Sitzbank zum Gedenken an Albert Heise aufgestellt

Geschichtliche Erinnerungen in ganz Hemmendorf

Hemmendorf (gök). Albert Heise ist in Hemmendorf unvergessen und wurde jetzt noch einmal entsprechend an der Tilly-Linde in Hemmendorf gewürdigt. Der 1932 geborene Hemmendorfer ist am 10. März diesen Jahres mit 91 Jahren gestorben. Heise hatte sich in vielerlei Hinsicht um Hemmendorf verdient gemacht und war in vielen Vereinen aktives Mitglied. 

So gehörte er dem Schützenverein Hemmendorf seit dem 1. November 1965 an, wo er auch zwanzig Jahre als erster Vorsitzender wirkte und 1999 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Besonders erwähnenswert ist zu seiner Wirkenszeit die Organisation und Ausrichtung des Kreisschützenfestes 1979 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Vereins. „Dieses Fest war ein herausragendes Ereignis mit tausenden Gästen und Schaulustigen am Straßenrand während des Festumzuges“, erinnerte sich Wolfgang Senne während der Ansprache an der Tilly-Linde zurück.  Der Freiwilligen Feuerwehr Hemmendorf gehörte er sogar schon seit 1949 an, also in diesem Jahr 75 Jahre. Aber auch in anderen Vereinen wie dem Bläsercorps Hemmendorf war Albert Heise förderndes Mitglied. 

Geschichtlich hat er sich aber auch um Hemmendorf sehr verdient gemacht. Dafür war er auch Mitglied im „Niedersächsischen Landesverein für Familienkunde e.V.“. In akribischer Art und Weise sowie zeitintensiven Arbeit hatte er die Geschichte von Hemmendorf aufgearbeitet und für die Nachwelt zur Verfügung gestellt. Dazu hatte er sogar sämtliche vorhandene Kirchenbücher von Hemmendorf von 1642 bis 1906 abgeschrieben und lesbar aufbereitet. Diese Arbeit allein umfasst mehr als 25.000 Datensätze. „Dazu gibt es auch ein Zitat des Vereins: Nur wer es selbst versucht hat (also solche Schriften abzuschreiben, zu übersetzen, zu chronologisieren und zu digitalisieren), kann den Wert dieser Arbeit ermessen“, so Senne. Die Aufarbeitung der Geschichte Hemmendorfs umfasste von Heise zudem noch „Das Bürgerbuch von 1644“, „Chronik Hemmendorf I und II“, „Quellen und Urkunden“, „Rezesse von 1827 und 1858“, „Orts-Familienbuch“, „Häuser- und Höfe Geschichte“ sowie  „Kirchenbücher, Ergänzungen mit etwa 120 Familien-Namen“. 

1997 beim tausendjährigen Bestehen von Hemmendorf war Albert Heise ein Haupttreiber, um für diesen Anlass ein würdevolles Fest auszurichten. „Er hat diese Veranstaltung sowohl bei der Lieferung wertvoller geschichtlicher Informationen und auch bei der Organisation herausragend unterstützt“, würdigte Senne auch hier das Wirken des umtriebigen Heise. Er ließ etwa extra für diese Veranstaltung ein eigenes, der mittelalterlichen Zeit entsprechendes Bier brauen und hat eine originale Rothkirch-Puppe, die einen Gemeindediener darstellt, mit einer limitierten Auflage von 20 Stück anfertigen lassen.

Darüber hinaus hatte Albert Heise für die Infotafeln, die an verschiedenen historischen Gebäuden und Plätzen angebracht sind, die Texte ausgearbeitet. Infotafeln gibt es etwa an der alten Mädchenschule am Schweinemarkt, am Dorfgemeinschaftshaus, an der Tilly-Linde, auf dem Hagedorn neben dem Scharfrichterhaus oder auch an der alten Brauerei. Ab 2005 gab es einen von Albert Heise selbsterstellten Jahreskalender „Alt Hemmendorf“ mit Motiven aus Hemmendorf. Im Jahr 2015 gab es dann eine Jubiläumsausgabe mit dem zehnten Jahreskalender.   

Darüber hinaus hat Albert Heise in den letzten Jahrzehnten viele tausend Fotos zur Geschichte Hemmendorfs gesammelt und auch selbst erstellt. Gedreht hat er auch zahlreiche Filme zu vielen Veranstaltungen und im Nachhinein auch selbst vertont. „Dieses Foto- und Filmschaffen hat ihn sein ganzes Leben lang begleitet“, zeigte sich auch Senne beeindruckt.

Um seine lebenslange Arbeit um die Geschichte von Hemmendorf zu würdigen, wurde im Gedenken und in Anerkennung für seine Verdienste um Hemmendorf eine Sitzbank an der Thie-Linde oder auch Tilly-Linde aufgestellt. „Die Tilly-Linde war für Albert Heise auch immer ein Thema, ja man kann sogar sagen eine Herzensangelegenheit“, betont Senne diesen besonderen Aufstellungsort. Ein großes Danke richtete Senne bei der Aufstellung an Carsten Damke für die Organisation und Eckhard Loges mit seinem Zaunteam für die Unterstützung bei der Arbeit. Nicht möglich gewesen wäre das aber nicht ohne alle Sponsoren, die das mit finanziert haben. 

Foto: Albert Heise hat sich um Hemmendorf sehr verdient gemacht

Foto: An der Tilly-Linde wurde die Bank zum Gedenken an Albert Heise aufgestellt