Schüler stellen Nachhaltigkeit in Vordergrund
Projekttage der Schule im Saaletal in Oldendorf
Oldendorf (gök). Die Projekttage an der Grundschule Oldendorf zum Thema “Was heißt hier eigentlich nachhaltig?” waren ein großer Erfolg. Die Schüler der Jahrgänge eins bis vier haben sich intensiv mit verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit beschäftigt.
Die Klasse eins hat sich mit dem Thema “Dem Müll auf der Spur” auseinandergesetzt. Sie haben die verschiedenen Müllarten und das Recycling erforscht. Dafür haben sie in Oldendorf in der näheren Umgebung der Schule in 90 Minuten erstaunliche Mengen an Müll gesammelt – vier große Säcke voll. Anhand der verschiedenen gesammelten Müllarten lernten die Kinder, wie Mülltrennung funktioniert und wie der getrennte Müll recycelt werden kann. Dafür wurden auch Filmsequenzen von „Checker Tobi“ angesehen und eigene Recycling-Versuche gestartet. Beim Recycling von altem Papier bekamen die Kinder Einblicke in die Herstellung von umweltfreundlichen „neuem“ Papier. Da der Treibhauseffekt in engem Zusammenhang mit den CO2-Abgaben steht, die bei der Plastikherstellung entstehen, haben die Kinder Experimente zum Treibhauseffekt durchgeführt. So konnte bereits den Kleinsten schon veranschaulicht werden, was der Klimawandel und die globale Erwärmung bedeuten.
Auch der zweite Jahrgang hat sich mit Müll, den verschiedenen Müllarten und dessen Entsorgung beschäftigt. So wurden innerhalb der Projekttage alte Kleidung und Plastikflaschen recycelt. Die Schüler haben Einkaufsbeutel aus alten T-Shirts hergestellt, um Plastiktüten zu vermeiden. Aus Plastikflaschen wurden zudem bunte Blumentöpfe gefertigt und bepflanzt, um den Kauf von Plastik-Pflanztöpfen einzusparen. Viel Freude bereitete den Kindern auch das Basteln mit Toilettenpapierrollen, aus denen sie Dekoration und Geschenkboxen gestalteten.
Die Klasse drei a hat sich intensiv mit dem Problem von Plastik, Mikroplastik und Plastikmüll in den Weltmeeren beschäftigt. Sie haben einen beeindruckenden Plastikteppich im Meer auf einer Stellwand erstellt und während der Erarbeitung dieses Themenbereichs mit Erschrecken festgestellt, dass Plastik teilweise über 450 Jahre braucht, um sich vollständig zu zersetzen. Für die Meeresbewohner, aber auch unsere Waldtiere, stellt der viele Plastikmüll, der leider noch immer in unserer Natur und den Meeren landet, eine große Gefahr dar. Um Plastiktüten und damit Plastikmüll einzusparen, haben die Kinder ebenfalls Einkaufstüten aus alten T-Shirts angefertigt und zudem Wachs-Brotpapier für ihre Frühstücksbrote hergestellt.
In der Klasse drei b wurde sich mit dem Thema “Wie kann ich mich selber nachhaltig gesund und fit halten?” beschäftigt. Die Kinder haben sich über ausgewogene Ernährung, Bewegung, Mindset und Stressmanagement ausgetauscht. Besonders beeindruckend war die Erkenntnis, wie viel Zucker in verschiedenen Lebensmitteln, vor allem in beliebten Kinderlebensmitteln, enthalten ist. Sehr erschreckend waren die Zuckermengen in Getränken. Die Tagesmenge Zucker sollte für Kinder 25 Gramm nicht überschreiten. Anhand des erstellten Plakats erfuhren die Kinder, dass diese Menge sehr schnell erreicht ist, selbst, wenn man zum viel gesünderen Obst, wie einem Apfel oder einer Banane greift. Daher sollten die süßen Leckereien besser eine Besonderheit bleiben, in Maßen genossen werden und die Aufnahme von Zucker besser aus den täglichen ein bis zwei Portionen Obst stattfinden. „Zudem werden mit diesen natürlichen Lebensmitteln auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen, die unserer Gesundheit viel Gutes tun und in einem Schokoriegel oder gezuckertem Getränk nicht enthalten sind“, so Oldendorfs Schulleiterin Maike Krengel.
Der vierte Jahrgang hat das Thema “Dem Kakao auf der Spur” behandelt, um den Begriff und die Bedeutung von “Fairtrade” genauer zu verstehen. Die Kinder haben viel über die Zusammenhänge der Schokoladenherstellung mit nicht artgerechter Tierhaltung, Gefährdung von Orang-Utans und die schlechten Arbeitsbedingungen der Kleinbauern in Brasilien gelernt. Sie haben auch verschiedene Sorten Schokolade probiert und den Begriff “Fairtrade” anhand von Filmen kennengelernt.
Am letzten Projekttag fand ein gemeinsames Abschluss-Forum statt, bei dem die Kinder ihre Ergebnisse und Erfahrungen präsentierten. „Es war eine tolle Gelegenheit für die Schüler, sich gegenseitig ihre erarbeiteten Themen vorzustellen und stolz ihre hergestellten Arbeiten zu präsentieren“, so Krengel zufrieden.
Die Projekttage haben den Schülern ein tieferes Verständnis für Nachhaltigkeit vermittelt und sie dazu ermutigt, nachhaltige Entscheidungen in ihrem Alltag und ihrem Leben zu treffen. Für Krengel war es eine bereichernde Erfahrung für die gesamte Schulgemeinschaft der Schule im Saaletal.
Foto: Aus Plastikflaschen wurden Blumentöpfe hergestellt
Foto: Schnell wurde ein „Müllteppich“ zur Veranschaulichung zusammengetragen
Foto: Die Schüler stellten selbstgemachtes Wachsbrotpapier her