Kirchenjubiläum in Wallensen
Jubiläumsgottesdienst am kommenden Sonntag
Wallensen (gök). Am kommenden Sonntag wird in Wallensen ein kleines Kirchenjubiläum gefeiert. Heinrich Meier hat sich als Heimatforscher in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit der Geschichte seines Heimatortes beschäftigt und gibt sein Wissen auch bei Führungen gerne weiter. Der 79jährige hat sich besonders intensiv mit der Geschichte der Wallenser St. Martin-Kirche beschäftigt und den Kirchenvorstand darauf aufmerksam gemacht, dass es in diesem Jahr 400 Jahre her ist, dass die Kirche nach dem Feuer von 1617 wieder aufgebaut wurde.
Die Kirche heute stammt in ihrem Aufbau noch aus der Zeit, nur Chorraum und Apsis sind romanischen Ursprungs und der Westturm ist aus der Gotik. Einhundert Jahre nach dem Wiederaufbau begannen weitere Umbau- und Renovierungsmaßnahmen. „1829 sollte die Kirche sogar wieder abgerissenen und neu aufgebaut werden, diese Pläne wurden aber – Gott sei Dank – nie in die Tat umgesetzt“, ist Pastorin Sabine Ahlbrecht froh. Dafür wurde die Kirche zwischen 1880 und 1889 grundlegend restauriert, die letzte Restaurierung fand 1973 statt.
Beim sogenannten „Großen Brand“ am 23. Oktober 1617 brannte der Ort in weniger als zwei Stunden vollständig ab. Bis auf die Kirche blieb nicht ein einziges Gebäude stehen. Aber auch sie trug erhebliche Schäden davon. Nach dem „Großen Brand“ wurde auf Betreiben des Wallenser Predigers Ludolphus Heisius in Wallensen später die „Brandfeyer“ verfügt. Schon vor dem Brand 1617 war Wallensen gleich viermal seit 1435 großflächig in Brand geraten und immer komplett zerstört worden.
1351 bekam Wallensen durch Siegfried von Homburg das Stadtrecht mit weitreichenden Privilegien verliehen. Da der Ort aufgrund verschiedener größerer Brände in der Entwicklung zurückgeworfen wurde, sind die Stadtrechte im Laufe der Jahrhunderte aber verloren gegangen.
„Zum 400jährigen Jubiläum feiern wir am kommenden Sonntag, den 25. August um 11 Uhr einen Gottesdienst, der dieses Jubiläum thematisch aufnimmt und einen kleinen Blick in die Geschichte der Kirche wirft“, so Ahlbrecht. Im Anschluss an den Gottesdienst steht Heinrich Meier für Informationen und eine Kirchenführung zur Verfügung und der Ortskirchenrat lädt alle Gottesdienstbesucher zum Austausch bei einem Glas Sekt und Gebäck ein.
Foto: Die Wallenser Kirche wurde vor 400 Jahren wieder aufgebaut