Feierlicher Geburtstag in Coppenbrügge
Viele Besucher in der „Niederstraße“
Coppenbrügge (gök). Einer der oder vielleicht sogar der älteste Kindergarten in evangelischer Trägerschaft in der Region hat jetzt Geburtstag gefeiert. Zum 70. Geburtstag des St. Nicolai-Kindergarten in der Coppenbrügger Niederstraße kamen viele Gäste aus dem ganzen Umland nach Coppenbrügge. Monika Hornig von der Kindergartenleitung freute sich besonders darüber, dass auch viele Ehemalige den Weg nach Coppenbrügge fanden und sich ein Bild von der beliebten Einrichtung und den letzten Entwicklungen machten. Bei einer kurzweiligen Andacht von Pastor Wiegmann, Monika Hornig und allen Kindergartenkindern wurde ein selbstgedichtetes Geburtstagslied für den Kindergarten von den Kindern gesungen und das Fest mit einer Konfetti-Kanone eröffnet. Die Kinder hatten aber vor allem viel Spaß an der Hüpfburg, beim Schminken, beim Boote basteln, dem Auftritt vom Kiepenkasper und dem Spielen auf dem Spielplatz. Für das leibliche Wohl sorgte die Jugendfeuerwehr mit Bratwurst, der Förderverein des Kindergartens mit Softeis, ehemalige Kindergartenkinder – jetzt junge Erwachsene – mit kühlen Getränken und der Kirchenvorstand mit einer vielfältig gespendeten Kuchentafel.
„Unser Kindergarten ist nur fünf Jahre jünger als das Grundgesetz. Mit unserer Einrichtung hat sich auch die Kirchengemeinde an der Mitgestaltung der demokratischen Gesellschaft und ihren Herausforderungen für Familien und Kinder seit der Nachkriegszeit engagiert und viel investiert“, ist Hornig stolz auf die Entwicklung in den letzten siebzig Jahren. Laut der Leiterin sind die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern der evangelisch-lutherischen Kirche seit der Reformation ein sehr wichtiges Thema. Dabei wurde sich auch immer wieder neuen Herausforderungen gestellt und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Betreuungsarbeit bei den Kindern mit einbezogen. So können etwa Kinder heute anders als in den sechziger oder siebziger Jahren auf Grund der Umstellung auf die offene Arbeit gruppenübergreifend entscheiden, mit wem sie spielen möchten und mit welchen Materialien.
Bei dem Geburtstagsfest konnten die Besucher an verschiedenen Spielstationen auch ausprobieren, womit die Kinder in ihrem Alltag in der Einrichtung spielen und dieses mit Entdeckerfreude ausprobieren. Schon seit 28 Jahren finden auch Kinder mit erhöhtem Förderungsbedarf Platz in der Niederstraße und bekommen dort die passende Unterstützung in einer Integrationsgruppe. „Dazu nehmen wir die Kinder aus dem gesamten Einzugsgebiet des Fleckens auf“, erklärt Hornig im Gespräch. In der Einrichtung werden aber auch Kinder unter drei Jahren betreut, die auch ohne Deutsch als Muttersprache willkommen sind. Behutsam werden die Kinder dann in das Kita-Leben integriert, weshalb die Einrichtung auch eine große Bedeutung für den Flecken hat.
„Mittlerweile wurden in unserem Haus vier bis fünf Familiengenerationen begleitet. Wir hatten alte Fotoalben ausgelegt und die Tische dazu waren immer besetzt. Dabei wurden Erinnerungen wach und rege ausgetauscht“, war Hornig stolz. Sätze wie „So hast Du mal ausgesehen?“ oder „Oma, das bist Du?“ waren immer wieder zu hören. Die Nähe zur Kirche, dem Familienzentrum und der politischen Gemeinde ist ein gelungener Standort und inmitten des Ortes eingebunden.
„Wir haben uns total gefreut, dass wir so viele Gäste zu unserem besonderen Fest begrüßen durften und bei den Angeboten von vielen Gruppen aus dem Ort unterstützt wurden. Zeitweise haben wir mit fast 500 großen und kleinen Gästen ein fröhliches ausgelassenes Gartenfest gefeiert“, war Hornig nach dem Fest entsprechend zufrieden und bedankte sich vor allem für die zahlreiche Unterstützung zum Fest.
Für das gewünschte Geburtstagsgeschenk – eine neue Schaukel – sind auch viele Spenden eingegangen. „Dafür vielen Dank, aber es darf gerne noch weiter gespendet werden“, so Hornig mit einem Augenzwinkern.
Foto4: Das Fest in Coppenbrügge war sehr gut besucht
Foto24: Monika Hornig zündet die Konfettikanone zu Beginn
Foto47: Der Kiepenkasper zieht die Kinder in seinen Bann
