Salzhemmendorf setzt weiter auf Tourismus
Haushaltsberatungen in den Ausschüssen
Salzhemmendorf (gök). Viel Aufregung vermutete keiner hinter dem Tagesordnungspunkt der Verlängerung der Zusammenarbeit mit der GeTour. In den Vorjahren wurde die Zusammenarbeit mit der Agentur in Bad Münder stets verlängert, die sich dann um die Vermarktung der Region kümmerte. Auch dieses Mal bemühte sich der mittlerweile ein Jahr im Amt währende Geschäftsführer Mathias Derlin um eine Verlängerung.
Allerdings berichtete er offen wie wohl vorher noch nie ein Geschäftsführer auch von den Problemen in der Vermarktung. Gerade im Social Media-Bereich ist es für die GeTour unheimlich schwer, neue Follower zu generieren. „Vielleicht ist hier der Name Östliches Weserbergland das Problem“, vermutet Derlin mit seinem Team. Mittelfristig wird die GeTour Vertreter aus Bad Münder, Coppenbrügge und Salzhemmendorf daher auch zu einem Arbeitskreis einladen, wo unter anderem über dieses Problem diskutiert wird. Derlin ist aber bewusst, dass bei einer neuen Namensfindung hart an der Marke gearbeitet werden muss. „Das Östliche Weserbergland bietet einfach keine Klarheit oder Emotion und niemand sucht online danach. Ein virales Marketing ist daher unmöglich, weshalb wir in den nächsten zwei Jahren eine neue Marke entwickeln wollen“, so Derlin.
In Coppenbrügge hatte er zuletzt schon den Zuspruch für den Namenswechsel gespürt und auch in Salzhemmendorf stimmte der Tourismusausschuss einstimmig für ein neuen Drei-Jahres-Vertrag mit der GeTour. Pro Jahr fallen damit zwar 12 700 Euro an Kosten an, doch die Gemeindeverwaltung wird dadurch auch mit der Vermarktungsarbeit der Region entlastet.
Positive Nachrichten hatte der GeTour-Geschäftsführer aber auch im Gepäck. 2023 wird vermutlich ein Rekordjahr an Übernachtungen im Weserbergland. Begründet ist das vor allem mit neuen Gästen, die früher viel Urlaub im Harz gemacht haben. Die dortige Katastrophe mit dem Fichtensterben hat viele Urlauber in das benachbarte Weserbergland ausweichen lassen. „Wir profitieren zwar von den Problemen im Harz, aber da steckt für uns auch eine Chance drin“, so Derlin positiv gestimmt. Nach wie vor gibt es eine hohe Nachfrage in den Bereichen Radfahren, Wandern und Camping, was sich auch dieses Jahr auf der abf zeigte. Bei der Freizeitmesse in Hannover hat die GeTour sehr viel Werbematerial verteilt, da die Nachfrage nach dem Weserbergland so groß war. Auch wenn die abf sehr erfolgreich war, können aufgrund des personellen Aufwands aber nicht noch mehr Messen besucht werden.
Neben der leichten Erhöhung der Kosten für die GeTour gab es im Tourismus- und Kulturbezogenen Haushalt kaum Veränderungen. 7 000 Euro muss die Gemeinde noch für die Sanierung der Schutzhütte Eisenstein auf dem Ithkamm investieren, wo hauptsächlich das Dach repariert werden muss. 30 000 Euro werden zudem als Grundbetrag für LEADER-Maßnahmen bereitgestellt, da bei Projekten immer eine kommunale Ko-Finanzierung gegeben sein muss.
Kaum Veränderungen gab es auch bei den Haushaltsberatungen in den Feuerschutz- und Bauausschüssen. Gestiegen sind die Planungskosten im Flecken Salzhemmendorf, was der Bauausschussvorsitzende Karsten Appold (Grüne) aber auch mit den vielen Bauprojekten begründet. 2024 werden auch viele Maßnahmen starten, die bereits 2023 im Haushalt nahezu durchfinanziert waren. „Teilweise musste hier nochmal nachfinanziert werden, wie etwa bei den 10 000 Euro Mehrkosten für die Stützmauer bei der Brücke in Thüste“, so Appold im Gespräch. Veränderungen gab es auch noch bei den einzelnen Energiekosten, die in vielen Bereichen angepasst wurden. „Diskussionen gab es im Bauausschuss aber bei der Gewässerunterhaltung. Hier gab es auch verschiedene Meinungen, ob man mehr in das Freischneiden investieren muss. Der Grundbetrag für die Unterhaltung bleibt aber gleich“, so Appold.
Foto: In Thüste verursacht die Stützmauer an der Brücke 10 000 Euro Mehrkosten