Politik und Verwaltung wollen handeln

Starkregen sorgt in Ockensen dreimal für Schäden

Ockensen (gök). Ockensen hat für Starkregenereignisse eine ungünstige Lage. In den letzten zwei Monaten wurde der kleine Ort im Flecken Salzhemmendorf gleich dreimal von Wasserfluten heimgesucht, die sich vom Ith auf den Weg in die Dorfmitte machten. Am 27. Mai, am 11. sowie erst kürzlich am 21. Juli rauschten die Wassermassen die Straßen „Zum Wasserbaum“ und „Bergstraße“ hinab vom Ith Richtung Dorfgemeinschaftshaus, wo zahlreiche Anwohner in Mitleidenschaft gezogen wurden. Nur mit größter Kraftanstrengung konnten Anwohner, Feuerwehr und Bauhofmitarbeiter Schlammmassen und Wasser aus der Dorfmitte entfernen. Auch in früheren Jahren hatte Ockensen schon mehrfach unter Hochwasser zu leiden, doch an so eine Ballung von Ereignissen können sich auch die Älteren im Ort nicht erinnern.

Kurzfristig wurde zwei Tage nach dem letzten Starkregenereignis ein Treffen von Vertretern des Landkreises, des Leineverbandes, des Fleckens Salzhemmendorf und Karl-Heinz Grießner (SPD) als Vertreter des Ortsteils angesetzt. Vor Ort wurde die Situation begutachtet und auch mit Anwohnern gesprochen. 

Dabei konnten gleich zwei Probleme aufgenommen werden. Ein Problem ist der Ockenser Bach, der nach der Brücke an der Saalestraße zunächst immer schmaler wird. Auch sind einige angrenzende Mauern mittlerweile kaputt und Steine in den Bach gefallen. Direkt bei der Begutachtung gab es einen stärkeren Schauer und innerhalb von zehn Minuten stand das Wasser im Bach wieder am oberen Rand der Brücke. „Im unteren Bachlauf entsteht ein Rückstau und das Wasser kann nicht schnell abfließen“, hat auch Ortsbürgermeister Grießner jetzt mit eigenen Augen das Problem gesehen. Die Anlieger müssen hier etwas an ihren Mauern machen, wozu der Landkreis die Anlieger auch anschreiben und Lösungsansätze aufzeigen wird. Zudem soll der Bach erneut kurzfristig geräumt und so ein Abfluss ermöglicht werden. „Der Durchfluss muss einfach erhöht werden“, waren sich die Anwesenden bei der Zusammenkunft einig. Das ist zwar eine größere Maßnahme, die aber noch dieses Jahr umgesetzt werden soll. „Nur mit Worten und Blick aufs fehlende Geld ist es hier nicht getan. Daher werden wir auch mit der Mehrheitsgruppe aus dem Rat uns in Kürze hier treffen und jedem die Dringlichkeit aufzeigen“, so Grießner weiter. 

Ein weiteres Problem ist aber auch, dass das Wasser von den landwirtschaftlichen Flächen am Ith oberhalb des Ockenser Friedhofs zu schnell abfließt und dabei viel Erde und Schlamm mitreißt. Daher will der Flecken laut Grießner kurzfristig auch mit den Landwirten und Realverband an einen Tisch kommen und über Maßnahmen beraten. Zuletzt sind oben in der Feldmark schon die Gräben geräumt worden, doch das alleine reicht nicht aus. 

Um das Problem zu beheben, ist für Grießner eine Zusammenarbeit aller Beteiligter notwendig. „Das Ganze ist zwar schwierig kurzfristig umzusetzen, aber die Wetterlage ist ja schon ein Dauerthema, was hier viele Menschen betrifft“, so Grießner. 

Derzeit finden schon Arbeiten zwischen Wallensen und Ockensen am Saaleufer statt, wo bereits eine der möglichen Firmen für eine Räumung arbeitet. Diese hat laut Grießner schon signalisiert, dass sie bei Bedarf innerhalb der nächsten Monate unterstützen könnte. 

Foto4869: Hinter der Brücke an der Saalestraße verengt sich der Ockenser Bach

Foto4870: Der Ockenser Bach ist durch Schlamm sehr zugesetzt

Foto4872: In den letzten Wochen wurden schon viele Gräben ausgebaggert

Foto4873: Bei Starkregen kann der Ockenser Bach die Wassermassen kaum bändigen

Foto4874+4876+4877: Durch das Ortszentrum floss bei Starkregen das schlammige Wasser

Foto4875: Mit vereinten Kräften konnte der Schlamm von der Straße entfernt werden