Außergewöhnliches in Alfeld

Premiere bei Orgel-Plus-Konzert

Hoyershausen/Alfeld (gök). Die letzten 32 Orgel-Plus-Konzerte fanden alle im Külftal statt. Gudrun Bosman hatte die Konzertreihe dort in den letzten Jahren etabliert, wobei die Konzerte meistens in der Kirche Hoyershausen stattfanden. Einige wenige Konzerte wurden auch in anderen Orten wie Marienhagen gespielt, doch so weit wie bei der 33. Auflage hatte man sich vorher noch nicht vom Külftal entfernt.

Dieses Mal war Bosman aber aus musikalischen Gründen dazu gezwungen. „In den Sommermonaten heizen sich die alten Orgelpfeifen manchmal so auf, dass der Ton zu hoch wird. Dann kann man sie unter Umständen nicht mehr so spielen, wie man das im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten möchte. Das hatten wir auch am Donnerstag vor dem Konzert gemerkt, als die Generalprobe in Hoyershausen stattfand. Daher sind wir kurzentschlossen in die St. Marien-Kirche nach Alfeld ausgewichen“, war Bosman auch dankbar für diese Möglichkeit.

Zwar kamen nicht so viele Konzertbesucher wie sonst in Hoyershausen, doch trotzdem war die Kirche zum 33. Orgel-Plus-Konzert „Festivo“ mit über 50 Besuchern gut gefüllt. Als Instrumentalist war dieses Mal Marvin Bloch beim Konzert an der Posaune dabei, der auch aus Lübbrechtsen im Külftal stammt. Bloch spielt mittlerweile als Posaunist an der Rheinischen Oper in Duisburg. Seit seiner Jugend musiziert er bereits zusammen mit Johannes Hackel, der ihn als Organist von St. Marien auch hier begleitete. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn ich einem meiner ehemaligen Schützlinge bei so einem Konzert zuhören kann“, bekannte auch Rosemarie Siedersleben aus Marienhagen, die dort den Kindergarten leitet und sich das Konzert in Alfeld nicht entgehen ließ. 

„Wir waren geschockt, dass es nicht passte in Hoyershausen. Aber statt Musik in einer Dorfkirche mit ganz viel Flair gibt es jetzt halt Musik hier. Das Programm war auf die Orgel in Hoyershausen zugeschnitten. Daher versuche ich sie auch so zu spielen wie in Hoyershausen, wo die Furtwängler-Orgel aber weniger als halb so viele Pfeifen wie die mittlerweile 1420 Pfeifen beinhaltende Orgel in St. Marien hat. Auch hier musizieren wir aber auch wieder zu Gottes Ehren und für den Frieden in der Welt“, so Hackel in seinen Begrüßungsworten.

Zu hören bekamen die Besucher selten zu hörende Originalmusik für Orgel und Posaune sowie festliche Musik aus romantischer Zeit. Hackel und Bloch harmonierten dabei sehr gut und waren perfekt aufeinander abgestimmt. Die Stücke reichten dabei von der Renaissance über die Romantik bis in die Moderne. Die Werke von Camillo Schumann, Christoph Demantius, Robert Jones, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Theodore Dubois oder Franz Liszt zogen die Besucher regelrecht in ihren Bann. 

Das 34. Orgel-Plus-Konzert unter dem Motto „Musique du soir“ wird am Sonntag, den 27. Oktober um 17 Uhr in der Kirche Marienhagen stattfinden. Dort werden dann Michael Čulo an der Orgel und Nora Matthies am Cello musizieren. Hackel machte die anwesenden Zuschauer aber auch noch auf die laufende Konzertreihe aufgrund 50 Jahre Orgel in der St. Marien-Kirche aufmerksam. Hier sind die nächsten Konzerte am 18. August mit Kantor Tobias Langwisch, am 26. Oktober mit Werner Nienhaus inklusive Chor und zwei Solisten sowie am 24. November mit dem Hildesheimer Domorganisten Dr. Stefan Mahr geplant. 

Foto5227: Gudrun Bosman bei ihrer Begrüßung

Foto5230: Über 50 Besucher waren zum Konzert erschienen

Foto5234+5238: Johannes Hackel an der Orgel und Marvin Bloch an der Posaune sorgten für harmonische Klänge in Alfeld