Feuerwehrstützpunkt nimmt Form an
Bisperoder Brandschützer freuen sich auf neues Zuhause
Bisperode (gök). Die Diskussionen um ein neues Zuhause für die Bisperoder Feuerwehr gingen schon vor mehr als zehn Jahren los. Das alte Feuerwehrgerätehaus der Stützpunktwehr entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen und ist auch zu knapp bemessen für 58 Aktive. „2020 startete die konkrete Planung für einen neuen Standort, da eine Erweiterung am alten Standort technisch nicht möglich war“, so Frederik Schaper vom Coppenbrügger Bauamt im Gespräch. Schließlich wurde nach dem Ratsbeschluss ein Grundstück im Gewerbegebiet am Horstweg von der Gemeinde gekauft, da ein anderes geeignetes Grundstück im Ortskern nicht geeignet war.
Der neue Stützpunkt fällt mit 1250 Quadratmeter Gebäudefläche deutlich größer aus als der alte Stützpunkt und bietet Platz für gleich fünf Feuerwehrfahrzeuge. „Die Bisperoder Feuerwehr hat zwar nur vier eigene Fahrzeuge, aber wir haben gleich einen Reserveparkplatz mit eingeplant, wobei es aber keine aktuellen Überlegungen zu Veränderungen gibt“, erklärt Schaper. Genau wie bei der Planung der besonders hohen Garageneinfahrten will man sich so zukunftssicher aufstellen und auf etwaige Entwicklungen gefasst sein, ohne erneut Baumaßnahmen vornehmen zu müssen. Anders als in anderen Bereichen des Landkreises wie etwa beim neuen Gemeinschaftsfeuerwehrhaus im Saaletal in Oldendorf ist in Bisperode kein Einzug von weiteren Feuerwehren geplant. Als Gesamtbaukosten sind im Coppenbrügger Haushalt bisher 4,8 Millionen Euro für den neuen Stützpunkt vom Grundstückskauf bis zum letzten Stuhl im Gebäude vorgesehen, wobei Schaper am Ende von einem geringeren Betrag ausgeht. „Die Prognose dafür ändert sich aber wöchentlich“, schränkt Schaper ein. Grundsätzlich gibt es für den Bereich der Feuerwehren zwar keine Fördermittel von höheren Stellen, doch im Rahmen der energieeffizienten Baumaßnahme wurden Fördermittel beantragt. „Der Flecken Coppenbrügge ist zudem Bedarfszuweisungskommune und hatte daher die Möglichkeit in diesem Rahmen Bedarfszuweisungen für besondere Aufgaben beim Land Niedersachsen zu beantragen. Der Antrag wurde mit einer Zuweisung von insgesamt 2,28 Millionen Euro bewilligt“, erklärt die Kämmerin Anja Hölscher auf Nachfrage.
Das Bauamt geht noch von einer Restbauzeit von etwa einem Jahr aus, so dass der Einzug ungefähr für Ostern 2025 geplant ist. Nach dem Richtfest sind zunächst noch Arbeiten vom Dachdecker und an der Fassade geplant, ehe Elektro-, Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten folgen. „Die erwarteten Trocknungszeiten über den Sommer passen dann gut, so dass im Herbst der Innenausbau folgen kann“, erläutert Schaper den geplanten Ablauf. Geplant ist auf dem Gebäude auch eine PV-Anlage, wobei das Gebäude mit Wärmepumpe geheizt wird. Geheizt wird im ganzen Gebäude inklusive der Fahrzeughalle dann später mit einer Fußbodenheizung. Außen ist auch noch ein Waschplatz geplant, von dem dann auch anderen Ortswehren profitieren sollen.
In der Fahrzeughalle ist auch Platz für die Logistik mit Schwerlastregalen vorgesehen und hinter den Fahrzeugen dann Lager, Werkstatt- und Sanitärbereich inklusive einem Trockenbereich für kontaminierte Einsatzkleidung eingeplant. Für die Aktiven sind hinter dem Gebäude 29 Alarmparkplätze und 1 Behindertenparkplatz vorgesehen, so dass auch nicht mit Parkproblemen zu rechnen ist.
Neben einem kleinen Sozialbereich gibt es auch einen großen Unterrichtsraum sowie einen kleineren Raum, der etwa durch die Jugendfeuerwehr oder den Musikzug genutzt werden kann. Zusätzlich sind auch noch Räume wie das Brandmeisterbüro oder eine Kleiderkammer eingeplant, so dass man nach Meinung von Schaper zukunftssicher aufgestellt ist. Bei Bedarf kann auch eine Einsatzleitstelle eingerichtet werden. „Generell sind in den letzten 15 Jahren die Anforderungen extrem gestiegen, was sich auch im Preis für so ein Gebäude bemerkbar gemacht hat“, so Schaper abschließend. Für kleinere Gemeinden wie Coppenbrügge bleiben solche Projekte im Rahmen der Erfüllung von Pflichtaufgaben daher auch schwierig in der Umsetzung.
Foto8086: In der Fahrzeughalle sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten
Foto8088: Eingeplant ist auch ein großer Schulungsraum
Foto8090: Über ein Alarmeingang kommen die Feuerwehrmitglieder vom Parkplatz ins Gebäude
Foto8092+8095: Vermutet wird noch eine Restbauzeit von ungefähr einem Jahr