Viele Besucher bei Eimer Kaninchenschau
Falko Werner wird Vereinsmeister
Eime/Hildesheim (gök). Die Voraussetzungen für den F72 Hildesheim in Eime sind laut Andreas Jahn schon sehr gut. Der Kreisvorsitzende und zugleich Vereinsmitglied beim Kaninchenzuchtverein F72 lobte die perfekten Bedingungen in Eime, wo jetzt über 110 Tiere bei der Vereinsschau ausgestellt wurden. Elf Züchter des Vereins stellten in 16 verschiedenen Rassen und Farbenschlägen aus, was dann auch viele Besucher interessierte. „Schon am ersten Tag kamen über 40 Besucher, wobei der Sonntag dann noch besser besucht war“, erklärte Hausherr Falko Werner im Gespräch.
Susann Ziegler lobte die Mitglieder in dem mehr als hundert Jahre alten Verein, die ihr auch schon viel Hilfestellung gaben. Die Elzerin hat in der Pandemie mit der Kaninchenzucht angefangen und sich schnell für das neue Hobby begeistert. Interessierten Besucher stand sie auf Wunsch als Vereinsmitglied Rede und Antwort für die meisten Fragen zur Kaninchenzucht. Die zwei Punktrichter Birgit Arndt und Torsten Prelle hatten schon am Freitag die Tiere begutachtet und für die Feststellung der Vereinsmeisterschaft Punkte vergeben. Die beste Kategorie „Vorzüglich“ gab es dabei ab 97 von 100 möglichen Punkten, wobei „Hervorragend“ oder „Sehr gut“ auch sehr respektable Ergebnisse waren. Ein Kaninchen wurde ausgemustert, da es ganz knapp zu schwer war. Neben Größe und Gewicht waren vor allem Farbgebung oder das Fell wichtig für die Bewertung.
Neuer Vereinsmeister in Eime wurde schließlich denkbar knapp Falko Werner mit seinen blau-weißen Mecklenburger Schecken, die auf eine Punktzahl von 580 kamen. Andreas Jahn kam zwar auch auf 580 Punkte, doch hier entschieden dann die Einzelwertungen in der Rangfolge. So kam Jahn mit seinem „Castor Rexe“ auf den zweiten Platz und landete aber vor abermals Falko Werner (Deilenaar, 579,5) sowie Christoph Schubert (Blaue Wiener, 579,5) und Bianca und Sören Nowak (Hasenkaninchen rotbraun, 578,5). Auf den Wertungszetteln waren dann auch Bemerkungen wie „zu wenig Struktur“ oder „faltige Ohren“ zu sehen, wenn es Abzüge gab.
Die Kaninchenzucht ist in den letzten Jahren im Kreis immer weiter zurückgegangen. „Von ehemals über 20 Vereinen gibt es nur noch sieben, wobei auch nur noch drei Vereine auch Zuchtausstellungen machen“, so Jahn. Allerdings werden die Vorgaben auch immer strikter, was es kleinen Vereinen laut Jahn immer schwerer macht. Für Sporthallen etwa gibt es meist die teure Auflage, die Halle danach professionell desinfizieren zu lassen. „Solche Kosten von etwa 600 Euro alleine dafür können kleine Vereine dann kaum stemmen“, so Jahn. Hochburgen für die Kaninchenzucht sind in Deutschland neben Sachsen vor allem Bayern und Baden-Württemberg, wo die Kleintierzucht durch öffentliche Stellen gefördert wird. „Hier wird gerade bei Neubaugebieten das immer mehr erschwert, auch wenn wir hier auf dem Land leben“, bemängelt Jahn.
In Eime waren sogar Tiere zu sehen, die vom Aussterben bedroht sind. Jahn freut sich, dass im Hildesheimer Verein auch noch Rassen wie der „Deutsche Großsilber“ gezüchtet werden. In Deutschland sind vor allem die Zwergkaninchenrassen beliebt, während große Rassen seltener werden. Verstehen kann er das aber, da man Zwergkaninchen auch im hohen Alter leichter züchten kann. „Viele Züchter sind im fortgeschrittenen Alter und können mit kleinen Rassen ihr Hobby halt auch länger betreiben. Früher war die Kaninchenzucht in schlechten Zeiten auch für die Lebensmittelversorgung sehr wichtig, was mittlerweile aber nicht mehr der Fall ist“, so Jahn abschließend. Der Kreisvorsitzende hofft, dass sich künftig wieder mehr Menschen für dieses interessante Hobby begeistern. Zumindest die Besucher der Kaninchenschau in Eime hatten ihren Besuch nicht bereut.
Foto0811: Das „Alaska“-Kaninchen beeindruckt mit einer satten schwarzen Farbe
Foto0820: Prämierte Tiere wurden für den Besucher auch gekennzeichnet
Foto0822: Die Ausstellung in Eime wurde gut besucht
Foto0824: „Deutsche Großsilber“ sind vom Aussterben bedroht und konnten in Eime beobachtet werden
Foto0828 Falko Werner und Andreas Jahn freuen sich über ihren Zuchterfolg