Investition in Jugend lohnt sich

Fachkräftemangel auch im „Juz Gronau“ spürbar

Banteln/Gronau (gök). Im Jugendausschuss der Samtgemeinde Leinebergland gaben Iva Grubisic und Timo Röß als verantwortliche Jugendbetreuer aus dem „Juz Gronau“ einen Überblick über die Arbeit in dem dortigen Jugendzentrum. Die beiden Verantwortlichen sind derzeit in der Einrichtung stark gefordert, da zwei weitere Stellen bisher noch nicht besetzt werden konnten und der Fachkräftemangel dort besonders spürbar ist.

Das Portfolio des Arbeitsumfangs der beiden Mitarbeiter war dabei sehr groß. Von der normalen Betreuung bis zur Ausarbeitung des Ferienprogramms, Jugendleiterausbildung, Freizeitenbetreuung oder Streetworkerangeboten sind viele Arbeitsbereiche abzudecken. Nur mit Hilfe der ehrenamtlichen Honorarkräften ist das zu schaffen.

„Gut läuft auch die Zusammenarbeit mit den Schulen. So können auch Klassengemeinschaften im Juz gestärkt werden, was etwa die KGS gerne nutzt“, berichtet Iva Grubisic. Dabei kommen nicht nur Kinder aus dem Stadtgebiet Gronau in das Juz, sondern auch Kinder aus Duingen und Eime. In den letzten Monaten hat dabei vor allem das Mobilitätsprogramm „mobil@leine“ geholfen, was zum Bedauern der Schüler derzeit ruht. Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben (SPD) erklärte aber in der Sitzung, dass er mit einer baldigen Aufnahme des Programms rechnet. Der Samtgemeinderat und der Kreisrat haben dafür schon Mittel freigegeben.

Für die Neugestaltung des Innenhofs im Juz wurden auch schon neue Spielgeräte ausgesucht, die sich vor allem auf Basketball und Fitness konzentrieren. Hier gibt es laut der Betreuer einen großen Wunsch nach Zugang außerhalb der normalen Öffnungszeiten. „In diesem Bereich gibt es aber bisher nur Ideen“, so Röß in seinen Ausführungen. Durch zwei Tore könnte man einen Zugang eventuell ermöglichen. Für das bisher von Vereinen oder Schülern genutzte Obergeschoss gibt es zudem den großen Wunsch eines Musikraums und Tonstudios sowie einer Chill-Area für ältere Jugendliche.

Gut lief laut Röß die im Mai 2022 aufgenommene Arbeit als Streetworker. Jugendliche und junge Erwachsene wurden angesprochen und so Beziehungen aufgebaut. Dadurch kamen etwa 10 bis 15 neue Besucher zwischen 14 und 22 Jahren neu ins Juz. Röß verheimlichte nicht, dass es in der Stadt bei den Jugendlichen einige soziale Probleme etwa durch fehlende Akzeptanz, finanzielle Probleme oder Rassismus gibt. Hierfür arbeiteten die beiden Sozialarbeiter aber auch eng mit der Jugendhilfe zusammen, um entsprechende Hilfestellungen zu geben. „Wir gehen da sehr sensibel vor, wobei Problemlösungen Zeit und Raum brauchen“, so Röß. Die beiden Sozialarbeiter sind davon überzeugt, dass durch die Investition der Samtgemeinde in ihre Arbeit in die soziale Anbindung der Jugendlichen und die Zukunft der Kinder investiert wird.

Lobende Worte fand auch Senftleben für die Arbeit im Jugendzentrum. „Die Entscheidung für die Stellenschaffung war absolut richtig. Die Stellenbesetzung ist aber auch eine Herausforderung“, erklärte Senftleben mit Blick auf die freien Stellen eines Sozialarbeiters auf Anerkennung und einem Teilnehmer vom Bundesfreiwilligendienst. Marek Fink (SPD) schlug vor, den Bericht auch anderen Politikern zugänglich zu machen, um so überall Verständnis für die Arbeit zu schaffen.

Foto: Im Juz Gronau werden Personen von sechs bis 27 Jahren betreut