Vorfreude auf das Fleckenfest

5. Auflage am 31. August/1. September in Coppenbrügge

Coppenbrügge (gök). 2004 trat Gerald Mehrtens an den damaligen neugewählten Bürgermeister Hans-Ulrich Peschka mit seiner Idee heran, ein Fleckenfest zu veranstalten. Die Planung wurde dann aufgenommen und 2005 fand die erste Auflage vom Fleckenfest statt. Auch wenn laut Mehrtens das Ehrenamt nachlässt und es nicht einfach ist, alle zusammenzubekommen, findet dieses Jahr die fünfte Auflage des Fleckenfestes in Coppenbrügge statt. Eigentlich war das Fest schon abgesagt, doch mit viel Zuspruch von außerhalb wurde sich dann doch dafür entschieden. „Statt aller zwölf Ortschaften des Fleckens sind dieses Jahr aber nur noch neun dabei“, bedauert Mehrtens. Am Anfang haben auch noch 180 Vereine teilgenommen, jetzt nur noch 90. 

Beim Weihnachtszauber entstand letztes Jahr die Idee, im Rahmen des Fleckenfestes das erste Spectaculum zu veranstalten, da dort zwei Mittelalter-Stände dabei waren. „Das passt gut zu unserer Burg und lässt sich räumlich gut trennen“, sind sich Mehrtens und Bürgermeister Thomas Küllig im Gespräch einig. Vor der Burg soll das eigentliche Fleckenfest und hinter der Brücke das Spectaculum mit 200 Mitwirkenden stattfinden. So wird das Fleckenfest zwar etwas kleiner als zuletzt, aber nach Einschätzung des Orga-Teams nicht weniger attraktiv. Mehrtens gibt aber zu, dass der Aufwand viel schwieriger ist als in den Vorjahren. „Corona hat dabei viel kaputt gemacht und auch das Engagement der Sponsoren ist überschaubarer. In den Vereinen gab es viele neue Vorstände, wo wieder viel Grundinfo notwendig war. So habe ich viele Versammlungen besucht und die Bedeutung und den Ablauf des Festes erklärt“, so Mehrtens. 

Mehrtens freut sich aber auf die besonderen Tage rund um den 31. August und 1. September. Im Burgpark wird es schon vorher ein Lager geben, wo Mitwirkende aus ganz Deutschland nächtigen werden. In der Burg wird es dann etwa Schmiede, Seilerei oder eine Saubräterei geben. „Generell sollen die Menschen aus dem Flecken und Gäste aus der Region wieder zusammenkommen und sich kennenlernen. Der Austausch und die Vernetzung ist dem Orga-Team als oberstes Ziel sehr wichtig, um den Flecken auch künftig als Einheit auftreten zu lassen. 

Aus dem Rathaus sind neben Mehrtens und Küllig auch Maik Rößel und Hans-Helmut Bruns intensiv mit dem Fest und den Vorbereitungen beschäftigt. Dem Team obliegt aber nur die grundsätzliche Planung, da die Stände sich alle selber organisieren. Die Überschüsse gehen von den Ständen dann an das Rathaus, die die Beträge danach den jeweiligen Dorfgemeinschaften zu Gute kommen lässt. Letztes Mal bekamen die Dorfgemeinschaften jeweils 1 800 Euro, wobei dieses Mal mit einem geringeren Betrag gerechnet wird. „Es geht aber nicht um die Summe, sondern um das Event und die Stimmung“, stellt Mehrtens klar. 

„Für die Feier am Ende des Eröffnungstages haben wir dann einen DJ engagiert, der auf dem Fest am Abend für Stimmung sorgen wird. Insgesamt rechnen wir das Wochenende wieder mit zehn- bis zwölftausend Besuchern, was für die kleinste Kommune im Landkreis doch eine tolle Leistung ist“, ist Mehrtens überzeugt. Neben künstlerischen Aufführungen können sich auch die teilnehmenden Ortsteile mit Infoständen wieder vorstellen. Für die Vereine und das Rathaus bleibt es trotzdem eine Herausforderung, doch nach Ansicht der Verantwortlichen im Rathaus muss so eine schöne Burganlage auch genutzt werden. Die Bedeutung des Fleckenfestes ist auch überregional, was die Schirmherrschaft der Vizepräsidentin des Landtages Bärbel Otte-Kinast zeigt. „Das ist eine Wertschätzung für den ganzen Flecken“, so Küllig abschließend. 

