Salzhemmendorf bleibt Schwerpunktschule für Inklusion
Containerlösung weiter in der Diskussion
Salzhemmendorf (gök). Bereits vor über zehn Jahren wurde in Niedersachsen das Gesetz zur Einführung der inklusiven Schule verabschiedet, wodurch Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen können. Die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung sind bereits durch das Regionale Integrationskonzept und der damit zusammenhängenden sonderpädagogischen Grundversorgung an den Grundschulen Salzhemmendorf und Oldendorf im Flecken Salzhemmendorf verankert.
Für die übrigen Förderschwerpunkte geistige Entwicklung, Hören, Sehen sowie körperliche und motorische Entwicklung werden auch weiterhin Förderschulen vorgehalten. Die Erziehungsberechtigten haben in diesen Fällen das Wahlrecht zwischen der Förderschule und der allgemeinbildenden Grundschule. 2013 wurde die Grundschule Salzhemmendorf als Schwerpunktschule für Inklusion im Flecken bestimmt, weshalb dann in der Folge auch entsprechende Baumaßnahmen umgesetzt wurden. Auch in Oldendorf sind weitere Baumaßnahmen für eine solche Umsetzung in Arbeit, wo aktuell die Herstellung eines barrierefreien Nebeneingangs an der Schule im Saaletal in Oldendorf umgesetzt werden konnte. Für die Umsetzung der Maßnahmen war eigentlich der 31. Juli 2024 als Frist vom Land gesetzt worden. Nach einer Gesetzesänderung hat der Flecken jetzt aber noch bis 31. Juli 2030 Zeit, die Vorgaben umzusetzen. Der Ausschuss stimmte schließlich dafür, dass Salzhemmendorf die Schwerpunktschule im Flecken bleibt. Die Schule in Oldendorf soll aber weiter ausgebaut werden, damit eine entsprechende Alternative vorhanden ist.
Die von der Verwaltung angestrebte Containerlösung für die Grundschule Salzhemmendorf wurde dagegen vom Ausschuss noch nicht beschlossen, da noch einige Detailfragen und der endgültige Platz für die geplanten Container zuerst beantwortet werden sollen. Bürgermeister Clemens Pommerening (parteilos) geht aber davon aus, dass die Container dann nach einem noch folgenden Beschluss ab Anfang nächsten Jahres genutzt werden können. Erst war nur für die Bauzeit des angestrebten Erweiterungsbaus in Salzhemmendorf eine Containerlösung für weitere benötigte Unterrichtsräume geplant. Bisher werden auch Musik- und Werkraum schon als Unterrichtsräume genutzt, was den Platzmangel in Salzhemmendorf verdeutlicht. 2023 hatte die Salzhemmendorfer Grundschule schon den Bedarf für eine Containerlösung zum Start des neuen Schuljahres im kommenden August angemeldet. Ursprünglich sollte der neue erste Jahrgang in Salzhemmendorf sogar vierzügig werden, doch wegen der Flexibilisierung des Einschulungstermins sind die Schülerzahlen auf jetzt wieder drei Klassenverbände zurückgegangen. Der grundsätzliche Bedarf an den Containern ist aber weiter vorhanden. „Dadurch können dann die Fachräume auch wieder nutzbar gemacht werden. Eine vierte erste Klasse hätte uns aber vor akute Probleme gestellt“, erklärt Pommerening. Nach der Klärung der Detailfragen mit dem Standort soll dann die Containerlösung auch auf den Weg gebracht werden.
Eine erste Kalkulation ergab in Verbindung mit den Erfahrungswerten aus der Containerbereitstellung für die benachbarte Kindertagesstätte Kansteinzwerge eine Schätzung von etwa 120 000 Euro. Dieser Betrag beinhaltete die Mietkosten für 2024 inklusive der für den damals angenommenen Standort am Parkplatz oberhalb der Schule beplanten Kosten für Planungsleistungen und einem Wiederanschluss der vor Ort liegenden Versorgungsleitungen. Nach Rücksprache mit den Beteiligten wurde der Standort aber wegen der schlechten Parkplatzsituation und der Entfernung zur Schule zunächst verworfen. Stattdessen könnte die Containerlösung dann unterhalb der Gymnastikhalle auf der Rückseite der Schule im Bereich des alten Pfarrgartens entstehen. Eine Herausforderung wäre aber die Herrichtung des Geländes, da eine Fläche von 18 mal 25 Metern aufgeschüttet werden müsste. Eine zweigeschossige Anlage wäre aus Brandschutzgründen durch die Bauaufsicht komplett anders zu bewerten. Alleine für die Erd- und Entwässerungsarbeiten müssten aber mehr als 100 000 Euro eingeplant werden, was durch Baunebenkosten und notwendige Elektroinstallationen auf etwa 150 000 Euro ansteigen würde. Dadurch würden die veranschlagten Haushaltsmittel dann nicht mehr ausreichen. Insgesamt würden die einmaligen Kosten 250 000 Euro betragen, wozu dann jährlich noch 36 000 Euro Mietkosten und 15 000 Euro später an Rückbaukosten kommen würden.

Foto: Die Grundschule Salzhemmendorf bleibt Schwerpunktschule im Flecken