läufern startete kurz vor dem Sonnenaufgang um sechs Uhr, so dass diese 14 Stunden Zeit bis zum Mess-Ende um 20 Uhr und Sonnenuntergang hatten. Die zweite Startgruppe war um 8 Uhr am Start- und Zielpunkt der Ith-Sole-Therme gestartet. Sofort ab dem Start gewannen die Läufer besondere Eindrücke. Schon zu Beginn strahlte die Sonne den mystischen Ith an und die Teilnehmer konnten mit der Sonne im Rücken besondere Eindrücke sammeln. Sonnenstrahlen drangen durch die noch kaum belaubten Bäume und sorgten für einen beschwingten Beginn auf der extrem fordernden Strecke. „Mit 2100 Höhenmetern ist der Ith-Hils-Ultratrail der schwerste Lauf in Norddeutschland, weshalb gerade aus dem Norden der Republik viele Läufer nach Salzhemmendorf kommen. Holländer, Dänen, die Ultra-Friesen aus dem Bereich Aurich oder Läufer aus der sehr großen Ultralauf-Szene in Berlin sind wieder dabei“, freut sich Organisator Detlef Erasmus über den Zulauf bei der siebten Auflage. Innerhalb kurzer Zeit war der Lauf wieder ausgebucht und 72 Läufer auf der Startliste. Krankheitsbedingt sank die Liste aber binnen drei Tagen auf 58 zum Start, was Erasmus auch in dem wechselnden Wetter begründete. Als einziger Läufer war Frank Jungclaus seit der ersten Auflage dabei und finishte auch dieses Mal wieder den Ith-Hils-Weg. Nicht möglich wäre der Lauf aber ohne die Unterstützung der vielen Mitglieder vom SC Bad Münder um den Vorsitzenden Thomas Umlauf, die zahlreiche Verpflegungspunkte entlang der Strecke besetzten. Trotz ausreichender Getränke und Verpflegung brachen aufgrund der warmen Temperaturen wesentlich mehr Läufer vor dem Ende in Delligsen nach 53 Kilometern ab und ließen sich nach Salzhemmendorf zurückfahren.
Am Ende landete mit Jürgen Bultmann der mit 62 Jahren mehr als doppelt so alte Vorjahressieger nur 28 Minuten hinter Jakob vor Fabian Schwingel und Bent Jakuboski mit 9:44 Stunden auf Platz zwei. Bei den Frauen gewann Lisa Nolte klar mit fast einer Stunde Vorsprung in 9:58 Stunden vor Nina Blisse aus Berlin und Katrin Neugebauer. Erasmus betonte, dass es im nächsten Jahr auch eine achte Auflage des sehr beliebten Laufes geben wird. Das Orga-Team wird die Arbeit dann aber auf noch mehr Schultern verteilen und Erasmus einige Aufgaben abgeben. Auch dieses Mal stand Erasmus wieder um 3 Uhr auf und kam nicht vor 23 Uhr ins Bett, was dann nächstes Mal vielleicht etwas entspannter abläuft. Ob das dann noch unter dem Dach der GeTour ablaufen wird, ist aber noch nicht klar. Zwar stammt die Idee des Laufes von Erasmus, doch die GeTour brachte sich von Anfang an als Veranstalter ein. „Das alles am Anfang nur, weil mir der damalige Geschäftsführer Thomas Slappa nicht glaubte, dass man die Strecke mit eigentlich sieben Wanderetappen an einem Tag schaffen kann“, erinnert sich Erasmus mit einem Grinsen an den Anfang zurück. Die Verträge laufen zur Vermarktung des Ith-Hils-Weges laufen aus und müssen mit den teilnehmenden Kommunen noch neu verhandelt werden. Der GeTour-Geschäftsführer Mathias Derlin ist aber positiv gestimmt, dass es weitergeht. Der achte Ith-Hils-Ultratrail ist zumindest schon für den 20. Mai 2024 terminiert.
hier ein Video von „Sprödi“ zum Lauf: https://youtu.be/cUCu_5-wRho
Foto7599+7601+7607: Die Strecke ging auch auf dem Ith-Kamm lang
Foto7610+7615: In der Nähe der Ithwiesen wurde auch ein Verpflegungspunkt durch den SC Bad Münder aufgebaut
Foto7698: Die letzten Meter führten die Läufer in Salzhemmendorf über die Saale-Brücke an der Therme
Foto7701: Dennis Jakob gewann den Ith-Hils-Ultratrail in diesem Jahr
Foto7710: Mathias Derlin, Katrin Neugebauer, Nina Blisse, Lisa Nolte, Detlef Erasmus und Ith-Sole-Therme-Geschäftsführer Stefan Schlichte bei der Frauen-Siegerehrung
Foto7714: Mathias Derlin, Fabian Schwingel, Bent Jakuboski, Dennis Jakob, Jürgen Bultmann, Stefan Schlichte und Detlef Erasmus bei der Männer-Siegerehrung