Foto6041: Bürgermeister Thomas Küllig und Gerald Mehrtens freuen sich auf das Fleckenfest auf und vor dem Burggelände

Foto1a: Vor großem Publikum wurden 2019 auch Ehrungen vorgenommen

Foto2a: Vor der Burg war letztes Mal auch sehr viel los

Foto3a: Auch die Landfrauen war 2019 dabei

Foto23a: Volles Haus beim Gottesdienst 2019

Foto22a: Der Musikzug Dörpe ist auch dieses Jahr wieder dabei

Coppenbrügge – Allgemein

Coppenbrügge (gök). Der Flecken Coppenbrügge ist mit knapp über 7 000 Einwohnern die kleinste Kommune im Landkreis Hameln-Pyrmont. Coppenbrügge kann aber auf eine bewegte Geschichte zurückblicken und ein reges Dorfleben vorweisen. Eingebettet am Fuße des Ith zwischen Nesselberg und Schecken, liegt der Flecken Coppenbrügge mit seinen zwölf Ortsteilen Bäntorf, Behrensen, Bessingen, Bisperode, Brünnighausen, Coppenbrügge, Diedersen, Dörpe, Harderode, Herkensen, Hohnsen und Marienau in einer reizvollen Landschaft. 

Der zentrale Ort Coppenbrügge kann auf eine tausendjährige und zeitweilig recht bewegte Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung taucht um das Jahr 1000 in einer Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim als Cobbanbrug auf. Im Tal zwischen Ith und Osterwald erbauten die Grafen von Spiegelberg zwischen 1280 und 1300 eine Burganlage als Zentrum ihrer Grafschaft. Eine Siedlung mit Kirche bestand zu diesem Zeitpunkt schon. Von der Burg aus konnte die alte Heer- und Handelsstraße von Aachen nach Königsberg, die heutige Bundesstraße 1, kontrolliert werden. Diese Straße führte unweit der Burg über einen Knüppeldamm durch ein Sumpfgebiet. Noch heute heißt dieser Straßenabschnitt Dammstraße. Die Grafen von Spiegelberg, die im Jahr 1494 zu ihrem kleinen Coppenbrügger Gebiet noch die Grafschaft Pyrmont geerbt hatten, starben 1557 in männlicher Linie aus. Die Grafschaft Spiegelberg wurde in weiblicher Linie weiter vererbt an die Grafen von Lippe, dann an die Grafen von Gleichen und 1631 an die Grafen von Nassau-Dietz. Über diese gelangte die Grafschaft später an die Fürsten von Nassau-Oranien, die Erbstatthalter der Niederlande. Erst 1819 verkauften die Niederländer ihre Grafschaft Spiegelberg an das Königreich Hannover, und mit diesem wurde sie 1866 preußisch.

Die wechselvolle Geschichte der Grafen von Spiegelberg und die verkehrsgünstige Lage des Fleckens führten viele bedeutende Persönlichkeiten nach Coppenbrügge. Am bekanntesten ist sicher der Aufenthalt des Zaren Peter des Großen. Er traf sich im Jahr 1697 auf dem Coppenbrügger Schloss mit der Kurfürstin Sophie von Hannover, deren Tochter Kurfürstin von Brandenburg Sophie Charlotte, sowie ihrem Sohn Prinz Georg von Hannover, dem späteren englischen König. Im Jahre 1618 erhielt der Flecken Coppenbrügge sogar die Stadtrechte durch die Grafen von Gleichen, doch der im selben Jahr ausbrechende 30jährige Krieg und die damit verbundenen Kriegswirren, Verwüstungen und Verarmungen ließen diese Rechte in Vergessenheit geraten. Von zwei alten Rechten des Fleckens, den Markt- und Braurechten, machten die Coppenbrügger bis Anfang des 20. Jahrhunderts Gebrauch. Das Coppenbrügger Wappen zeigt ein Hirschgeweih über einem Bierfass. Das Hirschgeweih weist auf die Spiegelberger Grafen hin, die einen Hirsch im Siegel führten. Das Bierfass soll den Namen “Coppen” erklären. Die Kope war im Sächsischen das Fass.

Das heutige Coppenbrügge verfügt über ein modernes Hallenbad mit Sauna, ein attraktives Freibad, eine Dreifachsporthalle sowie eine allen Ansprüchen gerechte Freisportanlage mit Tennisplätzen. Ferner befinden sich im Ort 40 Altenwohnungen der Kreissiedlungsgesellschaft und das Krankenhaus Lindenbrunn mit über 250 Betten als einer der größten und attraktivsten Arbeitgeber. Im Gemeindegebiet sind Kindergärten und ein Kinderspielkreis vorhanden. Des weiteren stehen mehrere Dorfgemeinschaftshäuser zur Verfügung. Auch für die Feuerwehren wurden in den Ortsteilen zweckgerechte Feuerwehrhäuser mit Schulungsräumen errichtet. Coppenbrügge ist Standort einer Grundschule und einer freien Schule. Eine weitere Grundschule mit Turnhalle befindet sich in Bisperode. Der Flecken Coppenbrügge sieht sich als Gemeinde mit Zukunftsperspektiven. Diesem Ziel Rechnung tragend wurden in den letzten Jahren im Gemeindegebiet neue Bebauungsgebiete erschlossen. Dorferneuerung ist kein Fremdwort, sondern wird intensiv betrieben.

