Erneut wildernder Hund am Ith unterwegs

Totes Reh bei Salzhemmendorf aufgefunden

Salzhemmendorf/Lauenstein (gök). Kurz vor und dann auch nach Weihnachten gab es im letzten Jahr schreckliche Funde von Spaziergängern. Bei Lauenstein entdeckten sie zwei tote Rehe, welche dort gerissen wurden. Die dortigen Jagdpächter Werner Meyer-Heuer und Rüdiger Huth hatten aufgrund der Art der Bisse und der Spurenlage sofort den Verdacht, dass es sich beim Verursacher um einen wildernden Hund handeln müsste. 

Nachdem zunächst etwas Ruhe eingekehrt war, gab es nun erneut einen grausamen Fund am Ith. Nur wenige Kilometer entfernt von den ersten Funden entdecke ein Landwirt im Revier am Ith bei Salzhemmendorf auf einem Weizenacker hinter dem Wanderparkplatz am Quellweg ein gerissenes Rehkitz. „Am Rehkitz sind deutlich tödliche Hundebissspuren im Rücken- und Keulenbereich sowie Kampf- und Rissspuren im umliegenden Weizen zu sehen“, so Jagdpächter Thomas Breves. 

Die Jäger appellieren nun erneut an die Hundehalter in der Region, ihre Hunde auch außerhalb der Brut- und Setzzeit nicht unkontrolliert in der freien Natur laufen zu lassen. In den FFH-Gebieten des Ith ist es zudem ganzjährig untersagt, Hunde frei laufen zu lassen. Immer müssen Hundehalter auch dafür sorgen, dass ein unter Aufsicht stehender Hund in der freien Landschaft nicht streunt oder wildert. „Das heißt, vom Hund darf keine Gefahr ausgehen und er muss immer im Einwirkungsbereich des Hundehalters stehen“, erklärt Breves. Verstöße dagegen stellen eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit einer hohen Bußgeldandrohung geahndet werden.

Auch wenn wildernde Hunde in Deutschland keine Seltenheit sind, sind Jäger grundsätzlich immer an einem vernünftigen Miteinander interessiert. Jäger sind fast alle selber Hundeführer und kennen die enge Bindung zwischen Hund und Hundeführer. Entsprechend bemüht sind die Jäger daher auch, weiter allen Hundeführern den Spaziergang in der Natur zu ermöglichen und hoffen daher auf Verständnis bei diesen. Während Luchse und Wölfe von vielen Menschen als Bedrohung angesehen werden, werden wildernde Hunde immer noch unterschätzt. Es gibt zu wildernden Hunden zwar keine bundesweite Statistik, aber Fachleute gehen von zigtausenden Fällen mit einer weiteren hohen Dunkelziffer aus.

Foto: Bei Salzhemmendorf wurde dieses Rehkitz höchstwahrscheinlich von einem Hund gerissen