Hamelner Hospiz-Verein jetzt auch im Ostkreis aktiv
Neuer Kurs zur Sterbebegleitung startet Mitte März /
Salzhemmendorf/Coppenbrügge (gök). Der Hospiz-Verein Hameln ist seit knapp 30 Jahren in Hameln und im Umland aktiv und ist seit der Gründung stark gewachsen. Der Verein hat weit über 200 Mitglieder und kann auf über 60 ehrenamtlich tätige Hospizhelfer in der Sterbebegleitung bauen. Für den Bereich Coppenbrügge und Salzhemmendorf war der Verein in der Vergangenheit aber nicht verantwortlich. Aufgrund der Kirchenkreise war der Bereich bisher nach Hildesheim orientiert. „Zuletzt waren in dem Bereich aber nur noch wenige ältere Sterbebegleiter aktiv, weshalb immer wieder Ehrenamtliche aus Hildesheim in Salzhemmendorf und Coppenbrügge aushelfen mussten. Der weite Weg ist den Hildesheimer aber schwer zuzumuten, weshalb wir in Absprache den Bereich jetzt übernehmen“, so Marlen Ulbrich. Die Hamelnerin ist eine von mehreren Koordinatoren des Hamelner Hospiz-Vereins, die sich um den Einsatz der Ehrenamtlichen kümmert.
Jährlich veranstaltet der Verein seit 2011 einen Kurs, wo ehrenamtliche Sterbebegleiter ausgebildet werden. Dieses Jahr startet der Kurs zur „Qualifizierten Vorbereitung Sterbebegleitung (QVS) Mitte März in Hameln. Interessenten können montags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr oder dienstags von 15 bis 17 Uhr unter Tel 05151-25908 mit den Koordinatoren sprechen oder per email an info@hospiz-verein-hameln.de senden. „In dem Kurs gibt es für die Teilnehmer einen Koffer gefüllt mit einhundert Stunden Rüstzeug für die zukünftige Arbeit“, so Ulbrich.
Die Sterbebegleitung eignet sich für Menschen, die neue Erfahrungen, Eindrücke und Sichtweisen bekommen wollen. Die Sterbebegleiter können wertvolle Zeit schenken und die Welt ein bisschen wärmer gestalten. „Unsere Ehrenamtlichen setzten sich dann auch mit der eigenen Endlichkeit auseinander und genießen das Leben dann auch meistens mehr“, so Ulbrich weiter.
Die ehrenamtlichen Sterbebegleiter sehen ihre Arbeit als ergänzenden Beitrag zu professionellen Dienstleistern, die in der Krankenpflege und der häuslichen Betreuung tätig sind. Mit der nachbarschaftlichen Hilfe sollen Brücken zur Gemeinschaft gebaut und Isolierung und Ausgrenzung vermindert werden. Neben den betroffenen Menschen selber helfen die Sterbebegleiter aber oft auch Angehörigen. „Aus diesem Bereich haben sich in der Vergangenheit dann auch Ehrenamtliche für unseren Verein gefunden, da die von der sinnvollen Arbeit schnell überzeugt waren. Der Altersbereich unserer Ehrenamtlichen liegt dabei von Mitte Zwanzig bis ins hohe Alter, wobei die meisten Sterbebegleiter zwischen Mitte Vierzig und bis Mitte Sechzig alt sind“, erklärt Ulbrich. Jeder Sterbebegleiter hat dabei aber seine eigene Geschichte, die ihn zur aktiven Mitarbeit im Verein gebracht hat.
Die Koordinatoren gucken dann immer, welcher Ehrenamtliche am besten zu dem betroffenen Menschen passt. Dabei findet man laut Ulbrich mal über Hobbies oder andere Interessen zusammen, wodurch oft gleich ein leichterer Zugang zu dem Menschen herrscht.
Foto: Mit Aushängen macht der Hospiz-Verein auf sein Angebot in Coppenbrügge und Salzhemmendorf aufmerksam