Der Flecken Coppenbrügge unterstützt in starkem Maße die zahlreichen örtlichen Kultur- und Sportvereine, die wesentlich dazu beitragen, die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Auch auf dem Gebiet des Tourismus werden in Zusammenarbeit mit den Hotels und Gaststätten Schritte unternommen, um den Flecken Coppenbrügge für Erholungssuchende weiter attraktiv zu machen. Bereits heute ist die Gemeinde ein beliebter Ausflugsort für die Hannoveraner und die Bewohner aus den anderen umliegenden Städten, die Spaziergänge auf den zahlreichen Wanderwegen im Ith, Nesselberg, Osterwald und Schecken unternehmen wollen. Die im Mittelpunkt des Ortes historisch wertvolle Burg wurde in den letzten Jahren restauriert und museal eingerichtet. Die mit Wall und Wassergraben versehene Anlage ist ein Schmuckstück des Fleckens, bestens geeignet und genutzt für mannigfaltige Zusammenkünfte, Konzerte und Theater. Der neugestaltete Innenhof der alten Burg hat die reizvolle Atmosphäre der Stille und Romantik vergangener Zeiten geschickt erhalten, ja sogar verstärkt. Mit dem seit 1986 eröffneten Museum, das über Burg, Ort und Umgebung informiert, hat Coppenbrügge aus seiner Burganlage eine kulturelle Attraktion besonderer Art gemacht. Blickfänger sind im Gemeindegebiet auch noch das im Jahre 1885 im Neo-Renaissance-Stil umgebaute Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes Voldagsen im Ortsteil Marienau und das um 1695 erbaute Schloss Bisperode. Dieses liegt in einem ringsherumlaufenden, rechteckigen Wassergraben und umgibt hufeisenförmig einen Hof. 

 

Programm Coppenbrügger Fleckenfest und Spectaculum:

Das fünfte Fleckenfest bietet ein buntes Spektakel für Klein und Groß! Verbunden wird das Fleckenfest mit dem ersten „Coppenbrügger Spectaculum“!

I. Coppenbrügger Spectaculum

Geboten wird im Burgpark ein Heerlager und ein buntes Treyben im Burginnenhof. Dort zeigen die Mittelalteraussteller Feuershow und Gaukeley, Handwerkskunst und Leckereyen sowie Schaukampf auf der Burgwiese. Der Eintritt in den Burginnenhof kostet für Erwachsene vier Euro, für Gewandete zwei Euro, für Kinder bis 14 Jahre zwei Euro, wobei Gewandete bis 14 Jahre und Kinder unter Schwertmaß freien Eintritt genießen. 

Laufend werden an beiden Tagen verschiedene Attraktionen gezeigt. So zeigen Heidewölfe ihren Sport, Infos zum Leben früher oder Kinderaktionen wie Schminken, alte Spiele, Geschichten der Wikinger sowie Bogenschießen und Axt werfen. 

Auf der Bühne im Burginnenhof werden die Besucher Musik, Schaukämpfe, Jonglage, Kinderprogramm, Puppenspiel oder abends eine Feuershow sehen.

Die Öffnungszeiten für das Spectaculum sind am Samstag, den 31. August von 11 bis 22 Uhr und am Sonntag, den 1. September von 11 bis 18 Uhr. 

Fleckenfest:

Beim Fleckenfest vor der Burg stellen sich bei freiem Eintritt wieder 120 Vereine aus neun Ortschaften des Fleckens Coppenbrügge vor. Dazu wird vor der Burganlage und auf dem Burgparkplatz ein buntes Programm geboten. 

Vor der Burg wird wieder eine große Bühne stehen, wo ein buntes Programm geboten wird. Am Samstag werden dort nach der Eröffnungsfeier um 14 Uhr mit Bürgermeister Thomas Küllig verschiedene Aufführungen etwa mit dem Musikzug Dörpe, der Schule am Ith, dem Shanty-Chor aus Bisperode oder von Gym37 stattfinden. Ab 20 Uhr gibt es dann Musik vom DJ für den Partyabend.

Am Sonntag gibt es ebenfalls ein buntes Programm auf der Bühne. Um 11 Uhr startet das Programm mit dem Gottesdienst unterstützt vom Posaunenchor. Im Anschluss gibt es Aufführungen etwa vom Nesselberger Ton, dem MGV-Hoffnung aus Brünnighausen, dem MGV aus Diedersen, dem Musikzug Brünnighausen oder der Zumba-Gruppe des MTV Coppenbrügge. 

Geboten wird aber auch noch Suppenküche zur Mittagszeit ab 12 Uhr oder die Kaffeetafel der DRK-Ortsvereine ab 14.30 Uhr. Die Schirmherrin Barbara Otte-Kinast (CDU) wird ab 13.30 Uhr ihre Grußworte an die Besucher richten und danach einen Rundgang über das Veranstaltungsgelände machen. 

Die Öffnungszeiten für das Fleckenfest sind am Samstag, den 31. August von 13 bis 24 Uhr und am Sonntag, den 1. September von 10.30 Uhr bis 18 Uhr.