Hilsbad feiert mit hunderten von Besuchern
Live-Musik und viel gute Laune
Hohenbüchen/Coppengrave (gök). Das Hilsbad ist eine Institution in der Region. Als Familienbad zieht es die Besucher nicht nur aus Hohenbüchen, sondern auch aus weiterer Entfernung in das kühle Nass. Dieses Jahr feierte das Hilsbad nach der Pandemie das Jubiläum „60+3“, worauf die Bewohner der Region anscheinend richtig Lust darauf hatten. Schon am Nachmittag kamen nach Schätzung des Vorsitzenden Friedhelm Hermes rund 500 Besucher in das Hilsbad, ehe es am Abend mit Livemusik von „Pick the Beat“ und danach Musik von DJ Bernd Koch dann noch voller wurde. Passend zum Jubiläum servierte das Team vom Kiosk auch beliebte Speisen der sechziger Jahre.
Am Nachmittag waren auch Besucher wie Walter Siegert anwesend, der 1961 als einer der ersten Gäste zusammen mit seiner Frau Sigrid eine Zehnerkarte kaufte und auch nach über 60 Jahren noch aktiv den Förderverein unterstützen. Die ersten Überlegungen zu einem Hilsbad kamen 1957 auf, da die eigenständige Gemeinde damals finanziell auch sehr gut dastand. Unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Fritz Schöneberg wurde der Auftrag schließlich zum Bau gegeben, der rund 300 000 Deutsche Mark kostete. Gefördert wurde der Bau damals nur mit 60 000 Deutsche Mark, wobei Ende 1959 schon die Bagger anrückten und heimische Firmen das Projekt umsetzten.
Auch der ehemalige Ortsvorsteher und Vereinsvorsitzende Hermann Pahl erinnerte sich noch an den Bau zurück, als er zusammen mit anderen Kindern von der Dorfkneipe marschierend mit Begleitung des Grünenplaner Musikzuges das Hilsbad einweihte. Aufgrund der späten Fertigstellung dauerte die Saison dann zwar 1960 nur zwei Wochen, doch 1961 war das Bad dann fast jeden Tag gut gefüllt. Wichtig war das Bad auch für umliegende Schulen, da im Hilsbad viel Schwimmunterricht stattfand. Beim Jubiläumsfest wurde auch der Vertrag mit der damaligen Gemeinde Gerzen ausgehängt, der schon 1962 die wöchentliche Nutzung des Freibades jeden Montag von 10 bis 12 Uhr sicherte. Auch die Gemeinden Coppengrave und Brunkensen zogen dann nach.
Anfang der neunziger Jahre kamen die drei Bäder aus Hohenbüchen, Grünenplan und Delligsen im Flecken Delligsen wegen der Kosten auf den Prüfstand. Ein Gutachten schien das Aus für das Hilsbad zu besiegeln, weshalb Hohenbüchen ein Gegengutachten erstellte. 1998 wurden schließlich 1 000 ehrenamtliche Stunden geleistet, um den Erhalt des Bades zu gewährleisten. 1999 wurde dann der Förderverein gegründet, der bis zum heutigen Tag das Hilsbad erfolgreich selber betreibt und mittlerweile über 500 Mitglieder zählt. Hermes dankte in seiner Rede aber auch dem Flecken Delligsen, der immer wieder Finanzspritzen für den Betrieb gewährte. Seit 1999 hat der Förderverein alleine aber schon über 400 000 Euro in das Hilsbad investiert und damit das Bad zum Schmuckstück entwickelt. Hermes hofft jetzt, dass die nächsten Generationen das Hilsbad in den kommenden 37 Jahren genauso pflegen und dann 2060 das 100jährige Jubiläum vom Hilsbad gefeiert werden kann.
Foto2581: Die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) gratulierte dem Bad zum Jubiläum
Foto2586: Die Gemeinde Gerzen schloss damals einen Vertrag über die Nutzung des Hilsbades für die Schüler
Foto2591: Auch beim Jubiläum erfreuten sich viele Besucher am kühlen Nass
Foto2594: Schon am Nachmittag war das Fest sehr gut besucht