Versammlung in besonderem Umfeld
Projekte an B240 werden „Step by step“ abgearbeitet
Weenzen/Weserbergland (gök). Im Hintergrund dröhnen die Planierraupen und Bagger brummen vor sich hin, während sie viele Kubikmeter Erde auf der großen Baustelle „Weenzen Süd“ bewegen. Der im letzten November verstorbene Helmut Schneider hatte sich als Vorsitzender der „B240 Initiative“ aus Holzminden gewünscht, dass eine Versammlung noch einmal auf einer Baustelle durchgeführt wird. Diesen Wunsch hatte der Vorstand aufgenommen und verbrachte mit einem Reisebus alle interessierten Mitglieder in das von Holzminden knapp 30 Kilometer entfernte Weenzen zur großen Baustelle für die neue B240-Umgehung „Weenzen Süd“.
Markus Brockmann von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln war auch vor Ort und gab den Anwesenden einen Überblick über die vorliegende Baustelle und die Arbeiten an der Bundesstraße 240 im Allgemeinen. „Aus Sicht aller beteiligten Ämter können wir sehr zufrieden sein mit dem Fortschritt der Baustelle. Wir haben zwar in Hameln die Planungen gemacht, betreuen aber nicht alle Ausführungen an der B240. Den Tunnelbau haben wir komplett abgegeben, da es sich dabei um eine sehr aufwendige Planung handelt, worum sich Spezialisten der der Landesbehörde kümmern“, erklärt Brockmann im Gespräch. Laut Brockmann müssen sich die Planer dann dabei auch Gedanken um den Halt des Berges, den Wasserablauf, die Belüftung oder um mögliche Katastrophenszenarien kümmern. „Wir planen aber auch die Umgehung Dunsen-Eime und die Ithquerung, wo wir durch den Gewinn neuer Kollegen künftig auch etwas mehr Bearbeitungsgeschwindigkeit haben“, so Brockmann weiter. Während die Arbeiten in Weenzen-Süd weiter im Zeitplan laufen ist man laut Brockmann aber auch bei der Westumgehung Eschershausen auf einem guten Weg. Dort erfolgt demnächst die Baugrunderkundung, wodurch Überraschungen in der Erde ausgeschlossen werden soll. Die bis zu 40 Meter tiefen Bohrungen sollen dazu auch noch eine Kostensicherheit herbeiführen. Nach Möglichkeit will die Hamelner Behörde nächstes Jahr den Bund über die geplanten Kosten informieren, ehe dann die Planfeststellung angegangen wird.
Nicht festnageln lässt sich Brockmann auf die zeitliche Umsetzung der Ithquerung, die nach letzter Kostenschätzung knapp 100 Millionen Euro kosten würde. „So etwas kann man schwer voraussagen, da man auch nicht weiß, wie die Bundespolitik in fünf bis zehn Jahren zum Straßenausbau steht. Wir arbeiten lieber Projekt an Projekt ab oder Step by step“, so Brockmann abschließend. Brockmann freut sich aber, dass die Umfahrungen um Marienhagen oder Negenborn die Fahrzeiten von Hannover nach Holzminden schon merklich verringern werden. Laut dem Behördenleiter sind alle Projekte derzeit dank dem vergrößerten Planungsteam in der Behörde auf einem guten Weg.
Nach dem Bericht des zweiten Vorsitzenden der B240-Initiative Fritz-Gerhard Hamann wurde in der außergewöhnlichen Versammlung Maren Urban als neue erste Vorsitzende gewählt. Vervollständigt wird der Vorstand durch den zweiten Vorsitzenden Hamann, Schriftführer Karl-Heinz Lammert, Kassenführer Thomas Beineke sowie Birgit Schneider, Klaus Brüggemann, Julian Hamann und Jean-Marc Molard im Beirat.
Gerhard Knoke von der benachbarten Bürgerinitiative Pro Ortsumgehung Marienhagen betonte, wie wichtig die konstruktive Mitarbeit der beiden Bürgerinitiativen an den Projekten ist. „Wir haben viele Kontakte ausgetauscht und auch in Hannover in der Landesbehörde ist wieder ein Meeting geplant“, so Knoke.
Während der Fahrbahnbau zu „Weenzen-Süd“ 2025 abgeschlossen sein soll, ist das Gesamtprojekt der Ortsumgehung von Weenzen und Marienhagen vom Bau des Aheberg-Tunnels bei Marienhagen abhängig, der Mitte 2025 beginnen soll. Geplante Bauzeit dafür sind ebenfalls zwei Jahre, wobei der Tunnel in Segmentbauweise geplant ist. Die komplette Ortsumgehung soll dann Ende 2028 fertig sein, wobei für die gesamte Ortsumgehung Weenzen-Süd bis Marienhagen mit Kosten von etwa 80 Millionen Euro gerechnet wird.
Foto9473+9476: Der Straßenbau in Weenzen-Süd läuft auf vollen Touren
Foto9481+9482: Auf der Baustelle fand die Jahreshauptversammlung statt
Foto9484: Der neue B240-Vorstand Klaus Brüggemann, Thomas Beineke, Karl-Heinz Lammert, Maren Urban, Markus Brockmann (Straßenbehörde), Fritz-Gerhard Hamann – es fehlen Julian Hamann, Birgit Schneider, Jean-Marc Molard