Eichenallee soll in neuem Glanz erstrahlen

Forstgenossenschaft pflanzt dreißig neue Eichen

Lauenstein (gök). Die Eichenallee in Lauenstein hat eine jahrhundertelange Tradition. Nach Schätzung der Forstgenossenschaft Krähenberg-Lauenstein waren die ältesten Eichen über 300 Jahre alt. Bis auf wenige Ausnahmen mussten die meisten der 44 Eichen in den letzten Jahren aus Gründen der Verkehrssicherheit aber gefällt werden, da sie nicht mehr standsicher waren. Schon vor über 130 Jahren war die Eichenallee laut Wolfgang Kehne von der Forstgenossenschaft von der Axt bedroht, auch wenn damals keine Probleme mit den Bäumen bekannt waren. Der in Lauenstein ansässige Naturfreund Professor Ernst Rudorff rettete die Eichenallee aber damals mit der Pacht der ganzen Allee für 2056 Mark. Auch nach seinem Tod 1916 bestand die Eichenallee noch viele Jahre, da der Erhaltungsvertrag von seiner Tochter bis 1953 verlängert wurde.

Trotz aller Fällungen in den letzten Jahrzehnten wollte die Forstgenossenschaft den wohl beliebtesten Lauensteiner Wanderweg erhalten und pflanzte schon vor ein paar Jahren einige Traubeneichen nach. Da der Charakter einer Allee nicht mehr in seiner ursprünglichen Form gegeben war, beschlossen die Forstgenossen 2022 durch eine Neuanpflanzung die Allee wieder entstehen zu lassen. Das Vorhaben sorgte aber nicht überall für Verständnis. Selbst im Bauausschuss der Gemeinde wurde kritisiert, dass der Hang an der Allee von der Forstgenossenschaft stark zurückgeschnitten wurde. „Eichen brauchen aber viel Licht, weshalb man ihnen auch Licht geben muss“, erklärte Werner Meyer-Heuer vom Vorstand der Forstgenossenschaft vor zahlreichen Gästen bei der Einweihung.

Bei der Versammlung der Forstgenossenschaft im letzten Jahr ließ sich Werner Meyer-Heuer nach eigenen Worten hinreißen, selber eine Eiche für die Aufforstung zu spenden. Diesem Beispiel folgten dann noch weitere Personen, so dass jetzt insgesamt 2022 und 2023 30 neue Traubeneichen gepflanzt werden konnten. Neben hauptsächlich Privatpersonen waren aber auch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises mit drei Eichen, die Forstgenossenschaft selber mit zwei Eichen und sogar die örtliche Feuerwehr mit einer Eiche unter den Spendern. „Bei den ganzen Arbeiten wurde auch der Weg in Mitleidenschaft gezogen“, gab Meyer-Heuer in seiner Rede zu. Daraufhin erhielt er unzählige Anrufe, wie denn der Wanderweg aussieht. Er erklärte aber mit Geduld allen Personen, dass solche Aufforstungsarbeiten auch Spuren hinterlassen. Mittlerweile wurde der Weg auch mit Hilfe des Heimat- und Verkehrsvereins aber wieder hergerichtet, so dass Wanderer ihn wieder genießen können. Die Forstgenossenschaft ist sich zudem sicher, dass auch der Hang zum Ort in Kürze nach der nächsten Wachstumsperiode wieder viel besser aussehen wird. In den letzten vierzig Jahren war das Freischneiden vernachlässigt worden, wobei das vorher regelmäßig vorgenommen wurde. Die Forstgenossen wollen nun darauf achten, dass die jungen Eichen zukünftig genügend Licht bekommen und ordentlich wachsen können. Die ursprüngliche Eichenallee wurde zudem um etwa einhundert Meter verlängert, so dass die Lauensteiner und Gäste noch ein längeres Stück des Weges dann besonders genießen können. Besonders dankbar war Meyer-Heuer den Sponsoren der Eichen und den Sponsoren der Einweihung, ohne die das ganze Vorhaben nicht möglich gewesen wäre. Eine extra aufgestellte Infotafel soll zudem über die Geschichte der Eichenallee aufklären, wo sich interessierte Wanderer informieren können.

In nächster Zeit wird die Forstgenossenschaft die Eichen ganz besonders pflegen, damit sich künftig jeder an den Bäumen erfreuen kann. Dafür werden die Forstgenossen die dreißig Eichen jede Woche alleine mit 4 000 Litern bewässern. Möglich wurde das auch nur durch einen Sponsor, der entsprechende Wasserrechte hat.

schaft

Foto0502: Werner Meyer-Heuer und Wolfgang Kehne erklären bei der Einweihung das umfangreiche Projekt

Foto0507: Feierlich wird die Infotafel enthüllt

Foto0514: Zahlreiche Sponsoren hatte die Forstgenossenschaft zur Einweihung eingeladen

Foto0515: Auf einer historischen Postkarte bekommt man einen Eindruck der Eichenalle vor rund einhundert Jahren

Foto0519+0522: Entlang der Eichenallee wurden dreißig neue Eichen gepflanzt