Lottogewinn für die ganze Region

Dorfentwicklung gestartet / Weitere Unterstützer gesucht

Thüste/Wallensen (gök). Nach dem Zuschlag im vergangenen Jahr wird es jetzt langsam ernst. Die Dorfentwicklung in der „WOLT“-Region (Wallensen, Ockensen, Levedagsen und Thüste) startet jetzt mit der Zusammenstellung der Arbeitskreise zur Erstellung des Dorfentwicklungsplans. Die Beteiligten vom Planungsbüro Warnecke aus Braunschweig stellten jetzt zusammen mit Bürgermeister Clemens Pommerening (parteilos) und Wallensens Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD) den Ablauf für die nächsten Monate vor. Das Planungsbüro verfügt bereits über eine große Erfahrung im Rahmen der Dorfentwicklung, wo schon über 3000 Projekte in ganz Niedersachsen begleitet wurden. 

„Der Zuschlag für die Dorfentwicklung ist für die Region ein Lottogewinn, wo es auch Geld für Private geben kann. Vorher gibt es aber einiges an Arbeit, wo wir Menschen brauchen, die mit anpacken“, motivierte Pommerening zu Beginn. In der Thüster Sporthalle wurden jetzt vor rund 60 Anwesenden die verschiedenen Schritte vorgestellt. Zunächst aber zeigten Holger Broja, Volker Warnecke und Monika Henken vom Planungsbüro die Handlungsfelder, Förderaspekte und mögliche Vorhaben auf. 

Die Handlungs- und Themenfelder in der Dorfregion orientieren sich dabei an der Benennung im Aufnahmeantrag. Themen für die zu bildenden ortsübergreifenden Arbeitskreise sind dabei „Soziales Leben und Daseinsvorsorge“, „Wirtschaft und Tourismus“, „Verkehrsraum und Mobilität“, „Dorfökologie und Umwelt“ sowie „Baukultur und Siedlungsentwicklung“, wofür sich in der Auftaktsitzung jeweils schon über zehn Mitglieder gefunden haben. Die Verantwortlichen der Kommune hoffen aber, dass sich noch weitere Teilnehmer finden. Diese können sich auch jetzt noch bei Michael Pauleßen vom Flecken Salzhemmendorf per email unter paulessen@salzhemmendorf.de oder Tel 05153-808-103 für eine Mitarbeit oder zur Info melden. 

Der Dorfentwicklungsplan ist die Grundlage der Förderung nach Genehmigung durch das Amt für regionale Landesentwicklung. Die kommunalen Vorhaben müssen vorher im Dorfentwicklungsplan enthalten sein. Veränderungen und Ergänzungen sind dabei durch Fortschreibungen aber immer möglich. Die Beteiligung der Öffentlichkeit bleibt über die Arbeitskreise während der Umsetzung auch bestehen. Eine breite Mitwirkung im Arbeitskreis gewährleistet viele Anregungen und sichert im Ort eine hohe Akzeptanz. 

Die Förderquote kann sich dabei sehen lassen. Die normale Förderquote für Projekte des Fleckens oder für gemeinnützige Vereine und die Kirche beträgt 65 Prozent. In vielen Fällen gibt es nochmal eine Erhöhung um zehn Prozent bei inhaltlicher Zuordnung zu den Zielen der LEADER-Region Östliches Weserbergland. Besonders interessant war für die Anwesenden aber auch die Möglichkeit der Förderung von privaten Projekten. Hier können private Antragsteller auf eine Förderquote von 40 Prozent kommen, die es je nach Inhalt des Dorfentwicklungsplans für Sanierung von Dächern, Fenstern oder etwa Fassade geben kann. Daher ist auch die Mitarbeit von den Einwohnern bei dem Plan besonders wichtig, damit die Wünsche der Einwohner berücksichtigt werden.

Plan ist jetzt, dass der Dorfentwicklungsplan bis 2025 fertiggestellt wird. Bearbeiten wird diesen dann Rosa Krill vom Amt für regionale Landesentwicklung in Hildesheim, die dann auch den engen Kontakt zu den Verantwortlichen halten wird. „Die Fördermöglichkeiten waren nie besser, wobei die Planung aber auf eine breite Basis gestellt werden muss“, so Volker Warnecke vom Planungsbüro. Zwar benötigen alle Projekte einen langen Atem bei der Umsetzung, doch Kleinstvorhaben können auch sofort innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. Kleinstvorhaben betreffen die Schaffung, Erhaltung und den Ausbau von sozialbezogenen dörflichen Infrastruktureinrichtungen wie etwa Aufenthaltselemente, Beschilderungen, Info-Bereiche oder zum Beispiel Ausstattungen mit E-Bike-Ladesäulen. 

Weiter geht es jetzt mit den Ortsbegehungen am 1. Juni, wo um 9 Uhr in Thüste am Spielplatz Am Kirchsteig gestartet wird. Danach ist dann um 11.15 Uhr am Scheunencafe in Ockensen Treffpunkt, um 14 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus in Levedagsen und um 15.30 Uhr am Glockseegarten in Wallensen. Um 12.45 Uhr gibt es auch noch ein Mittagessen im Scheunencafe, wofür man sich allerdings zeitnah bei Michael Pauleßen anmelden muss. Die Sitzungen der Arbeitskreise sind dann von Juni bis November geplant, wozu jeweils zwischen zwei und vier Sitzungen stattfinden. Im Januar 2025 folgt dann die Erarbeitung der Prioritätenliste als Entwurf und die Vorstellung im Gemeinderat. Ab Mai 2025 folgt dann der Beginn der Beratung privater Vorhaben, ehe im darauffolgenden Sommer die Vorlage zur Genehmigung beim Amt für regionale Landesentwicklung folgt. Der Start der Umsetzungsphase ist dann zum 30. September 2025 geplant, ehe ab Oktober/November 2025 mit der Genehmigung des Dorfentwicklungsplans gerechnet werden kann. Neue Erkenntnisse und Termine werden auch immer wieder auf www.wolt.land veröffentlicht, wo sich jetzt schon die vier Orte als Region präsentieren. 

Foto013: Rosa Krill vom Amt für regionale Landesentwicklung Hildesheim wird die Projekte begleiten

Foto014: Rund 60 Anwesende waren der Einladung zum Auftakt gefolgt

Foto017: Volker Warnecke vom Planungsbüro stellt den Ablauf vor