Patienten-Akademie Alfeld am Mittwoch, 14. Juni, 18 Uhr, mit Nora Kaulitz
Standortleitung Therapie im AMEOS Klinikum Alfeld
Demenz – Erhalt der Selbstständigkeit und Alltagskompetenz
Alfeld. Jedes Jahr erkranken in Deutschland knapp 500.000 Menschen neu an Demenz – und die Zahlen nehmen zu. In dem Juni-Vortrag der Patienten-Akademie Alfeld geht es um allgemeine Informationen zu Demenz als Krankheitsbild und ihre verschiedenen Formen. Zur Sensibilisierung der Betroffenen und der Angehörigen wird Hilfestellung beim Erkennen und Einordnen erster Anzeichen dieser Erkrankung gegeben. Die Vortragende Nora Kaulitz ist Leiterin des Therapiezentrums im AMEOS Klinikum Alfeld. Sie wird insbesondere auf die aktuellen therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung der Erkrankung und auch auf die Unterstützungs-, Beratungs- und Begleitungsangebote eingehen.
„Der Vortrag richtet sich vor allem an Angehörige und Betroffene, ist aber auch für Mitarbeitende in Pflege- und Betreuungseinrichtungen geeignet, die sich täglich mit Demenzerkrankten befassen“, so Kaulitz. Das Thema sei zudem auch für nicht Betroffene interessant, um sich generell über das Krankheitsbild Demenz zu informieren.
Mit dem Fortschreiten einer Demenzerkrankung fällt es den Betroffenen zunehmend schwerer, den Alltag selbständig zu bewältigen. „Sie finden sich zeitlich und örtlich oftmals nicht zurecht, vergessen Absprachen und Termine, erkennen Angehörige und vertraute Personen nicht“, skizziert Kaulitz. Die Organisation von alltäglichen Abläufen im Haushalt werde oftmals schwieriger und auch Gefahren im Lebensumfeld könnten nicht mehr richtig eingeschätzt werden. Dazu würden oft auch körperliche Symptome auftreten, beispielsweise Bewegungsstörungen, Inkontinenz und Schluckprobleme.
„Je stärker die Erkrankung ausgeprägt ist, umso weniger Selbstfürsorge ist in der Regel möglich, zum Beispiel bei der Körperpflege, Ernährung, Medikation oder Freizeitgestaltung“, so Kaulitz. Menschen mit fortgeschrittener Demenz benötigen praktische Unterstützung, um den Alltag möglichst selbstbestimmt und sicher zu gestalten, weiß die Expertin zu berichten.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielseitig: Neben Medikamenten, die in den letzten Jahren weiterentwickelt wurden, bieten sich vor allem Ergo- und Physiotherapie sowie viele weitere Therapieformen an, die sich nachhaltig positiv für die Betroffenen auswirken können und die Kaulitz in ihrem Vortrag näher erläutern wird.
„Durch den Einsatz individuell angepasster Therapiemethoden kann patientenzentriert behandelt und unterstützt werden“, so Kaulitz. Bedauerlicherweise wird das therapeutische Angebot oftmals zu spät – häufig erst bei stark auftretenden Symptomen und einer fortgeschrittenen Erkrankung – angenommen. Daher ist es Nora Kaulitz besonders wichtig, Betroffene, Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte zu sensibilisieren, um die Erkrankung im Frühstadium zu erkennen und frühzeitig mit einer therapeutischen Behandlung zu beginnen. Denn mit einer passenden Therapie sei es trotz demenzieller Erkrankung machbar, ein weitgehend selbständiges Leben zu führen und möglichst lang im gewohnten Wohnumfeld zu verbleiben.
Im Anschluss an diesen Vortrag aus der Reihe der Patienten-Akademie Alfeld, die gemeinsam vom Verein der Freunde und Förderer des Alfelder Krankenhauses und dem AMEOS Klinikum Alfeld veranstaltet wird, bietet sich die Gelegenheit zu einer Fragerunde. Der Eintritt ist wie immer frei.
Quelle Heiko Stumpe
Kurzinformationen:
Mittwoch, 14. Juni, 18 Uhr, Patienten-Akademie Alfeld, Thema: „Demenz – Erhalt der Selbstständigkeit und Alltagskompetenz“. Vortrag mit Diskussionsrunde von Nora Kaulitz,
Standortleitung Therapie im AMEOS Klinikum Alfeld. Die Veranstaltung findet in den Vortragsräumen im AMEOS Klinikum Alfeld, Landrat-Beushausen-Straße 26, 31061 Alfeld, statt. Der Eintritt ist frei.