Mehr Kommunikation gefordert
Sauna-Gänger in Osterwald wollen sich einbringen
Osterwald (gök). Kernthema in der Ortsratssitzung Osterwald war die Gestaltung des Dorfgemeinschaftshauses. Zuerst informierte Ortsbürgermeister Torsten Hofer (WLP) über bereits auf den Weg gebrachte Maßnahmen. Thema war dabei der barrierefreie Zugang, der im Gebäude aber nicht umgesetzt wird. Aufgrund der mangelnden Breite des Treppenhauses ist der Einbau eines Treppenlifts nicht möglich. „Sonst sind die vorgesehenen Fluchtwege nicht mehr breit genug“, erklärte Hofer. Da ein technisch möglicher Aufzug im Gebäude aber das Budget im Gemeindehaushalt sprengen würde, wird derzeit eine weitere Variante geprüft. Demnach wäre eine Zuwegungsrampe an der Außenwand denkbar, wobei aber die Zufahrt zum Gebäude weiter gewährleistet sein muss. „Im Moment gibt es dafür aber keine passenden Fördertöpfe, weshalb wir auf zukünftige Programme dafür hoffen“, so Hofer weiter.
In der letzten Sitzung 2023 kam auch das Thema einer seniorengerechten Toilette auf. Im Rahmen der Bauunterhaltung für das Gebäude soll nun die Damen-Toilette im unteren Bereich umgebaut werden. Hofer geht hier davon aus, dass die vorhandenen Mittel für die Bauunterhaltung von 2 500 Euro im Haushalt dafür auskömmlich sind, zumal auch eine Sachspende schon in Aussicht gestellt wurde.
In der Einwohnerfragestunde klärte sich dann auch auf, warum die Ortsratssitzung dieses Mal so gut besucht war. Einige Besucher standen sogar, da es nicht genügend Sitzmöglichkeiten gab. Unter den Nägeln brannte den meisten Besuchern dabei die Zukunft der Sauna im Dorfgemeinschaftshaus. Den Saunagängern war zu Ohren gekommen, dass der Schützenverein gerne seine Übungsabende im Dorfgemeinschaftshaus veranstalten würde. Dafür gibt es zwei Ideen, die jeweils mit einem Umbau umsetzbar wären. Hofer stellte aber klar, dass bisher nur Ideen bekannt sind und kein Konzept eingereicht wurde.
Eine Idee betrifft dabei den Umbau des Saunabereiches zu einem digitalen Schießstand. Einige Einwohner bemängelten aber, dass diese Idee bisher nicht kommuniziert wurde und die Sauna ja auch nach 50 Jahren immer noch genutzt wurde. Aufgrund eines Lochs im Fußboden wegen einer Rohrverlegung war die Nutzung zuletzt zurückgegangen, zumal das Tauchbecken auch nicht mehr genutzt werden konnte. „In den vergangenen Jahren hat die Kulturgemeinschaft selber auch nichts in die Sauna investiert. Saunaofen, Brauseköpfe und sogar Putzmittel haben wir Saunagänger übernommen“, so eine der Nutzerinnen. Für die Saunagänger ist es nicht ersichtlich, warum ein anderer Verein da rein möchte, wenn die Räumlichkeiten noch genutzt werden. Die Saunagänger gehen auch davon aus, dass die Nutzung wieder zunimmt, wenn die Mängel behoben sind.
Hofer stellte aber klar, dass sich ohne Konzepte der Ortsrat zu diesem Thema auch nicht positionieren wird. Aus seiner Sicht sollten Kulturgemeinschaft, Saunagänger und Schützenverein mehr miteinander sprechen. Zumindest für die Saunagänger wird sich Matthias Renziehausen einbringen und da das Gespräch suchen. „Wir können uns bei der Gestaltung der Sauna auch mit Eigenleistung einbringen“, stellte Renziehausen klar. Die Saunagänger stellen bei einer Herrichtung der Einrichtung in Aussicht, dass neben der Rückkehr einer zweiten Gruppe vielleicht sogar eine dritte Saunagruppe ins Leben gerufen werden könnte und das Haus so noch attraktiver wird. Schnell umgesetzt werden könnte zumindest der Wechsel der Heizkörper im Ruheraum, was schon länger angedacht ist. Hier scheiterte es vermutlich an den fehlenden Handwerkern, wo die Gemeindeverwaltung aber am Ball ist.
Ortsratsmitglied Malte Steinberg (WLP) stellte als Mitglied im Schützenverein klar, dass der Schützenverein weiter ein Zuhause in Osterwald sucht. „Wir denken derzeit über das Feuerwehrgerätehaus sowie das Dorfgemeinschaftshaus nach und welche Anforderungen erfüllt werden müssen“, so Steinberg. Der Verein ist zudem laut Steinberg auch finanziell nicht auf Rosen gebettet und hält nach finanzieller Förderung Ausschau. Ein ursprünglicher Anbau an das Feuerwehrgerätehaus wurde mit Blick auf 260 000 Euro Kosten laut Uwe Kaller (SPD) zunächst verworfen. Dafür wurde aber nur eine Kostenschätzung eines Architekten beraten. Allerdings wird dort laut Kaller noch über eine günstigere Alternative beraten.
Foto: Das Tauchbecken soll saniert werden
Foto: Die Sauna ist bei vielen Osterwaldern beliebt