“Dysphagie – Wenn Schlucken nicht mehr klappt“
Patienten-Akademie Alfeld: Anca Ducuta spricht am Mittwoch, 11. Oktober, 18 Uhr, über Schluckstörungen
Dysphagie ist ein anderes Wort für Schluckstörung. Mit diesem Thema startet die Patienten-Akademie Alfeld nach der Sommerpause den zweiten Teil der Veranstaltungsreihe im Jahr 2023. Anca Ducuta, Leitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, informiert medizinisch interessierte Laien über diese weit verbreitete aber in der Öffentlichkeit kaum angesprochene Erkrankung.
„Dysphagie kommt in jedem Alter vor“, erläutert die Sektionsleiterin Gastroenterologie im AMEOS Klinikum Alfeld. Die Anzahl der Diagnosen nehme aber mit dem Alter zu. „Dysphagien treten häufig aufgrund einer neurologischen oder tumorbedingten Erkrankung auf.“ Mögliche Ursachen können Erkrankungen des Mundes, Rachenraumes oder der Speiseröhre sein, die schon ab dem Kindesalter auftreten.
Eine Dysphagie kann eine Begleiterscheinung von Schlaganfällen, Morbus Parkinson, Schädel-Hirn-Traumata oder Demenzen sein. Die Schwere der Beeinträchtigung ist dabei durchaus unterschiedlich: Von leichten Beschwerden bis hin zu einem schwerwiegenden Krankheitsbild, bei dem das Kauen und Schlucken unmöglich ist oder die Atemwege durch das Eindringen von Fehlgeschlucktem gefährdet sind, reicht das Spektrum.
„In Deutschland leben rund fünf Millionen Menschen mit Schluckstörungen“, informiert die Fachärztin bei ihrem Vortrag. Die meisten sind über 55 Jahre alt. „Knapp 20 Prozent dieser Altersgruppe sind betroffen. Konkrete Probleme liegen hier in der Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme“, so Ducuta, die auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr insbesondere im Alter hinweist.
Da das Schlucken zu den wesentlichen Körperfunktionen gehört, schränkt eine Dysphagie die Lebensqualität eines Menschen stark ein. „Es kommt häufig zum Verschlucken und/oder Husten während oder direkt nach dem Essen/Trinken. Je nach Schweregrad können bis hin zu Erstickungsattacken auftreten“, erläutert die Ärztin. Komplikationen drohen, wenn Speisereste in die Lunge gelangen.
Die Expertin wird über die Abklärung der Beschwerden berichten und gezielte Therapien vorstellen. Ein Ziel der Behandlung ist, eine normale Ernährung zu ermöglichen. Die Schluckstörung lässt sich je nach Ursache medikamentös, endoskopisch oder operativ behandeln. Bei neurologischen Erkrankungen kann ein spezielles Training durch Logopäden helfen.
Nach dem Vortrag von Anca Ducuta besteht die Möglichkeit für das Publikum, Fragen zu stellen.
Info: Die Patienten-Akademie Alfeld ist ein Gemeinschaftsprojekt des AMEOS Klinikums Alfeld und des Vereins der Freunde und Förderer des Alfelder Krankenhauses. Die Infoveranstaltung findet am Mittwoch, 11. Oktober, ab 18 Uhr, im Veranstaltungsraum im Sockelgeschoss des Alfelder Klinikums, Landrat-Beushausen-Straße 26, 31061 Alfeld, statt. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Heiko Stumpe