Verständnis für Wild und Hund
Jäger erklären beim Spaziergang
Wallensen/Ith (gök). Die Brut- und Setzzeit ist auch für Hundehalter nicht einfach. Ab 1. April müssen Hunde in der freien Natur an der Leine geführt werden, um das Wild nicht zu stören. Nicht jeder Hundehalter hat dafür Verständnis und manche halten sich auch nicht an die Vorgaben. Auch um jetzt Verständnis für die Vorgaben zu wecken, hatten sich die Jäger vom Hegering Salzhemmendorf eine besondere Maßnahme überlegt.
Öffentlich lud der Hegering zu einem gemeinsamen Hundespaziergang am Ith ein, der mit 14 Teilnehmern und deren Hunden sehr gut angenommen wurde. Nach kurzer Begrüßung durch Torben Runne, Peter-Alexander Gummert, Kathrin Sievert und Eberhard Treu starteten die Teilnehmer dann gleich zum Spaziergang ins Revier. An mehreren Stellen wurde dann eine Pause eingelegt und einiges über das Verhalten vom Wild und insbesondere dessen Nachwuchs erklärt. Dabei wurden auch diverse Fragen zum Thema Jagd und Hunde beantwortet. „Der Fokus aber lag bei der Anleinpflicht, was wir mehrfach verdeutlicht haben und für das Wild einfach überlebenswichtig ist“, so Torben Runne im Gespräch.
Praktische Tipps gab es für die Hundebesitzer, wenn sie bei ihren Spaziergängen auf Wild treffen. In der Regel flüchtet das Wild, sobald es Menschen sieht. Sollte dies nicht der Fall sein, ruhig und langsam zurückziehen. „Kommt ein Wildtier dagegen auf einen zu, dann so groß wie möglich machen, in die Hände klatschen und das Tier anschreien. Das kann bei Wildschweinen schon mal passieren, da sie schlecht sehen können“, erklärt Runne.
Das Wichtigste für das junge Wild ist Ruhe, was in der Regel im Frühjahr zur Welt kommt. Auch nur das kurze Beunruhigen durch freilaufende Hunde in der Nähe von dem Wild sind extreme Stresssituationen und können eine Menge Energie kosten oder unter Umständen beim Tier sogar zum Tode führen. „Es kommt auch häufig vor, dass die Jungtiere im Randbereich der Wiesen oder Felder von den Muttertieren abgelegt werden. Daher ist es wichtig, auf den Wegen zu bleiben“, erklärt Runne. Auch hier gilt, dass die Wildtiere nicht angefasst werden dürfen. Durch eine Berührung überträgt sich der menschliche Geruch und die jungen Säugetiere werden von den Elterntieren nicht mehr angenommen.
Angst nahmen die Jäger den Hundebesitzern auch im Fall eines Wildunfalls, was viele Autofahrer verunsichert. Wer aber anhält, die Unfallstelle sichert, die Polizei über den genauen Unfallort und die Art des Wildtiers informiert, hat schon fast alles richtig gemacht. Wenn das Tier sichtbar tot ist, soll die Info auch direkt weitergegeben werden. Das Tier soll zudem zur Sicherheit nicht angefasst werden. Die Polizei informiert dann den jeweiligen Jagdpächter, der sich dann dem Tier annimmt.
„Schlussendlich war es eine durchweg gelungene Veranstaltung mit einem positiven Feedback der Teilnehmer. Im nächsten Frühjahr werden wir das ganze an einem anderen Ort wieder anbieten“, so Runne abschließend.
Foto001: Zu Beginn konnten sich Hundehalter und Hunde erstmal kennenlernen
Foto002: Auf den Waldwegen am Ith konnten sich die Teilnehmer immer austauschen
Foto003+004: Zu Beginn wurden die Teilnehmer bei Hakenrode erstmal über Grundsätzliches informiert