Grandioser Auftakt auf der Freilichtbühne

Fast ausverkaufte Premiere von „Arielle, die kleine Meerjungfrau“

Osterwald (gök). Künstliche Intelligenz ist zwar in aller Munde, doch beim Theater hilft sie noch nicht weiter. Das machte der Vorsitzende der Osterwaldbühne Marc Telgheder bei der diesjährigen Saisoneröffnung den Besuchern schnell deutlich. In Osterwald ist Theater Hand-, Körper- oder auch Mundarbeit, wo sich weit über 100 Menschen ehrenamtlich auf, hinter oder vor der Bühne einbringen.

Beim diesjährigen Familienstück „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ sind gleich 80 Laienspieler in zwei Besetzungen zwischen vier und 80 Jahren beteiligt. Das Team vom Bühnenbild oder den Kostümen hat aber dieses Jahr die Besucher besonders staunen lassen. Ein Bühnenbild, was die Besucher gleich tief in den Ozean versinken lässt oder etwa Kostüme wie der Kugelfisch oder Krebs Sebastian (gespielt von Martin Prüße) begeistern sofort. Bis auf wenige Einzelplätze waren jetzt am ersten Wochenende gleich beide Premieren mit wechselnden Besetzungen mit 1 200 Zuschauern fast ausverkauft. Bei trockenem Wetter, stimmungsvoller Musik und leckeren Snacks blieb kaum ein Wunsch offen und beim Spiel brandete immer wieder Szenenapplaus auf. 

Ramona Prüße, Antonia Müller und Vanessa Richarz in der Regie hatten die Darsteller perfekt seit Anfang des Jahres in den Proben eingestellt, so dass auf der Bühne ein Rädchen ins andere griff. Die rothaarige Arielle (am ersten Tag Lena Renner) sehnte sich im Stück danach, einmal an die Meeresoberfläche zu schwimmen, um dort die Menschen zu sehen. Triton (Frank Moormann) als ihr Vater und König der Meere fand diese Idee aber gar nicht gut und verbot seiner Tochter streng, nach oben zu schwimmen. „Menschen sind gefährliche Fischfresser“, sagt er wütend und droht mit seinem Zepter. Die strengen Worte ihres Vaters und ihres Freundes Flippi (Pauline Renner) konnten Arielle aber nicht von einem Besuch der Meeresoberfläche abhalten. 

Dort rettet sie den Prinzen Eric (Louie Krug) im schweren Sturm vor dem Ertrinken und dem sicheren Tod. Bei der beginnenden Liebe entwickelt sich schließlich der Wunsch, ein Mensch zu werden. Die böse und heimtückische Meerhexe Hydra (Sophia Reich) verspricht Unterstützung für den Wandel zum Menschen, doch der Weg dahin bleibt steinig und voller Wirrungen, die die Besucher begeistern. Die turbulente Geschichte fesselt die Zuschauer sichtlich und bringt sie am Ende auch zu einem langen Klatschen für die großen Mühen der Bühnenmitglieder. 

Bis zum 8. September folgen noch 15 Aufführungen, die zum Teil schon gut gebucht sind. Eintrittskarten gibt es weiter im Vorverkauf auf www.osterwaldbuehne.de oder vereinzelt an der Tageskasse. Es ist nicht zu viel verraten, dass am Ende der Aufführung ein glückliches Paar und Happy End auf die Zuschauer geeignet für jedes Alter wartet.

Foto1412: Marc Telgheder eröffnet die Saison auf der Osterwaldbühne

Foto1414: Mit rund 600 Zuschauern pro Aufführung war das Premierenwochenende nahezu ausverkauft

Foto1419: Arielle und Flippi sorgen für Begeisterung

Foto1425: Die Kostüme wie hier bei Quallen oder Seepferdchen sorgten für staunende Zuschauer

Foto1426: Krebs Sebastian (Martin Prüße) begeisterte die Zuschauer

Foto1432: König Triton mit seinem Gefolge