Problem in Salzhemmendorfer Kanälen?
Verstopfte Leitungen sorgen für Ärger / Hochwasserschutz
Salzhemmendorf (gök). Das Hochwasserschutzkonzept des Fleckens Salzhemmendorf hatte sich zuletzt in Salzhemmendorf positiv ausgewirkt. Nach mehreren trockenen Jahren gab es zwar mal wieder ein Hochwasser in Salzhemmendorf, doch vermutlich aufgrund der Schutzmaßnahme am Weinberger See im Weenzer Bruch verlief das Hochwasser glimpflicher ab als in den Vorjahren. 2007, 2008 und 2017 waren zuletzt Salzhemmendorfer Anwohner vom Hochwasser betroffen, wie sich Christian Stetter (SPD) in der Salzhemmendorfer Ortsratssitzung zurückerinnerte. Er appellierte öffentlich, dass das Hochwasserschutzkonzept trotz der Erfolge fortgesetzt wird. Aus seiner Sicht müsste auch die Baumpflege am Saaleufer forciert werden. „Zuletzt waren fünf Bäume in das Wasser der Saale gefallen und auch an der Flöthstraße drohen Bäume reinzufallen. Das ist gerade bei Hochwasser eine Gefahr für die Anwohner, wo der Leineverband tätig werden muss“, forderte Stetter.
Aber nicht nur das normale Hochwasser bedroht die Salzhemmendorfer. Besonders im Bahnhofsweg und in der Flöthstraße drückt immer wieder Schmutzwasser in die Häuser hoch. „Laut dem Abwassernetzbetreiber liegt das Problem am Sportplatz, wobei es in Trockenjahren aber kein Problem war“, erklärt Anwohner Johannes Kapa in der Sitzung. Laut dem Salzhemmendorfer war der Schmutzwasserkanal zuletzt dauernd im Hochstand, weshalb Nachbarn von ihm zum Duschen sogar in andere Orte gefahren sind. Am Salzhemmendorfer Sportplatz kommt der Lauensteiner Abwasserkanal an, wo die Ursache nach Vermutung der Politiker liegen könnte.
„Das Kanalsystem ist eigentlich groß genug und das Hochwasser darf eigentlich keinen Einfluss auf das Schmutzwasser haben“, erklärte Salzhemmendorfs Ortsbürgermeister Karsten Appold (Grüne) in der Sitzung. Laut Appold gibt es im Kanalsystem aber wohl einige Schäden, weshalb auch schon Untersuchungen stattgefunden haben. Kanalbefahrungen mit der Kamera können aber erst im Trockenzustand durchgeführt werden, wo der Betreiber aber dran ist. Michael Lang (CDU) plädierte dafür, dass die Hinweise von den Anwohnern aufgenommen werden sollten und nach Vorlage aller Fakten über die weitere Vorgehensweise entschieden werden sollte. Appold erklärte aber auch, dass man der Saale wieder mehr Raum zur Entfaltung geben muss. „Für Landwirte bedeutet das zwar auch Schäden, aber im Hochwasserfall sind die bei Hausbesitzern höher. Wir müssen jetzt hier Lösungsideen erarbeiten“, forderte Appold.
Foto: An der Flöthstraße haben Salzhemmendorfer Bewohner Probleme bei Hochwasser der Saale und mit dem Schmutzwasserkanal