Küllig und Wiwiorra gehen in die Stichwahl

Wer wird Coppenbrügger Bürgermeister?

Coppenbrügge (gök). Dass die FDP derzeit auf Bundes- oder Landesebene eine Wahl gewinnt, ist eher unwahrscheinlich. Doch bei Kommunalwahlen steht dann meist die Person im Mittelpunkt, wie sich jetzt auch bei der Bürgermeisterwahl in Coppenbrügge zeigte. Vorher waren sich die Kandidaten noch einig, dass wohl keiner der vier Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen sollte. Mit dem von der FDP unterstützten Thomas Küllig setzte jetzt ein Kandidat aber ein kleines Ausrufezeichen. Der 47jährige kam auf 35,74 Prozent der Stimmen und gewann damit die erste Wahl mit gut sieben Prozent Vorsprung. In der Stichwahl am 23. Juni trifft er auf Jan Wiwiorra, der von der CDU unterstützt wird und auf 28,10 Prozent der Stimmen kam. Ihren Wahlkampf beenden können Yavuz Bulut (20,34 Prozent) und Elmar Windeler (SPD, 15,82 Prozent).

Insgesamt gab es in Coppenbrügge 5 715 Wahlberechtigte, von denen 4 331 auch ihre Stimme abgaben, was eine gute Wahlbeteiligung von 75,78 Prozent ergab. In den meisten Wahlbezirken hatte Thomas Küllig dann auch die Nase vorn. Besonders stark war er in Hohnsen mit 55,56 Prozent, was allerdings aufgrund der Ortsgröße auch nur 50 Stimmen waren. Auch in Wiwiorras Heimatort Marienau hatte Küllig mit 37,86 gegen 25,57 Prozent von Wiwiorra überraschend einen Vorsprung, was dort reell 38 Stimmen Unterschied ausmachte. In Marienau lag die Wahlbeteiligung dann auch nur bei 57,91 Prozent. Dafür konnte Wiwiorra aber mit Brünnighausen und Diedersen zumindest zwei Wahlbezirke für sich entscheiden, wobei er in Diedersen mit 36,19 Prozent sein stärkstes Einzelergebnis erreichte. Ein Ausrufezeichen konnte Elmar Windeler zumindest noch in seinem Heimatort Dörpe setzen, wo er auf starke 35,29 Prozent kam und dort klar vor den anderen drei Kandidaten gewann.

Mit seinem Wahlergebnis war Thomas Küllig dann auch richtig zufrieden, wobei er aber noch Luft nach oben sah. „So ein Ergebnis wie jetzt habe ich mir natürlich erhofft, dachte aber, dass die Abstände enger sind. Beeindruckt bin ich vom Ergebnis von Yavuz Bulut, der wie wir alle auch viel Herzblut in seine Wahlkampagne gesteckt hat“, so Küllig. Küllig ist sich aber bewusst, dass jetzt nochmal zwei Wochen lang um jede Stimme gekämpft werden muss. „Ich werde weiter den direkten Kontakt zu den Bürgern suchen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich hoffe, dass am 23. Juni dann viele wieder wählen gehen und mich weiter unterstützen“, hofft Küllig, der am ersten Wahlabend aber mit vielen Unterstützern zumindest auf einen ersten Erfolg anstoßen konnte.

Jan Wiwiorra hat nach eigener Aussage zumindest sein Minimalziel Stichwahl mit dem Ergebnis erreicht. „Mein Ergebnis ist ordentlich, aber nicht gut. Es sind jetzt aber noch 36 Prozent zu vergeben, weshalb ich auch weiter 14 Tage noch Vollgas im Wahlkampf gebe. Ich bin optimistisch, dass ich dann ein besseres Ergebnis erreiche und Bürgermeister von Coppenbrügge werde“, so Wiwiorra kämpferisch.

Elmar Windeler dagegen war vom Wahlergebnis total enttäuscht. „Das tut mir richtig weh und ich bin auch persönlich getroffen, auch wenn sich alle Kandidaten gut geschlagen haben. Es ist wirklich nicht das Ergebnis, was ich mir vorgestellt habe. Daher werden wir auch eine Fehleranalyse für diese krachende Niederlage machen. Ein großes Danke geht aber für die vielen Unterstützer aus den Reihen der SPD und der Grünen, die im Wahlkampf auch großes Engagement gezeigt haben“, so Windeler am Wahlabend.

„Ich bin stolz darauf, als einziger Kandidat ohne Parteiunterstützung den dritten Platz erreicht zu haben. Trotz der starken Konkurrenz zeigt dieses Ergebnis, dass meine Botschaft und mein Engagement bei vielen Wählern Anklang gefunden haben. Ich danke allen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben und werde mich auch weiterhin für unsere Gemeinschaft vor Ort einsetzen. Den beiden Kandidaten zur Stichwahl gratuliere ich natürlich als fairer Sportsmann“, war Bulut nach der Wahl stolz auf sein Ergebnis.

Foto: Thomas Küllig genießt den Wahlabend mit seinen Unterstützern

Foto: Thomas Küllig bedankt sich bei Elmar Windeler für den fairen Wahlkampf

Foto: Jan Wiwiorra wird gegen Thomas Küllig in der Stichwahl am 23. Juni antreten